Minnesang und Schwerterklang

Mittelalterliche Buchkunst in Perfektion

Marianne Voss aus Burghausen hat einen wohl einzigartigen künstlerischen Schwerpunkt: Sie reproduziert originalgetreu von  Hand auf Kalbspergament die Miniaturen der Manessischen Handschrift, der bedeutendsten Liedersammlung des Mittelalters. Im Deutschordensschloss in Wolframs-Eschenbach präsentiert sie vom 4. Mai bis zum 30. Juni 2019 insgesamt 50 dieser außergewöhnlichen Werke.

Passend zum Ausstellungsort – der Stadt des Parzivaldichters – wird der Besucher in der Kunst-Schau „Minnesang und Schwerterklang“ gleich zweimal einem der wohl bekanntesten Dichter seiner Zeit begegnen: Wolfram von Eschenbach. Einmal als Einzelporträt in voller Rüstung, mit Knappen und gesatteltem Pferd, ein anderes Mal als einer der Protagonisten beim „Sängerkrieg auf der Wartburg“. Dieses Gemälde im Kleinformat hat die Künstlerin Voss eigens für die Präsentation in Wolframs-Eschenbach angefertigt. Eingeteilt hat sie die Manesse-Miniaturen für die Ausstellung in drei Themenbereiche. So wird man in die Welt der „Ritter, Pferde, Waffen“ entführt, wandelt „In den Gärten der Minnesänger“ und erfährt, wie es „Bei Hofe“ zuging.

Zur Künstlerin:  Marianne Voss ist promovierte Ärztin (Fachbereiche Öffentliches Gesundheitswesen, Arbeitsmedizin). Bei ihrer Berufswahl gab sie der Medizin den Vorzug vor den Bildenden Künsten, denen sie sich jedoch nebenberuflich – mit Schwerpunkt Malerei – eingehend widmete. In ihrer künstlerischen Entwicklung fand sie über der Anfertigung von Studienkopien nach Arbeiten berühmter Maler ihren Weg zu der alten Tradition des Kopierens. Ausschlaggebend war ihr Gefallen daran, unerreichbare Meisterwerke der Malkunst sich und anderen jederzeit zugänglich zu machen. Dabei faszinierte sie schon von früher Jugend an die mittelalterliche Buchkunst, besonders die des Codex Manesse (Großer Heidelberger Liederhandschrift). Sie beschäftigte sich intensiv mit den Maltechniken der Illuminatoren, der Schriftart und Schreibweise der Schreiber sowie den erforderlichen Materialien wie Pergament als Mal- und Schreibgrund, Farben, Blattmetallen, Federn und Tinten. Nach Berufsende begann sie mit der Verwirklichung ihres lang geplanten und aufwendigen Vorhabens, die 137 farbigen Miniaturen und interessante Textseiten des Codex Manesse im Originalformat von Hand auf Pergament zu kopieren.

Ihr „Projekt Manesse“ fand Beachtung in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Heidelberg und wird von dort unterstützt.

Ausstellungen und Veranstaltungen:

  • Universitätsbibliothek Heidelberg „Der Codex Manesse und die Entdeckung der Liebe“, 26. Oktober 2010 – 20. Februar 2011, 625 Jahre Ruperto Carola
  • Kloster Arnstein (Obernhof / Lahn) , „Arnsteiner Florilegium“, 10. Juli – 7. August 2011, Veranstaltungen zum Kultursommer Rheinland-Pfalz
  • Schloss Spiez bei Bern, „Burgenbau, Rittertum und Minnesang im 13. und 14. Jh.“,
    Spiezer Tagung`12, 19. – 20. Juni 2012. Ein Doppelblatt (Bild- und Textseite) des „Herrn Heinrich von Stretlingen“ fand Aufnahme in der Dauerausstellung zur Geschichte des Schlosses.
  • Museum Kitzbühel, Mittelalterliche Buchwerkstatt – „Codex Manesse“; 11. – 12. Juli 2014
  • Landesbibliothekszentrum Koblenz, „Helden und Legenden der Manesse-Handschrift“, Veranstaltungen zum Kultursommer Rheinland-Pfalz 24. September – 23. Oktober 2015

Eröffnet wird „Minnesang und Schwerterklang“ am Freitag, 3. Mai, ab 19.30 Uhr. Die Ausstellung „Minnesang und Schwerterklang“ wird vom 4. Mai bis zum 30. Juni 2019 im Deutschordensschloss in Wolframs-Eschenbach gezeigt. Eröffnet wird die Ausstellung mit einer Vernissage am Freitag, 3. Mai 2019, ab 19:30 Uhr. Öffnungszeiten:  Mo. – Fr. 10 – 12, Di. – So. 14 – 17, So. 10:30 – 12 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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