Gegen Gifteinsatz im Burgstallwald
Der Schwammspinner wird auch in diesem Jahr wieder den Burgstallwald befallen und schädigen. Es ist nur die Frage, wie stark die Schädigung ausfallen wird.
Im letzten Jahr hat der Staatsforst darauf verzichtet, eine Bekämpfung mit dem Helikopter durchzuführen, da die Aktion nicht meterscharf abgegrenzt werden kann und sich in der Umgebung das Freibad, die Brunnen der Stadt, die Reha-Krankenhäuser der AWO und der Stiftung Hensoltshöhe befinden.
Diese Ausschluss-Kriterien gelten auch heuer. Wie die Experten festgestellt haben, hängt die Schädigung der Eichen auch mit der geringen Niederschlagsmenge zusammen, die im letzten Jahr zu verzeichnen war – und die vielleicht auch heuer zu erleben sein wird. Dennoch: im letzten Jahr hat es den sogeannten Johannistrieb, also den zweiten Austrieb und somit neue Blätter) gegeben.
Damit der Burgstall von einer Insektenbekämpfung mit den umstrittenen Mitteln „Mimic“ und „Dippel ES“ ausgenommen werden kann, ist auf die stringenten EU-Regelungen für FFH-Gebiete (Fauna-Flora-Habitat) zu verweisen. Demnach besteht die Gefahr für Menschen und Tier weniger durch die Raupen, als durch das versprühte Gift. Die Meinung der Experten dazu weichen voneinander ab. Die Staatsforsten (Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, LWF) haben inzwischen entschieden (siehe Bericht vom 12. März/Falk-Report), dass eine Bekämpfung aus der Luft nicht vorgenommen wird.
Notwendig ist auf jeden Fall eine Umwelt-Verträglichkeitsprüfung, an der neben den Staatsforsten auch Umweltverbände beteiligt sind. Verwiesen wird auf die Regelung der Stadt Bad Windsheim, die es schon im letzten Jahr abgelehnt hat, ihre umfangreich vom Schwammspinner gefallenen Waldflächen besprühen zu lassen, um nicht negative Auswirkungen auf den Bäderbetrieb in Kauf nehmen zu müssen.
Der Stadtrat wird sich in seiner nächsten Sitzung mit der Problematik befassen und ganz sicher der Empfehlung der Staatsforsten folgen.
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