Ruhestandspfarrer Günter L. Niekel stellt am 21. Februar sein Hobby vor
Welch ein langwieriger Prozess es ist, eine Glocke insgesamt herzustellen und wie mühsam die Arbeit ist, soll ein Vortrag beim Verein für Heimatkunde“ zeigen, den der Muhrer (Un)Ruhestandspfarrer Günter L. Niekel am Donnerstag, 21. Februar, um 19.30 Uhr im Gasthof „Adlerbräu“ hält. Der „Glockenpfarrer“ hat in den letzten dreißig Jahren rund 400 Glocken konzipiert.
Niekel entwarf 1972 den Schriftzug für die Glockenzier der St. Jakobuskirche in Neuenmuhr als Ersatz für die im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmte Glocke Sechs Jahre später wurden für die St. Johanniskirche in Altenmuhr zwei neue Glocken gegossen, für die er die Vorlagen für die Inschrift und die Gußmodel für das Wappen schuf. Als 1986 bei einem Schwelbrand, ausgelöst durch einen Blitzschlag, ein Großfeuer die Ostheimer St. Marienkirche in Schutt und Asche legte und auch die wertvollen, zum Teil aus dem Mittelalter stammenden Glocken zum Opfer fielen, gestaltete Niekel für zwei neu zu gießende Glocken die Inschriften neu.
Seitdem hat ihn das Verzieren von Glocken nicht mehr losgelassen. Seit 1987 hat er die Glockenzier für über vierhundert Glocken geschaffen, wo er aber nicht nur die Zier entworfen hat, sondern auch die Gipsmodeln für die Wachsreliefs angefertigt und diese in verschiedenen Glockengießereien auf den Glockenformen angebracht hat. Die meisten Glocken befinden sich auf fränkischen Kirchtürmen, aber auch in Afrika und Spanien hängen Glocken mit der Zier aus seiner Hand, z.B. in einer Missionskirche in Uganda und in Barcelona, wo er 1992 den Auftrag erhielt, die große Olympia-Glocke, die heute noch beim Olympiastadion hängt und fünf Glocken für die ökumenische Kapelle im Olympischen Dorf zu gestalten. Zwischen zwei und zwölf Glocken gestaltet der Pfarrer i.R. jedes Jahr und er hofft, dass es seine Augen noch lange zulassen, die oft sehr filigranen Reliefs zu schaffen.
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