Appell des LBV-Vorsitzenden Dr. Norbert Schäffer
Die Gesamtbiomasse von Fluginsekten hat in den letzten 27 Jahren um rund drei Viertel abgenommen, weshalb der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer von einem Insektensterben spricht. Wo es aber keine Insekten mehr als Nahrungsgrundlage der Vögel gibt, da reduziert sich auch der Vogelbestand. Um die Hälfte zurückgegangen sind den letzten 40 Jahren die Feldvögel, beim Kiebitz gibt es sogar eine „Ausfallquote“ von 80 Prozent und beim Rebhuhn sind es 90 Prozent. „Der Rückgang der Insekten ist ein hervorragender Anzeiger für den Zustand unserer Umwelt, unserer biologischen Vielfalt und für das Leben um uns herum“, sagt Dr. Schäffer.
Auf der Suche nach den Verantwortlichen deutet der Vogelschützer aber nicht allein und zuerst auf die Bauern, vor allem nicht auf die bäuerlichen Familienbetriebe. Die Verantwortung tragen diejenigen, die die landwirtschaftlichen Rahmenbedingungen so gestalten, dass vielen Landwirten gar nichts anderes übrigbleibt, als zu vergrößern und zu intensivieren.
Um die biologische Vielfalt erhalten zu können, braucht es in der Agrarlandschaft Schutzgebiete. „Sie sind die Bastionen gegen den Verlust der Arten“, erklärt Dr. Schäffer in der neuen Ausgabe des Mitgliedermagazins „Vogelschutz“.
Dr. Schäffer zeigt nicht nur auf die Bauern, sondern appelliert auch an die privaten Gartenbesitzer, die mit der übertriebenen Pflege ihres Rasens das Leben aus den Gärten vertreiben. „Man braucht nur ein wenig Mut zur Unordnung, zur Wildnis – und schon pulsiert das Leben“, beschreibt er seine Wünsche an die Hobbygärtner und Zierrasen-Liebhaber. Über Geschmack lässt sich streiten, aber: „Leblos bleibt leblos!“
wfa
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