Es geht auch um die Baukultur

Grundstückseigentümern auf Dörfern zögern

Bei der Stärkung der Innenentwicklung geht es darum, einerseits die Neuinanspruchnahme von Flächen auf der „Grünen Wiese“ weitestgehend zu vermeiden und andererseits Leerstände im innerörtlichen Bereich wieder einer nachhaltigen Nutzung zuzuführen. Darüber hinaus hat die Innenentwicklung aber auch eine qualitative Dimension.  Nach Ansicht von Landrat Gerhard Wägemann  geht auch um die Wahrung und Stärkung der Attraktivität von Städten und Gemeinden in baukultureller Hinsicht.

Verfallen die Gebäude, dann sind sie für alle Zeit für die Dörfer eine verlorene Baukultur.

Die Stärkung der Innenentwicklung ist hier vor allem ein wichtiges Handlungsfeld für Städte und Gemeinden, die dem Strukturwandel im Gewerbe, im Handwerk, Handel sowie auch in der Landwirtschaft unterliegen. Aus der Sicht von Landrat Gerhard Wägemann sind hier zunächst die Gemeinden gefordert, ein strukturiertes Leerstandsmanagement zu schaffen, damit konkrete Schritte zur Vermarktung von Gebäudeleerständen erfolgen können. In einem Schreiben an den Gunzenhäuser FDP-Stadtrat Werner Falk verweist er auf ein Modellvorhaben des Amts für Ländliche Entwicklung Mittelfranken, das auf die „Beratung von Bauinteressenten bei der Weiterentwicklung innerörtlicher Haus- und Hofanwesen“ abzielt. Neben Gunzenhausen seien voraussichtlich Muhr am See, Heidenheim und Nennslingen dabei.

„Auf der Grundlage der bestehenden Planungshoheit im Bereich der Bauleitplanung sowie durch die Inanspruchnahme der staatlichen Förderprogramme im Bereich der Dorferneuerung und Städtebauförderung hätten die Gemeinden die Möglichkeit, direkte Maßnahmen zur Stärkung der Innenentwicklung zu ergreifen. Dem Landkreis selbst fehlten dafür die notwendigen Steuerungs- und Handlungsinstrumente.“ Als weitere Möglichkeit zur Stärkung der Innenentwicklung verwies der Landkreischef auf den „Vitalitäts-Check“ des Freistaates Bayern, ein datenbankbasiertes Analyseinstrument mit dem die bauliche, funktionale und soziale Situation vor Ort erfasst werden kann. Diese Erkenntnisse könnten einfließen in gezielte Maßnahmen der Dorferneuerung, der Gemeindeentwicklung sowie in Prozesse der Integrierten Ländlichen Entwicklung. Wägemann verweist gegenüber dem um die dörfliche Entwicklung besorgten FDP-Kommunalpolitiker auch auf die Bemühungen von einzelnen Gemeinden, in enger Abstimmung mit den privaten Eigentümern Umnutzungskonzeptionen zu entwickeln. Das Thema werde aber auch interkommunal weiter verfolgt. Die drei im Kreis bestehenden ILE-Regionen seien daran, ein wirkungsvolles Flächen- und Leerstandsmanagement zu realisieren. Dazu gehöre aber auch die Bereitschaft der privaten Grundeigentümer, aktiv mitzuarbeiten. Abschließend stellt Landrat Wägemann in Aussicht, von der Landkreisverwaltung prüfen zu lassen, ob Leerstandsimmobilien aus dem Bereich der Landwirtschaft auch in dem derzeit in Vorbereitung befindlichen Gewerbeimmobilienportal des Landkreises integriert werden könnten.

Wie Bürgermeister Karl-Heinz Fitz kürzlich auf der Ortsteilversammlung in Wald berichtete, reagieren die privaten Grundstückseigentümer der Ortsteile Wald, Oberasbach und Unterwurmbach, die ein mittelfränkisches Förderprogramm zur Umnutzung von ehemals landwirtschaftlichen Wohngebäuden  im Innenbereich beanspruchen können, bisher betont zurückhaltend.  „Die Immobilieneigentümer“, so Fitz, „wollen einfach nicht verkaufen“. -fr-

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Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

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