Landesbund für Vogelschutz zur Biodiversitätsstrategie
Den Rückgang der Artenvielfalt halten die meisten Menschen für bedrohlich. Der LBV verlangt deshalb, so Artenschutzreferent Dr. Andreas von Lindeiner in der aktuellen Ausgabe des Mitgliedermagazins „Vogelschutz“, von der bayerischen Staatsregierung mehr Engagement bei der Umsetzung der Biodiversitätsstrategie. Nach zehn Jahren falle die Bilanz „eher dürftig“ aus.
Auf die „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ des Bundes (2007) sattelte Bayern ein Jahr später die spezielle bayerische Variante „Natur. Vielfalt.Bayern“ drauf, die schließlich im „Biodiversitätsprogramm Bayern 2030“ aufging. Dr. von Lindeiner hält vom „Bayerischen Weg“ nicht allzu viel, denn „größtmögliche Freiwilligkeit unter geringsmöglichen Nutzungseinschränkungen erlaubt Konkretisierungen nur in begrenztem Maße“. Seit 2014 sei der Gründlandumbruch im Freistaat zwar genehmigungspflichtig, aber erforderlich wäre ein konsequentes Grünlandumbruchverbot.
Der LBV verlangt, den Begriff der Biodiversität in das bayerische Kulturlandschafsprogramm (KULAP) aufzunehmen. Um die Förderung zu gewähren, müßten auf einer ausgewählten Grundlandfläche vier Pflanzenarten einer Kennartenliste vorkommen. Das gehe mit weniger Düngung oder weniger Grasschnitten.
Dass in Bayern vieles besser läuft als in anderen Ländern, das führt Dr. Andreas von Lindeiner auf den leistungsfähigen Bayerischen Naturschutzfonds zurück, der eine unverzichtbare Stütze ist, um Projekte durchzuführen und Flächen anzukaufen. Der LBV verlangt von der Staatsregierung aber, die Naturschutzbehörden mit mehr ökologisch versierten Fachleuten auszustatten. Er kritisiert, dass an bayerischen Hochschulen kaum noch Artenkenntnis und Ökologie gelehrt werden. Dr. von Lindeiner: „Hier muss dringend ein Umdenken einsetzen!“
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