Vorsitzender Werner Seifert berichtete dem Stadtrat
Warum brauchen wir einen Seniorenbeirat? Auf diese Frage gab Werner Seifert, der Vorsitzende, in der letzten Sitzung des Stadtrats einen umfassenden Bericht, den der Falk-Report leicht gekürzt veröffentlicht:
Wenn wir die Graphik anschauen sehen wir dass die Bevölkerungsgruppe der über Sechzigjährigen die Größte ist. Das wird noch lange so bleiben bis die geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegszeit verstorben sind. Deshalb haben und brauchen wir einen Seniorenbeirat!
Was haben wir in den vergangenen drei Jahren erreicht? Das erste und sicherlich das wichtigste Projekt, ist die „ Nachbarschaftshilfe-Gunzenhausen“. Ohne große Schwierigkeiten konnten wir im Januar 2015 unverzüglich in diese sehr notwendige Organisation einsteigen. Das richtige Konzept zu finden war dabei unser größtes Problem. Nachdem wir fast zwei Jahre darüber nachgedacht und diskutiert hatten, haben wir es dennoch gefunden. Die Erfahrungen, die wir dabei machen, sind auch Erkenntnisse über die Defizite unserer Gesellschaft und wir lernen ständig dazu. Nette Toilette läuft jetzt schon seit längerem, leider kann ich im Moment nicht sagen wie es angenommen wird. Wir haben die Teilnehmenden noch einmal besucht soweit ich weiß, machen alle noch mit. Nette Toilette ist auch so ein Thema über das wir nochmal nachdenken müssen, um die Erfahrungen auszuwerten, die darüber bislang gemacht wurden.
Ein paar Zahlen die Nachbarschaftshilfe betreffend. Im Jahre 2015 sind wir unverzüglich ans Werk gegangen. Bis zum Jahresende hatten wir trotz der Tatsache, dass wir noch relativ unbekannt waren, schon 142 Helferstunden plus 200 Bürostunden. Dies mit 16 Helferinnen und Helfern, die Fahrten der Koordinatoren zum Büro von zu Hause und zurück nicht mitgerechnet. Bereits zwei Jahre später zum Ende 2017 hatten wir 727 Helferstunden verzeichnet – 170 Bürostunden, das mit 18 Helferinnen und Helfern.
So ganz nebenbei haben wir die Treuchtlinger unterstützt mit Ratschlägen beim Aufbau ihrer Nachbarschaftshilfe Treuchtlingen.
Um den Zusammenhalt in unserem Team der Nachbarschaftshilfe Gunzenhausen zu stärken treffen wir uns jeden dritten Freitag im Monat, um uns über unsere Erfahrungen die wir im Umgang mit den Hilfesuchenden machen auszutauschen. Drei unserer Seniorenbeirat Mitglieder haben sich ausbilden lassen zu Seniorenberatern.
In der Volkshochschule findet regelmäßig ein Spielenachmittag statt unter der Leitung von unserem Mitglied Herrn Graf. Es wird gerne angenommen und hat sich etabliert. Auf Einladung durch unseren Herrn Bürgermeister Fitz fand auch eine jährliche Schiffffahrt für die Senioren unserer Stadt auf dem Almühlsee statt.
Zum Bürgerfest im Jahr 2015 hatten wir Besuch von einer Seniorenkommission aus Luxemburg. Sie waren alle schwer beindruckt von der Gastfreundlichkeit, die sie in Gunzenhausen antrafen. Dieses Jahr kommen vier von ihnen zum dritten Mal nach Gunzenhausen.
Zweimal im Jahr hatten haben mit freiwilligen Helfern aus der Nachbarschaftshilfe unsere Senioren mit Kaffee und Kuchen bei Veranstaltungen bedient.
Für die Gestaltung unseres städtischen Seniorenratgebers haben wir auch einige Beiträge geleistet.
Die Mitfahrerbänke stehen auf den vorgesehenen Plätzen, die Finanzierung ist soweit ich weiß ausreichend durch Sponsoren finanziert worden. Wenn das Wetter ein bisschen besser ist werden wir einen Probelauf (mit Back up) machen, nachdem wir in der Presse ausreichend Reklame gemacht haben.
Themen im Seniorenbeirat waren auch z.B. das leidige Thema „Wohnen und Leben im Alter“. Theorie und Machbarkeit klaffen dabei so weit auseinander, dass eine Umsetzung der Theorie aus finanziellen Gründen für die meisten unserer Senioren nie möglich sein wird. Das können wir diskutieren so oft wie wir wollen, die Versäumnisse der Vergangenheit bei Bauplanungen kann fast niemand in der letzten Phase seines Lebens ändern: „Es wird alles nur Flickwerk bleiben.“
Der Umbau des Burkhard- von-Seckendorf-Heimes hat uns etliche Besucher bei der Sprechstunde beschert. Wir haben uns damit auseinandergesetzt und konnten fast nur tröstend helfen.
Immer wieder werden Beschwerden bei uns vorgetragen, die Verkehrsangelegenheiten in der Stadt betreffen. Z.B. rücksichtloses Fahren mit Fahrrädern auf den Gehsteigen. Wünsche wie Seniorenparkplätze und Erleichterungen bei Fußgänger-Überquerungen werden geäußert. Alles was uns sinnvoll erscheint geben wir dann weiter an die Stadt.
Der stellvertretende Vorsitzende Otto Unfried, der 12 Jahre Mitglied im Seniorenbeirat war, und unser Schriftführer Thomas Schülling, der 6 Jahre als Schriftführer tätig war, scheiden aus. Den beiden Herren möchte ich hier auch genauso wie den noch weitermachenden Seniorenbeiräten danken, ebenso Annette Braun von der Stadtverwaltung.
WERNER SEIFERT
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