Trauerfeier für den verstorbenen Kommandeur
Mit einer würdigen Trauerfeier im Heidenheimer Münster nahmen ehemalige Soldaten des Panzerbataillons 304 und anderer militärischer Einheiten, die in der Hahnenkamm-Kaserne stationiert waren, sowie Vertreter von militärischen Traditionsvereinen, Wegbegleiter und gute Freunde Abschied von Ernst-Christian Kluge, dem ersten Kommandeur auf den Hahnenkamm (1973-1979). Er war am 24. November 2017 im Alter von 86 Jahren in der amerikanischen Universitätsstadt Madison (Wisconsin) gestorben.
Manfred Kirchdörfer und Joseph Ruhland von der Kameradschaft der Hahnenkammkaserne hatten zusammen mit Dekan Klaus Kuhn und der aus den USA angereisten Witwe Prof. Cora-Lee Kluge die Trauerfeier im voll besetzten Gotteshaus organisiert. Sie wurde vom Posaunenchor musikalisch umrahmt, am Ende erklang des Lied vom guten Kameraden, intoniert von einem Trompeter des Heeresmusikcorps 12 in Veitshöchheim. Dekan Klaus Kuhn ging auf die beruflichen und privaten Stationen des Verstorbenen ein und betonte die Wertschätzung, die Kluge in Altmühlfranken genoss. Aus dem Familienkreis waren seine drei Töchter aus erster Ehe zugegen. Fahnenabordnungen von Reservistenverbänden und Militärvereinen aus der Umgebung hatten im Chor Aufstellung genommen.
Robert Westphal, der Landratsstellvertreter und persönliche Freund Kluges, nannte den Verstorbenen einen Macher und einen unermüdlichen Menschen, der sich in der Region wohl gefühlt hat. Die Jahre auf dem Hahnenkamm seien für den ersten Kommandeur eine prägende Zeit gewesen. Aus dem Nachruf des Altmühl-Boten zitierte Westphal: „Er war ein Glücksfall für die Region“. Immer dort, wo er aufgetreten sei, habe er die Herzen der Menschen gewonnen. Seine vielen Kontakte zu Kameraden und Freunden, auch über die aktive Militärzeit hinaus, seien für ihn ein Stück Lebensinhalt gewesen. Er bleibe in Erinnerung als ein Mann von hoher Intelligenz und edlem Charakter.
Richard Drexl, der Präsidenten des Bayerischen Soldatenbundes, hob in seiner Trauerrede die vorzüglichen charakterlichen Eigenschaften von Ernst-Christian Kluge hervor. Die Gründerin der Sommerschule Wust (Sachsen-Anhalt), Dr. Maria von Katte, würde das leidenschaftliche Engagement, das der Oberstleutnant in seinem Ruhestand dieser Einrichtung widmete. Soldatischer Wegbegleiter Kluges war Hermann Bär, der ehemalige Chef der 2. Kompanie des Panzerbataillons. Er sagte: „Kommandeur Kluge hat seine Vorbildfunktion gelebt.“ Bis aus Marquartstein (Oberbayern), der ersten Station seines Lebens nach der Vertreibung aus Schlesien, waren Jugendfreunde erschienen.
Beim abschließenden Leichentrunk, zu dem Cora-Lee Kluge in das Cafe Hahnenkamm eingeladen hatte, begegneten sich frühere Panzersoldaten, ehemalige Mitarbeiter der Standortverwaltung und Persönlichkeiten aus dem zivilen Leben. In ihren Gesprächen kam die hohe Wertschätzung zum Ausdruck, die der Verstorbene genoss. Ernst-Christian Kluge hatte die letzten Jahre abwechselnd in Gräfensteinberg und Madison, der Heimat seiner zweiten Frau, verbracht.
Es war eine feierliche und würdige Verabschiedung von Oberstleutnant a.D. Ernst-Christian Kluge – meine Hochachtung an alle Beteiligten und Organisatoren, die es ermöglicht haben, die Trauerfeier in einem so würdigen Rahmen stattfinden zu lassen.
Vielen Dank auch an Herrn Werner Falk für diesen Bericht.
Ralf Loos (Oberstleutnant d.R.)