Sonnenaufgang in der chinesischen Wüste
„Bob“ Wiehn und Hans Metz grüßen von ihrer mehrmonatigen Reise nach China. Die letzte Nachricht der beiden Gunzenhäuser Liegerad-Touristen:
Unsere große China Radtour neigt sich dem Ende zu. Wir haben die uigurische Hauptstadt Ürümqi mit dem Rad erreicht. Wir sind jetzt über 7000 km geradelt, davon rund 600 km in China. Es ging zuletzt durch durch karge Steppe und wüstenähnliche Landschaft entlang der alten Seidenstrasse ostwärts bei hohen Temperaturen. So sind wir froh, dass wir nun in dieser 3,5 Millionen Einwohner großen Stadt sind. Von da aus haben wir eine Bustour zum Himmelssee (Naturschutzgebiet), umgeben von Gletscher der Fünftausender, unternommenen. Hier oben in 2000 Meter herrschen angenehme Temperaturen, im Gegensatz zum Tal mit über 35 Grad im Schatten. Es sieht aus wie am Königssee, nur war es eine Tortur von vier Stunden im überhitzten Bus dorthin zu kommen (und wieder zurück). Es waren gefühlte 10.000 Chinesen und Uigurien außer uns auch noch dort. Allein das ist ein unglaubliches Erlebniss, auch wegen den übertriebenen Sicherheitsmaßnahmen. Das aber ist eine eigene Geschichte, die keiner glaubt, der nicht selber hier war. Z. B. wurden uns die Taschenmesser am Bahnhof abgenommen.
Dann wir mit dem super tollen Schellzug über die Berge in die alte Stadt Turpan gefahren, der angeblich heißesten Stadt Chinas am Rande der Wüste Gobi und nördlich des in der uigurischen Sprache genannten Aydingkol-See („See des Mondlichts”) gefahren. Es hat 36 Grad im Schatten, gefühlte 45 Grad, wie in der Sauna. Daher sind die meisten Geschäfte unter der Erde in einem Labyrinth von Gängen (sehr interessant). Als wir die trostlose Landschaft vom Zug aus sahen, waren wir wieder bestätigt, diese eintönige und menschenarme Gegend nicht über Wochen durchfahren zu müssen. Es wäre eine Tortur geworden bei den extremen Bedingungen.
Das Jahrtausende alte unterirdische Bewässerungssystem der Stadt Turpan mit angeblich 5400 Kilometer Länge der Kanäle. Ansonsten gäbe es diese Stadt nicht in dieser unwirklichen Gegend.
Zum Schluss noch der Hammer: An unserem Hotel in Ürümqi wehte heute die deutsche FLagge neben der chinesischen. Auf Nachfrage bei der Hotelleitung nach dem Grund dafür: „Wir haben Gäste aus Deutschland, die mit dem Fahrrad hier sind. Wir konnten es kaum glauben.“
Nun sind wir schon etwas aufgeregt, ob morgen (29. Juli) alles klappt mit Gepäck, Fahrräder und Anhänger. Da wir euch sechs Stunden voraus sind, hat unsere letzte Nacht auf dieser Reise schon begonnen. In wenigen Stunden radeln wir nach dem Frühstück zum Flughafen von Ürümqi.
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