Die meisten Aluprofile kommen aus Weißenburg
Ein weiterer Unternehmensbesuch von Landrat Gerhard Wägemann führte zu einem der größten Arbeitgeber in der Region Altmühlfranken. Bei der Gutmann AG wurde die Abordnung des Landratsamtes von der Führungsriege des Unternehmens empfangen.
Es war ein gutes Jahr 2016 für die Unternehmen der Gutmann Gruppe, da waren sich die beiden Vorstände Rigas Tzortzis und Bruno Fijten einig, als sie während eines Gesprächs mit dem Landrat die aktuelle Situation darstellten. Auch der seit gut einem Jahr bei Gutmann beschäftigte Arnd Brinkmann, welcher als Vice-President den Bereich Bausysteme verantwortet, bestätigte diese Einschätzung. Neben dem Werk in Weißenburg gehören auch die Gartner Extrusion GmbH sowie die Nordalu GmbH zum Unternehmen, für die Drahtproduktion ist die Gutmann Aluminium Draht GmbH verantwortlich. Profitiert habe das Unternehmen von einem verbesserten Vertrieb sowie von langfristigen Eindeckungen zu günstigen Rohstoffpreisen auf dem Weltmarkt, von dem die Firma das Aluminium für die Herstellung der Produktlinie bezieht. Das ist jedoch nicht immer der Fall, denn durch die ständig schwankenden Kurse an der Börse kann sich der Rohstoffpreis innerhalb von kurzer Zeit dramatisch verändern.
Nichtsdestotrotz sieht sich die Gutmann AG als eines der führenden Unternehmen im Bereich Aluminiumprofile für Fenster, Türen und Fassaden. Besonders in der Sparte Holz-Aluminium steht das Unternehmen als Marktführer da. Die starke Nachfrage der Baubranche und der Trend moderne Fenster und Fassaden als Verbundkonstruktion in Holz mit einer Deckschale aus Aluminium auszuführen gibt der Umsatzentwicklung von Gutmann Rückenwind. Es können jedoch auch ausgefallene Wünsche realisiert werden, denn Gutmann ist einer der wenigen weltweiten Systemhersteller, die Fenster und Fassaden in Kombination mit edler Baubronze möglich machen. „Der letzte Käufer dieser hochpreisigen Elemente war jedoch streng geheim, nicht einmal wir durften Namen erfahren.“, erklärte Bruno Fijten zu dieser Spezialfertigung. Allgemein beherrscht das Unternehmen bei der Herstellung viele technische Details, welche in manchen Fällen als Alleinstellungsmerkmal in der Branche zu sehen sind, so können die Alurahmen beispielsweise nahtlos verschweißt werden. Auch aus diesem Grund finden sich die Weißenburger Systeme in vielen großen Bauwerken wie der Allianz Arena, der Hamburger Elbphilharmonie oder dem neuen Lakhta Center in Russland wieder.
„Unser Schlüssel zum Erfolg liegt in den drei Säulen ‚Mehrwert für den Kunden‘, ‚Schnelligkeit und Verlässlichkeit in unseren Prozessen‘ und ‚Kommunikation mit Kunden und Mitarbeitern‘ begründet.“, erklärte Arnd Brinkmann. Diese Maßstäbe sind vor allem als familiengeführtes Unternehmen leichter umzusetzen. „Als Familienunternehmen haben wir in Punkto Schnelligkeit und Planungshorizont große Vorteile gegenüber Konzernen!“, betonte auch Rigas Tzortzis. Um in Zukunft noch schneller auf Marktsituationen reagieren zu können, investiert die Gutmann Gruppe weiter in den Standort Weißenburg. Nach dem Wegfall eines Partnerunternehmens musste regiert werden, sodass nun in einer ehemaligen Produktionshalle auf dem Werksgelände eine eigene vertikale Beschichtungsanlage für die Aluminiumprofile entsteht. „Durch diese Anlage auf dem eigenen Gelände können wir mehrere Werktage im Produktionsprozess einsparen!“, begründete das Trio die Entscheidung. Im Zuge der Investition sollen unter anderem auch ca. 30 neue Arbeitsplätze entstehen.
Von dieser Neuigkeit war auch der Landrat sichtlich angetan. „Ich schätze die Vorteile von Familienunternehmen ebenso und begrüße es, wenn Betriebe in unserer Region in die Zukunft investieren!“, freute sich Wägemann. Der von den Vorständen geäußerten Sorge, immer weniger Fachkräfte auf dem Markt zu finden, entgegnete er das Bestreben der Wirtschaftsförderung durch unter anderem die Berufsausbildungsmesse, der Standortbroschüre sowie der in Fertigstellung befindlichen Imagebroschüre. „Dies sind kleine Bausteine weicher Standortfaktoren, die wir von Seiten des Landkreises zur Unterstützung der Unternehmen anbieten können.“, erklärte der Landrat.
Nach einer kurzen Werksführung mit Besichtigung der zukünftigen Beschichtungsanlage sowie einem hochmodernen Schweißroboter verabschiedete sich der Landrat von den Gastgebern. Für das laufende Jahr wünscht er dem Unternehmen ähnliche Erfolge wie im Jahr 2016.
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