Gedenkzeremonie mit den mittelfränkischen Partnern
Der mittelfränkische Bezirkstagspräsident Richard Bartsch weilte in Begleitung seiner Stellvertreterin Christa Naaß, des Bezirksrats Peter D. Forster, des stellvertretenden Verwaltungsleiters Wolf-Dieter Enser und Sylvie Feya (beim Bezirk zuständig für die Partnerschaft mit der Region Nouvelle-Aquitaine/früher Limousin) in Frankreich und hatte dort eine Begegnung mit dem neuen französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macon. Stationen der Reise waren Ansbachs Partnerstadt Anglet, die Regionalhaupstadt Bordeaux sowie die beiden Massaker-Orte Tulle und Oradour-sur Glane.
Staatspräsident Emmanuel Macon führte die Ehrengäste bei der 73. Gedenkfeier für das Massaker vom 10. Juni 1944 an. Mit dabei der Präsident der mittelfränkischen Partnerregion Nouvelle-Aquitaine Alain Rousset, 1. Vizepräsident Gérald Vandenbroucke, der frühere Limousin-Präsident und heutige Europaabgeordnete Jean-Paul Denanot, der Präsident des Departements Haute-Vienne Jean-Claude Leblois, Limoges Oberbürgermeister Émilie Roger Lombardi, Abgeordnete und Senatorinnen, Vertretungen aus vielen Kommunen Europas. Auch der deutsche Botschafter Nikolaus Meyer-Landrut und Generalkonsul Wilfried Krug waren mit dabei. Den neugewählte französischen Staatspräsidenten begleiteten 500 Schulkinder. Er besuchte die historischen Orte und nahm sich viel Zeit für die Menschen vor Ort. Bezirkstagspräsident Richard Bartsch legte für den Bezirk Mittelfranken eine Kranz am Ehrenmal nieder.
Nach der Gedenkzeremonie kam Staatspräsident Emmanuel Macron zum Eintrag in das Goldene Buch ins Rathaus. Mit dabei Bundesministerin a.D. Gerda Hasselfeld, Bezirkstagspräsident Richard Bartsch und Gäste aus Spanien und Griechenland sowie der Gemeinderat aus Oradour mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Rathauses. Die Bundestagsvizepräsidentin aus Niederbayern setzt sich seit zehn Jahren sehr engagiert für Kontakte nach Oradour ein. Die Bundesrepublik hat sich an der Renovierung der Kirche im Ort mit 380000 Euro beteiligt. Auch eine Delegation aus der oberbayerischen KZ-Stadt Dachau war mit von der Partie.
Ansbach und Anglet
Seit 49 Jahren pflegen die etwa gleich großen Städte Ansbach und Anglet im Baskenland an der Atlantikküste partnerschaftliche Beziehungen. Mit der neuen Regionsaufteilung in Frankreich kam damit die 34. Kommunalpartnerschaft unter das Dach der Beziehungen „Mittelfranken – Nouvelle Aquitaine“. Bezirkstagspräsident Richard Bartsch, seine Stellvertreterin Christa Naaß, Bezirksrat Peter Daniel Forster als Beauftragter für Jugend und Sport, der stv. Direktor der Bezirksverwaltung Wolf Dieter Enser und Sylvie Feja vom Bezirksrathaus statteten der neuen „Partnerschaft“ einen Besuch ab. Bürgermeister Claude Olive und der 2. Bürgermeister und Beauftragte für Kultur und Städtepartnerschaft Jean-Michel Barate empfingen die Delegation. Beim Empfang im Rathaus und vielen Gesprächen wurden die Kontakte intensiviert.
Weitere Station war in Tulle: In der Hauptstadt der mittelfränkischen Partnerregion Corrèze verübten am 9. Juni 1944 die Waffen-SS ein Massaker: 99 Franzosen wurden öffentlich hingerichtet und viele in Konzentrationslager deportiert. Darunter auch der Vater des langjährigen 2. Bürgermeisters und Generalrates aus Tulle. Er kam in das KZ-Hersbruck und verstarb dort im Frühjahr 1945. Seinen Sohn konnte Präsident Richard Bartsch schon oft in MIttelfranken begrüßen. Zusammen mit dem deutschen Generalkonsul Wilfried Krug legte Bezirkstagspräsident Richard Bartsch bei der Gedenkfeier einen Kranz nieder. In Tulle hatten die Mittelfranken auch eine Begegnung mit Francoise Hollande, der dort von 2001 bis 2008 Bürgermeister war, zeitweise Präsident des Generalrats des Departements Correze (Limousin). SPD-Bezirksrätin Christa Naaß (Haundorf-Obererlbach) war beglückt, den prominenten Politiker kennenlernen zu dürfen, der neben Francoise Mitterand von 2012 bis 2017 der zweite sozialistische Präsident Frankreichs war.
Neueste Kommentare