Kreativität aus Streuobst

 Wertschöpfung durch zwei neue Most-Produkte

Mit zwei neuen Most- oder Apfelwein-Produkten der Manufaktur „Echt Brombachseer“ können die Verbraucher einmal mehr dazu beitragen, die regionale Obstvielfalt der Streuobstwiesen aktiv zu unterstützen. Denn die erst jüngst erfolgte Anerkennung der Manufaktur als „Offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“ hat noch einmal mit Nachdruck unterstrichen, welche hohe ökologische Bedeutung dem Ansatz „Schutz durch Nutzung“ zukommt.
Mit einem Bohnapfel mit Quitte und einem ApfelRosé stehen nun weitere Streuobstprodukte aus der Region zur Verfügung. Erst kürzlich wurden der Brombachseer KirschRosé und der Brombachseer Boskoop sowie die Kalber Quitte mit internationalen Auszeichnungen gewürdigt.

Dieter Popp von der Manufaktur „Echt Brombachseer“  weiß, dass all diese Produkte zu den früher einmal eher abschätzig eingestuften Obstweinen zählen. Diese haben aber zwischenzeitlich eine höchst bemerkenswerte Renaissance durchlaufen, stehen in ihrer Qualität und nun auch Wertschätzung auf einer Stufe mit den Traubenweinen. Und er macht darauf aufmerksam, dass im Lande des Champagner zur Siegesfeier des neuen französischen Präsidenten ein Birnenschaumwein aus der Normandie ausgeschenkt wurde. Dies ist sicher ein Signal aus dieser veränderten Konsumenteneinstellung. Das zeigen auch zahlreiche zur Spitzengastronomie zählende Häuser, wenn dort neben den Weinen zunehmend auch die Top-Produkte aus Apfelwein, Most oder Cidre angeboten werden.

Hier in der Region ist es vielen Verbrauchern noch nicht richtig bewusst, dass wir mit unseren wertvollen Streuobstwiesen und der dort stehenden Vielfalt an Obstsorten durchaus den Anspruch einer Weinregion für uns beanspruchen können. Freilich eine Obstweinregion, aber eben versehen mit einer Sortenvielfalt bei den Ausgangsprodukten, die beim Wein nicht annähernd erreicht werden kann. Die Obstbauern entlang der Fränkischen Moststraße und überall dort, wo hier in der Region Streuobst vorkommt, sollten sehr viel stärker dieses Selbstbewusstsein für ihre hervorragenden Produktqualitäten in das öffentliche Bewusstsein tragen.

Altmühlfranken, weite Teile um den Brombachsee, die Region um den Hesselberg und der gesamte Beriech entlang der Fränkischen Moststraße von Württemberg bzw. Hohenlohe-Franken bis zum Fränkischen Seenland verfügen mit ihren Streuobstwiesen über ein hochwertiges Kulturgut, für das derzeit sogar Überlegungen zur Beantragung als Weltkulturerbe angestellt werden. Vor allem die Randbereiche noch vieler Dörfer weisen hier noch intakte Streuobstgürtel auf, wie dies früher nahezu überall der Fall war. Leider wurden diese oft einer Intensivierung der Landnutzung oder der Siedlungsentwicklung geopfert. . Dieter Popp macht daher auf die aus diesem Kulturgut stammenden Regionalspezialitäten aufmerksam, die über einen hohen Alleinstellungswert verfügen. Es wäre daher wünschenswert, wenn diese heimischen Streuobstprodukte sehr viel häufiger wieder die Getränkekarten der Gastronomie in Altmühlfranken und entlang der Fränkischen Moststraße schmücken. Und auch als offizielles Getränk bei standesamtlichen Trauungen könnten die Obst-Schaumweine der Region durchaus öfters französischen Champagner oder deutschen Winzersekt ablösen.

Der Handel und einige wenige Gastronomen haben dieses Potenzial zum Glück aber bereits für sich entdeckt. Und ihnen stehen nun auch diese beiden neuen Produkte zur Verfügung.
Das ist zum einen der Bohnapfel mit Quitte, ein reines Naturprodukt. Ohne Konzentrat, erntefrisch verarbeitet, selbst gekeltert und herbstvergoren ausgebaut, ein Produkt von hoher handwerklicher Qualität. In dem aus einer Kooperation mit den „Hesselbergern“ entstandenen Apfelmost dominiert der Bohnapfel, dem noch eine kleine Menge Boskoop zugefügt wurde. Zur geschmacklichen Abrundung mit 10 % Quitten versetzt und zusätzlich noch mit 3 % Elsbeeren verfeinert, die eine besondere adstringierende Wirkung entfalten sowie zur besseren Haltbarkeit beitragen. Diese besonderen Eigenschaften der Elsbeere, die hier in der Region noch an wenigen Standorten natürlich vorkommt, hat erstmals Martin Luther beschrieben. Ihm wird im Luther-Jubiläumsjahr damit eine kleine Ehrerbietung gewährt, denn diese der Elsbeere zugeschriebenen Wirkungen kann man natürlich auch mit dem aber eher in Mainfranken vorkommenden Speierling erzielen

Mit dem Altmühlfränkischen ApfelRosé wurde ein weiteres neues Streuobstprodukt kreiert. Dieser wird aus einem Apfelmost hergestellt, dem 3 % Hilpoltsteiner Johannisbeeren zugesetzt wurden. Dadurch entstand ein alkoholarmer Rosé, der durch seine Spritzigkeit besticht und sich in ganz besonderer Weise als leichter Frühlings- und Sommerwein empfiehlt. In diesem Sinne ergänzt er hervorragend den bereits seit letztem Jahr verfügbaren KirschRosé, der aber zusätzlich noch durch eine angenehme Süße überzeugt.

Fränkische Moststraße und das Brombachseer Obstland verfügen über einzigartige Regionalprodukte mit hohem Alleinstellungswert. Wünschenswert wäre es, wenn diese Wertschätzung auch immer mehr Menschen hier in der Region teilen. Obstweine sind unsere Weine, wir sollten selbstbewusst zu ihnen, zu diesen Top-Produkten unserer Region stehen. Daher wünschen sich die „Echt Brombachseer“ ein ähnliches Bekenntnis zu den eigenen Produkten, wie dies jetzt auch in Frankreich eindrucksvoll vorgelebt wurde.

Nähere Auskünfte über die neuen Streuobstprodukte:
Dieter Popp, Manufaktur „Echt Brombachseer eG“, Dieter Popp ; www.echtbrombachseer.de

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