Denkmalpreis für Merkendorfer Fachwerkhaus

Das „Baderhaus“ in der Hauptstraße prämiert

Das Haus in der Hauptstraße von Nordosten aus gesehen. Foto: Stadt Merkendorf

Der Bezirk Mittelfranken spricht seit vielen Jahren Bürgerinnen und Bürgern sowie Institutionen, die sich durch besondere denkmalpflegerische Leistungen verdient gemacht haben, Dank und Anerkennung aus. Kenntnisreichtum, Herzblut und finanzielles Engagement sind notwendig, um alte Bausubstanz vor dem Verfall zu bewahren und für kommende Generationen zu erhalten. Dies würdigt der Bezirk Mittelfranken erneut in seiner 41. Denkmalprämierung, die insgesamt 53 historische Bauwerke berücksichtigt und wie in den Vorjahren in zwei Veranstaltungen aufgeteilt ist.
Die zweite Prämierungsveranstaltung mit 28 Sanierungen aus den Städten Erlangen und Nürnberg sowie den Landkreisen Ansbach, Erlangen-Höchstadt, Fürth und Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim findet am Freitag, 24. März,  im Bezirksrathaus in Ansbach statt.

Zu den prämierten Anwesen gehört das schöne Fachwerkhaus in der Merkendorfer Hauptstraße 26 (Foto), das der Erbengemeinschaft Andreas Engelhardt (München) und Dr. Claus Engelhardt (Berlin) gehört. Als Bestandteil des Ensembles „Unteres Tor“ mit Torhaus, kleinem Fachwerkbau und Brunnen hat das Baderhaus in der Merkendorfer Altstadt einen ortsbildprägenden Standort. Die Errichtung des zweigeschossigen Satteldachbaus mit rückwärtigem Halbwalm wird für das 17. bzw. 18. Jahrhundert angenommen, wobei der Fund von schwarzem Sand auf einen älteren Kern des Gebäudes aus der Zeit vor dem 30-Jährigen Krieg schließen lässt. Aktuell laufende dendrochronologische Untersuchungen werden Gewissheit bringen. Seit Längerem befindet sich das Anwesen in Familienbesitz; Fachwerkobergeschoss und Fachwerkgiebel wurden bereits von den Großeltern der Eigentümer freigelegt.

Der originelle Türbeschlag ist sorgsam restauriert worden. Foto: Juli Krieger

Durch Beschuss und unmittelbare Kämpfe im Zweiten Weltkrieg hatte vor allem die Giebelfassade stark gelitten. Wegen absackender Fundamente wies die Südfassade zuletzt relativ große Risse auf und auch das Fachwerk war aufgrund eindringender Feuchte schadhaft. Von 2013 bis 2015 wurde das Äußere aufwendig instand gesetzt.

Der abschnittsweisen Unterfangung der süd- und westseitigen Außenmauer folgte eine umfangreiche Fassadensanierung. Dabei wurden die Risse geklammert und ausgefüttert, das zweiseitige Fachwerkobergeschoss restauriert und die Fassade neu gefasst. Die hellen Putzfelder setzen sich nun kontrastreich vom rot getünchten Fachwerk und den gleichfarbigen Fensterläden ab. Einige Fenster wurden durch neue, zweiflüglige Holzfenster mit Quersprossen und Wetterschenkeln ersetzt. Eine unvorhersehbare Schwierigkeit stellte die Restaurierung der originalen Haustüre dar. Nachdem diese zunächst durch unsachgemäße Behandlung stark gelitten hatte, war es nur unter größter Mühe möglich, das Stück aufzuarbeiten und in situ zu erhalten. Hier wie auch an den anderen Hausöffnungen sind die originalen Beschläge ein besonderer Blickfang. Nach seiner behutsamen Außensanierung schmückt das Anwesen nun den gesamten Platz am „Unteren Tor“ und wirkt als Vorbild, dem andere gerne nacheifern dürfen!

WILTRUD GERSTNER
Die erste Prämierung mit 25 Denkmälern aus der Stadt Schwabach, den Landkreisen Nürnberger Land, Roth und Weißenburg-Gunzenhausen war bereits  in Roth.

 

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