Hochkarätig besetzte Diskussionsveranstaltung in der Stadthalle
„Wir müssen im Landkreis noch mehr die Hochschulen einbauen, um zukunftsgerichtete Allianzen für den Mittelstand zu bieten“. Das ist das Fazit von Thomas Geilhardt, dem Kreisvorsitzenden der FDP, das er nach einer hochkarätig besetzten Diskussionsrunde zum Thema „Innovationsallianz für die Region“ in der Stadthalle zieht.
Thomas Sattelberger, ehemaliger DAX-Vorstand und Beiratsvorsitzender der Hochschulallianz für den Mittelstand, Prof. Dr. Ute Ambrosius ( Präsidentin der Hochschule Ansbach), Dirk von Vopelius (IHK- Präsident Mittelfranken), Johannes Dallheimer (Bundesvorsitzender des Bundesverbandes der liberalen Hochschulgruppe der FDP und Direktkandidat im Wahlkreis Weißenburg-Gunzenhausen-Ansbach und Paul Habbel (Geschäftsführer der Gutmann GmbH in Weißenburg und Vorsitzender des IHK-Gremiums im Landkreis) äußerten sich vor vierzig Teilnehmern zu den Chancen des Landkreises, ein wirtschaftlich erfolgreiches Konzept aufzubauen.
Primär im MINT-Bereich (Mathematik, Ingenieurwissenschaften und Technik) entstehen zukunftssichere Arbeitsplätze. „Hier hat der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen noch Luft nach oben“, sagte Thomas Sattelberger in seinem Impulsreferat. Es wären zu wenig Ingenieure in der Region. Die Fokussierung auf Kunststoff sei auf der einen Seite ein richtiger Weg, er stelleaber auch auf der anderen Seite ein „Klumpenrisiko“ dar. Mit dem Kunststoff-Campus zeige der Landkreis, dass er bereits schon Allianzen umgesetzt habe. Der Weg, berufsbegleitende Qualifikationen zu ermöglichen, sei absolut richtig, doch müsse es noch viel mehr an Kooperationen, Ausgründungen und Startup Unternehmen geben. Hier komme den regionalen Hochschulen eine große Bedeutung zu.
In der Podiumsdiskussion – moderiert von FDP-Stadtrat Axel Rötschke aus Schwabach, verwies Dirk von Vopelius auf die Marke der Metropolregion Nürnberg. Diese könne noch intensiver genutzt werden. Paul Habbel erläuterte, dass mit der Berufsausbildungsmesse (BAM) der Landkreis unter Beweis gestellt habe, wie man überzeugend in der Region Talente ansprechen und gewinnen könne. Insbesondere die Art der Zusammenarbeit in einem Unternehmen kann hierbei entscheidend sein.
Johannes Dallheimer beschrieb, dass man schon jetzt das Wirtschaftsstudium nahezu vollständig online absolvieren könne, es aber am Ende auf die persönliche Performance ankomme. Ute Ambrosius erklärte dazu, sie mache sich keine Sorgen, dass es auch in Zukunft Präsenzhochschulen gebe. Aber: „Eine Hochschule muss sich permanent weiterentwickeln, um im Wettbewerb bestehen zu können.“
Die anwesenden Besucher der Veranstaltung hatten viele Beiträge und Fragen. So wurde die Zukunft der Arbeit diskutiert. Sattelberger verwies auf die falschen Weichenstellungen der Bunderegierung mit der „Rente 63“ und der Weiterentwicklung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes zum 1. April des nächsten Jahres. Deutschland brauche mehr ausländische Fachkräfte, eine längere Lebensarbeitszeit und mehr weibliche Fach- und Führungskräfte, um in Zukunft punkten zu können.
Diskutiert wurde die berufliche Bildung. So räumte IHK-Präsident Dirk von Vopelius ein, dass nicht mehr zeitgemäße Berufsbilder eingestellt werden müssten. Thomas Sattelberger bestätigte: „Wenn sozialwissenschaftliche Berufe überhaupt noch eine Zukunft haben, dann nur in Kombination mit Aspekten der Digitalisierung.“
Fazit von Gastgeber Thomas Geilhardt: „Wenn jeder aus der Debatte für seinen Wirkungskreis mit neuen Impulsen an der Innovationsallianz in der Region mitwirkt, dann war es ein gelungener Abend.“
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