Kreis-FDP diskutiert das Thema und sucht Kontakt zu Schulen
Zugegeben sind dies sehr schillernde Wörter. Die im Nachhinein gefundene Beschreibung von disruptiven Entwicklungen ist mit 3.0 – das ist genau die Digitalisierung – eigentlich im vollen Gange. Insofern muss man schauen, ob das „Internet Der Dinge=4.0“ im Nachhinein das 4.0 rechtfertigt. Viel entscheidender ist, ob Deutschland Schritt halten kann.
Worin bestehen denn die Bedenken?
Wir befassen uns mit der Frage eines 8- oder 9-jährigen Gymnasiums und die bayerische Regierung delegiert das mal schlank an die Schulen. Viel wichtiger wäre, das komplette Schulsystem aus der Kreidezeit in die digitale Zeit zu bringen. Das bedeutet einen intelligenten Einsatz von Endgeräten und Formen der digitalen Lern- und Arbeitswelten in allen Schulen und Schulformen.
Dafür wären enorme Investitionen erforderlich?
Wir haben aktuell sowohl im Bundes- als auch im Landhaushalt die Mittel dies zu stemmen. Anstatt dass hier weiter Geschenke verteilt werden, um vorzeitige Renteneintritte zu ermöglichen, oder weitere Gesetze wie die Weiterentwicklung des AÜG an der falschen Stelle politische Energien absaugen, sollten wir uns um unsere Zukunft kümmern.
Kommt den die Digitalisierung nicht durch die neue Generation von alleine?
Also die Nutzung von Pokémon Go nutzt im Wesentlichen Nintendo und den Telefongesellschaften, aber schafft keinen intellektuellen Mehrwert – auch wenn es zugegeben eine sehr gute Geschäftsidee ist. Nein, die Nutzung von digitalen Endgeräten bedeutet nicht, dass hier mehr Kompetenz entsteht.
Worin bestehen Risiken?
Zum einen müssen wir Unternehmern es erleichtern mit guten Ideen schnell an den Markt zu kommen, zum anderen braucht es eine konsequente Digitalisierungsinitiative die Wirkung zeigt. Der Anreiz für E-Mobilität ist eine Fehllenkung. Unsere Automobilindustrie muss selber den Turnaround schaffen.
Auf Sicht ist die E-Mobilität im Individual- und Massenverkehr eine fantastische Chance. Und da können wir mit allem Respekt doch nicht einem kleinen Kreis von Individuen den Kauf eines kalifornischen Luxusfahrzeugs erleichtern und kommen mit unserer Produktion attraktiver E-Fahrzeuge nicht in den Massenmarkt.
Sind wir fit für die Digitalisierung?
Das kann man natürlich nicht pauschal beantworten. Aber ist gibt Anzeichen, die uns zu denken geben sollten. Wenn nur 9 % unserer Lehrerinnen und Lehrer „den Computer“ täglich nutzen – in den Niederländern es jedoch 70 % sind gibt es hier viel zu tun. Und in unseren Verwaltungen können viel mehr Prozesse automatisiert werden z.B. um ein Gewerbe anzumelden.
Wie steht es mit der Digitalisierung in unserem Landkreis?
Wichtig sind die Ansätze zum leistungsfähigen Internet. Dies gilt für Unternehmen wie private Haushalte – das sind heutzutage wichtige Kriterien für die Standortwahl. Für die Schulen in unserem Landkreis wollen wir uns in den nächsten Monaten einen Überblick verschaffen und mit allen Beteiligten und Interessierten eine Digitalisierungs Road Map entwickeln.
Thomas Geilhardt, Kreisvorsitzender der FDP, Pleinfeld
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