Stadt Gunzenhausen will sich erst für späteren Zeitpunkt bewerben
Der Stadtrat von Gunzenhausen hat sich in seiner Sitzung am Donnerstag dagegen ausgesprochen, sich für die Kleine Landesgartenschau 2025 zu bewerben. Die SPD hatte die Bewerbung beantragt. Sie musste erkennen, dass die Bewerbung bis Februar 2017 nicht zu schaffen ist. Deshalb hat sie ihren Antrag zurückgezogen. Jetzt will der Stadtrat prüfen, ob eine Bewerbung für einen späteren Zeitpunkt in Frage kommt.
Gunzenhausen hatte sich schon für die Kleine Landesgartenschau 2007, 2009 und 2015 beworden – und war immer abgeblitzt. Die Kosten für die letzte Bewerbung beliefern sich allein auf 16000 Euro. Eine Bewerbung für 2025 hätte nach Schätzungen des Stadtbauamts Kosten von mehr als 25000 Euro bewirkt. Bei früheren Absagen lautete die Begründung: „die Bewerbung liefert leider zu enig überzeugende Lösungsansätze“.
Von Wassertrüdingen, das die Kleine Landesgartenschau 2019 ausrichtet, weiß man, dass die Vorlaufzeit dreieinhalb Jahre betragen hat. Weil in den nächsten Jahren die Maßnahmen zum Hochwasserschutz und der Renaturierung der Altmühl laufen hätten diese eventuell kontraproduktiv für die Bewerbung sein können. Schon 2009 hatte sich die Kommission schon äußerst kritisch zu den geplanten Umbaumaßnahmen (Hochwasserschutz) geäußert.
In der Sitzung des Stadtrats habe ich auf den zeitlichen Zusammenhang der großen Landesgartenschau, die 2024 in Erlangen stattfindet, und der möglichen Kleinen Landesgartenschau 2025 (also nur ein Jahr später) in Gunzenhausen (somit erneut in Mittelfranken) hingewiesen. Angesichts dieser zeitlichen Konstellation sei es unvorstellbar, dass Gunzenhausen den Zuschlag bekomme. Nach aller Erfahrung wechsle die Kleine Landesgartenschau zwischen den Regierungsbezirken. Mein Appell an die Stadtratskollegen: „Wir sollten die Finger davon lassen!“
Teurer Kanalanschluss für kleines Dorf
Der Anschluss des kleinen Ortsteils Filchenhard (45 Einwohner) an die Zentralkläranlage Gunzenhausen kostet 464000 Euro, das sind auf alle Bewohner (also vom Baby bis zum Greis) umgerechnet 10311 Euro. Im Stadtrat haben alle dafür gestimmt, ich aber war dagegen. Ich befürworte die Aufrüstung der jetzigen Anlage zum Preis von 180000 Euro – eine Alternative, die vom Wasserwirtschaftsamt Ansbach ausgearbeitet worden war.
Verkehrserschließung neu überlegen
Schon bei der Bürgerversammlung in Frickenfelden hatte es starke Bedenken gegen die geplante Verkehrserschließung des neuen Baugebiets mit 58 Plätzen gegeben. Es wird erklärt, der Verkehr werde hauptsächlich über die bestehenden Siedlungsstraßen (Wiesenstraße und andere) geführt. Die Siedlungsstraßen seien aber für eine solch starke Frequentierung nicht gebaut worden. Es gebe laufend Probleme, auch der Stadtbusverkehr laufe nicht reibungslos. Vor dem Hintergrund des eventuell schon zu überlegenden Grundstückserwerbs durch die Stadt für ein mögliches zweites Baugebiets auf der anderen Seite des Kindergartens (das würde auch eine sichere An- und Abfahrt am Kindergarten ermöglichen) und des jetzt geplanten Gebiets, für das ein Name noch gesucht wird, plädiere ich dafür, die Verkehrserschließung (Anbindung an die Umgebung) für das ganze Areal noch einmal neu zu überdenken.
Werner Falk, Stadtrat der FDP, Gunzenhausen
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