Otto Berner hat sich Verdienste um das Fränkische Seenland erworben

Eine großer Trauergemeinde nahm von ihm Abschied

72-jährig ist Otto Berner, der langjährige Chef des Landwirtschaftsamts Weißenburg, gestorben. Er war menschlich wie fachlich ein untadeliger Mensch und hatte die Sympathie vieler Menschen. Bleibende Verdienste hat er sich als Leiter der Staatlichen Beratungsstelle  Fränkisches Seenland erworben. In der ihm eigenen und stets gewinnenden Art gelang es ihm, den Umstrukturierungsprozess so zu begleiten, dass am Ende alle profitierten.BernerO

Im Beisein vieler Trauergäste wurde er auf dem Dorffriedhof von Unterwurmbach beigesetzt. Der amtierte Amtsvorstand Hans Walter würdigte ihn im Namen aller landwirtschaftlichen Fachverbände und des Genossenschaftswesen. Er hat uns freundlicherweise seinen Nachruf überlassen, den wir wörtlich widergeben. Er sagte:

„Heute müssen wir Abschied nehmen von unserem Kollegen, Freund und für viele von uns langjährigem Begleiter Otto Berner.
Auf Wunsch des Verstorbenen spreche ich diese Abschiedsworte nicht nur im Namen des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weißenburg, sondern auch für den Verband Landwirtschaftlicher Fachbildung Gunzen-hausen-Weißenburg, dem Bezirksverband Mittelfranken, dem Landwirtschaft-lichen Beraterverband und aller heimischen Landwirtschaftlichen Organisatio-nen, mit denen er verbunden war.
Otto Berner war ein bescheidener, pflichtbewusster und hilfsbereiter Mensch, dessen berufliches Leben immer mit aktivem Handeln und Wirken ausgefüllt war.
1944 in Oberfranken geboren, absolvierte er nach der Schulausbildung eine Landwirtschaftslehre und studierte an der Ingenieursschule in Triesdorf und anschließend in Weihenstephan Landwirtschaft. 1971 trat er in den Vorberei-tungsdienst für den höheren landwirtschaftlichen Dienst ein und legte 1972 das Staatsexamen ab. Von 1972 bis 1978 war er am Amt für Landwirtschaft und Bodenkultur Ansbach, Dienststelle Dinkelsbühl als Lehrer und Berater tätig.
Auf Initiative des damaligen Vorsitzenden des Landwirtschaftsausschusses im Bayerischen Landtag, Ernst Lechner, wurde 1978 die Beratungsstelle Mittel-fränkisches Seengebiet eingerichtet, um der ländlichen Bevölkerung bei der Bewältigung der Probleme, die mit der Entstehung des Seengebietes zu-sammenhingen, zu helfen. Otto Berner wurde 1978 beauftragt, die Beratungs-stelle aufzubauen und zu ihrem Leiter bestellt.
Zu seinen Aufgaben gehörte insbesondere die sozioökonomische Beratung der ländlichen Bevölkerung unter besonderer Berücksichtigung der Erholungs-funktion des Gebietes. Fast 1000 Landwirte waren direkt betroffen, um den Landbedarf von über 2000 ha sicherzustellen. Die Beratungskräfte leisteten geistige Umstellungshilfe vom Landwirt zum Fremdenverkehrswirt. Das Land, die Betriebe um Gunzenhausen haben sich verändert. Otto Berner hat einen großen Beitrag dazu geleistet. Diese Aufgaben an der Seenberatungsstelle machten Otto Berner viel Freude und sie waren für ihn nicht nur Beruf sondern Berufung. Dabei war er so eifrig und engagiert, dass vielleicht manchmal das Privatleben etwas zu kurz kam.Beruflich war er sehr erfolgreich. Er wurde 1988 zum Landwirtschaftsdirektor ernannt und am 14. Juli 1989 zum Leiter des Amtes für Landwirtschaft Weißenburg bestellt. In die nächste Schaffensperiode fiel nicht nur der gebäudemäßige Umbau des Landwirtschaftsamtes und der Landwirt-schaftsschule im Jahr 1994, sondern auch der personalmäßige und aufgaben-bestimmte Umbau der Behörde mit dem Rückzug der staatlichen Beratung und Verstärkung der Abwicklung der Flächenförderung und kurz vor seiner Pensionierung im Jahr 2005 die Zusammenführung des Forstamtes und des Landwirtschaftsamt.
Aufgrund seines großen Engagements und seiner Kompetenz im fachlichen und im sozialen Bereich hat er sich auch in dieser Zeit großen Respekt und Anerkennung erworben.
Schmerzlich war für ihn als landwirtschaftlicher Lehrer und Berater, dass die Landwirtschaftsschule Weißenburg, Abteilung Landwirtschaft im Jahr 2004 geschlossen wurde.
Von 1989 bis 2005 war Otto Berner Geschäftsführer des Verbandes für Landwirtschaftliche Fachbildung Gunzenhausen-Weißenburg und von 1995 bis 2003 auch Geschäftsführer des Bezirksverbandes Mittelfranken. Die Arbeit im VLF war für ihn keine Pflichtaufgabe, sondern eine Herzensangelegenheit. Bildung und Beratung waren sein Leben, legendär seine Lichterfahrten nach Pottenstein. Viele VLF-Fahrten ins In- und Ausland hat er akribisch vorbereitet und erfolgreich umgesetzt. Für seine Verdienste um die Verbandsarbeit wurde er mit dem Goldenen Verbandsabzeichen ausgezeichnet.
Liebe zum Beruf – große Schaffensfreude – viel Engagement zeitlich und ideell und ein gutes Einfühlungsvermögen, verbunden mit Kontaktfreude zeichnete ihn aus. Otto Berner war als Berater, Kollege und Chef gefragt und sehr beliebt.
Als Zeichen des Dankes darf ich auch im Namen des Bayerischen Staatsministeriums, der Kolleginnen und Kollegen – gemeinsam mit dem stellvertretenden Personalratsvorsitzenden Gerhard Karg diesen Kranz an seinem Grab niederlegen .VLF Vorsitzender Erwin Börlein wird eine Schale danebenstellen.
Lieber Otto Berner, wir und auch viele Menschen im Landkreis und darüber hinaus, werden dich in sehr guter Erinnerung behalten.
Ruhe in Frieden!

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Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

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