Indiens verdrängte Wahrheit

Streitschrift gegen ein unmenschliches System

Die größte Demokratie der Welt riskiert ihre Zukunft.  Indien, eine bewundernswerte Demokratie? – Keineswegs! Die renommierten Asien-Korrespondenten Georg Blume und Christoph Hein klagen an: Gleichgültigkeit und Systemfehler verschulden jedes Jahr den Tod von Millionen Frauen und Kindern. U1-Indien_Blume-Hein_131111_NEU.indd

Indien ist Asiens drittgrößte Volkswirtschaft und einer der Hoffnungsträger der Schwellenländer. Doch Vertrauen und Anerkennung der internationalen Partner sind nicht gerechtfertigt. Diese Wahrheit über Indien lässt sich nicht länger verdrängen: Ausbeutung, Korruption, Vernachlässigung, Fehlplanung und vor allem das Versagen der Eliten drohen, die Zukunft des Landes zu ruinieren. Die Misshandlungen, Vergewaltigungen und entwürdigenden Lebensbedingungen, unter denen vor allem Frauen und Kinder leiden, sind keine beklagenswerten Einzelfälle, sie sind an der Tagesordnung in einem Land, das viel zu wenig in Bildung und gesellschaftlichen Fortschritt investiert.

Ungeborene Mädchen in den Städten, die „unberührbaren“ neugeborenen Mädchen auf dem Land und die Witwen in den armen Schichten entledigt sich die auf materialistischen Zugewinn programmierte Gesellschaft brutal. In Indien trägt sich ein milionenfacher Geschlechtermord an Frauen zu, und zwar in einem Ausamaß, wie ihn die Menschheit bisher noch nicht erlebt hat.  Und  fast alle schauen weg. Die Regierung hat nach demUrteil der Autoren den wirtschaftlichen Aufschwung nicht genutzt, um die Armut zu lindern oder die Lage der Frauen zu verbessern. Die Tatenlosigkeit weiter Teile der demokratischen Eliten Indiens sei nur schwer erträglich. Noch immer verhungerten in einem Jahr mehr als 1,5 Millionen Kinder im Alter bis zu sechs Jahren. „Unglaublich“, so regen sich Blume und Hein auf, „dass die Times of India als größte englischsprachige Tageszeitung der Welt, diese Nachricht nur eine kleine Meldung auf einer der hinteren Seiten wert ist“. Aber auch kaum eine von den vielen westlichen Menschenrechtsorganisationen habe in den letzten Jahren über das alltägliche Massensterben in Indien berichtet. Frauen seien die größte Opfergruppe. Zwei Millionen Frauen müssten jährlich infolge aller erdenklichen Formen der Diskriminierung sterben.  Zu den von der Gesellschaft akzeptierten Gräuelstaten gehöre die Brautverbrennung. Nur einmal habe die Welt aufgehorcht, als 2012 eine junge Studentin bestialisch vergewaltig und ermordet wurde. Wenig später aber sei das Interesse der Medien und der Gesellschaft wieder abgeebbt.

Die Autoren kommen zum Ergebnis, dass das politisch System Indiens verrottet ist: „Indien ist ein Unrechtsstaat, der jedes Jahr Millionen seiner Bürger auf dem Gewissen hat.“

Die Asienkenner Blume und Hein arbeiten seit vielen Jahren auf dem Subkontinent, sie haben mit den Opfern von Gewalt ebenso gesprochen wie mit Politikern und Wirtschaftsführern. Ihr Buch ist auch ein flammender Appell an uns alle: Der Westen muss seinen Einfluss geltend machen, um die Gewalt gegen die Armen und Schwachen zu beenden.

„Indiens verdrängte Wahrheit“ von Georg Blume und Christoph Hein, 200 Seiten, Gebunden mit Schutzumschlag, Format 12 x 20,5 cm, ISBN: 978-3-89684-154-4,
17 Euro, Verlag

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