Spitzenreiter in vielerlei Hinsicht
Ist Bayern das „gelobte Land“? Fragt man den Ministerpräsidenten Horst Seehofer, dann erfüllt der Freistaat die Voraussetzungen für dieses Prädikat. Gegenüber dem Magazin „Kompass“ des Wirtschaftsbeirats Bayern, nennt er einige markante Daten und Fakten:
– Bayern hat das höchste Wachstumssoldo aller deutschen Länder aufzuweisen
– Bayern hat in den letzten 25 Jahren rund zwei Millionen Neubürger aufgenommen. Er nennt das eine „Abstimmung mit dem Umzugswagen“.
– Die bayerische Wirtschaft ist „bärenstark“ und das „Zugpferd des deutschen Aufschwungs“.
– Die Arbeitslosigkeit ist selbst im internationalen Vergleich mit 3,3 Prozent ausgesprochen niedrig. In Deutschland rangiert Bayern damit klar auf Rang 1. Das ist fast Vollbeschäftigung. In etlichen Kreisen und Städten liegt die Arbeitslosigkeit gar nur bei einem oder zwei Prozent.
– Bayern hat einen Rekordstand von über fünf Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Das entspricht der höchsten Erwerbstätigenquote aller Zeiten (77,4 Prozent).
– Die Jugendarbeitslosigkeit ist mit 2,6 Prozent so gut wie besiegt. Auch diesbezüglich nimmt Bayern in Deutschland einen Spitzenplatz ein.
Im „Kompass“ äußert sich Bertram Brossardt, der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, realistisch zur Integration der Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt. „Kurzfristig wird nur für weniger als zehn Prozent der Flüchtlinge der Eintritt in den Arbeitsmarkt möglich sein“, sagt er. Mittel – und langfristige könnten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten und in den Arbeitsmarkt integriert werden, wenn das Schulsystem dies zulasse.
Dr. Jürgen Hofmann, der Vorsitzende des Wirtschaftsbeirats Bayern, die Integrationskraft Bayerns, stellt sich die Frage: „Können wir die Integrationskosten in Milliardenhöhe ohne Preisgabe der Schwarzen Null im Bundeshaushalt, ohne Steuererhöhungen und ohne Einsparungen an anderen Stellen im Etat schultern?“ Er erinnert sich an die Aussage von Merkels Vorgänger Helmut Kohl, die Wiedervereinigung Deutschlands sei aus der Portokasse zu finanzieren und meldet leise Zweifel an.
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