„Brombachseer Boskoop“ ist ein Hit

Altmühlfranken ist doch ein Absatzgebiet für Apfelmost

Schneller als angenommen, ist der aus Fünfbronn im Fränkischen Seenland stammende Apfelmost „Brombachseer Boskoop“ aus der Ernte 2013 komplett ausgeliefert und daher nur in Resten in einigen Verkaufsstellen bzw. der Gastronomie zu beziehen. Zum Glück ist also nicht die Befürchtung etlicher Pessimisten eingetreten, das Seenland oder Altmühlfranken wären keine Absatzgebiete für einen Most. Die Nachfrage – nicht nur bei den Gästen – war zum einen erfreulicherweise hoch, die gekelterte Menge Mosthat aber zum anderen bedauerlicherweise auch nicht bis zur Reife des nächsten Jahrgangs gereicht. Damit kann aber der über die Vertriebsschiene der Manufaktur „Echt Brombachseer“ vermarktete und im Kalbensteinberger Mosthaus handwerklich hergestellte sortenreine Apfelmost als ein voller Erfolg gewertet werden, wie Dieter Popp (FUTOUR Regionalprodukte) als Erzeuger mit Zufriedenheit in Haundorf feststellte.
Nicht wenige aus der altmühlfränkischen Szene der Mostereien, Keltereien und Safterzeuger haben den Most als ein in dieser Region nicht vermarktbares Podukt angesehen und daher bisher auch darauf verzichtet in diese Produktions- und Vermarktungsschiene einzusteigen. Aber die gängige Meinung, hier werde nur Bier getrunken, konnte damit eindeutig wiederlegt werden, auch wenn natürlich an der Dominanz des Bierkonsums nie gerüttelt werden sollte. Das war auch überhaupt nicht das Ziel, als im Sommer diesen Jahres erstmals ein sortenreiner altmühlfränkischer Most in einer ansprechend designten Flasche auf den Markt kam. Denn auch in den Kerngebieten der Most- und Apfelweinverbreitung – wie in Schwaben und Hessen – stellt das Getränk aus unseren Streuobstwiesen immer nur eine interessante Ergänzung zum Bier und zum Traubenwein dar. Es sollte aber schon im Selbstbewusstsein einer herausragenden Streuobstregion wie Altmühlfranken liegen, dass man die Früchte dieses herausragenden landschaftlichen Kleinods auch komplett hochwertig verarbeitet und es nicht alleine bei Saft und Bränden belässt.
Der Most aus der Ernte 2014 gärt bereits in den Fässern und entsprechend der Nachfrage wurde die gekelterte Menge natürlich deutlich erhöht. Der Bohnapfel mit Quitte verspricht ein besonderer Tropfen zu werden und etwa um Nikolaus wird es eine erste Jungweinprobe geben, die dann verraten wird, in welche geschmackliche Richtung dieser Most sich noch entwickeln wird, bevor er weiter reifen und dann im Frühjahr auf Flaschen abgefüllt wird.
Da die Fränkische Moststraße vom Schwäbischen über den Hesselberg bis in das Brombachseer Obstland reicht, wird mit der Herstellung von Most auch dieser touristischen Erlebnisroute eine besondere Referenz erwiesen, denn bislang wurde entlang der Moststraße an keiner Stelle Most im gastronomischen Angebot geführt. Das hat sich nun schon ein Stück weit ändern können und soll mit dem altmühlfränkischen Bohnapfel mit Quitte nunmehr eine inspirierende Fortführung finden.
Allerdings bleibt zu hoffen, dass der Erfolg des Mostabsatzes in diesem Jahr nun auch weitere Obstbauern dazu motivieren wird, ihre teilweise ja bereits vorhandenen Produkte auch kundengerecht auszubauen, abzufüllen und zu vermarkten. 2015 könnte zu einem Jahr des Durchbruchs für den Most im Bewusstsein der in Altmühlfranken lebenden Verbraucher werden, denn wir benötigen wieder mehr Fürsprecher und Förderer unserer in Europa einzigartigen Streuobstwiesen. Und genau dafür ist der Most – neben anderen Streuobstspezialitäten – ein ausgezeichnetes Produkt. denn in Verbindung mit der Vielzahl der Apfelsorten und einem – wie beim Weinbau – differenzierten Ausbau im Keller steht hier eine besondere Spezialität unserer Region zur Verfügung. Most ist ein Getränk, das rund um den Globus überall auf der nördlichen Halbkugel in sehr unterschiedlichen Qualitäten und Ausbauarten eine Besonderheit darstellt. Man trifft ihn in Spanien, England, Skandinavien, Österreich oder Polen genauso an, wie in Mexiko, Kanada, Japan oder in Russland. Daher ist es auch nur folgerichtig, die heimischen Streuobstwiesen zur Kreation dieser regionalen Spezialität von Altmühlfranken zu nutzen.
Da unsere Streuobstwiesen extrem naturnah bewirtschaftet werden, bieten sie auch die herausragende Grundlage für ein naturbelassenes Produkt. Denn einen guten Most kann man nicht aus Tafelobst gewinnen, da fehlen ihm dann doch noch einige wesentliche Grundlagen. Und da die Äpfel und Birnen unserer Streuobstwiesen auch nicht gespritzt werden, die Wiesen um die Bäume praktisch niemals eine Düngung erfahren, kann man mit gutem Grund beim Most von einem ausgesprochen gesunden Produkt sprechen. Dies alles wird über Qualitäts- und Herkunftskriterien eindeutig dokumentiert. Der altmühlfränkische Most ist dazu auch eine der Spezialitäten, die ihre Qualität und ihren besonderen Geschmack gerade der naturnahen Obstbaumpflege verdanken. Dies alles wird über konsequent angewandte Qualitäts- und Herkunftskriterien eindeutig dokumentiert.
Denn im Interesse einer glaubwürdigen Regionalvermarktung spiegeln sich in allen Streuobstprodukten – und damit auch im Most – die besonderen Qualitäten unserer altmühlfränkischen Natur wieder!
Nähere Auskünfte über: Dieter Popp, FUTOUR Regionalprodukte Haundorf; dieter.popp@futour.com
Vertrieb über die Manufaktur „Echt Brombachseer“, info@echtbrombachseer.de

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Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

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