Sothmann und Dr. Schäffer beziehen Stellung
„Sie ist nicht gut für unser Land“. Das ist ein klares Wort. Gesprochen hat es Ludwig Sothmann, der langjährige Landesvorsitzende des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern. Was meint er damit? Die 10-H-Regelung, die auf Betreiben von Ministerpräsident Horst Seehofer von der Landtagsmehrheit der CSU beschlossen wurde. Sie besagt, dass Windkarftwerke nur mehr dort gebaut werden können, wo sie im Umkreis von rund zwei Kilometern keine Siedlung tangieren. Von den 2119 Hektar Vorranggebieten und 3129 Hektar Vorbehaltsgebiete für Windkraft in Mittelfranken bleibt so gut wie nichts mehr übrig (in Bayern von ursprünglich 2 Prozent der Landesfläche sind es nur mehr 0,05 Prozent). Das ist das Aus für die Windkraft in Bayern.
Sothmann bezieht im neuen „Vogelschutz“-Magazin des LBV auch Stellung zum Biodiversitätsprogramm Bayern 2030 und appelliert an die neue Umweltministerin Ulrike Scharf, die Umsetzung konsequent vorzunehmen. „Wenn Bayern im Landesvergleich eine Spitzenposition anstrebt“, so der frühere LBV-Chef, „müssen ausreichende Mittel und ausreichendes Personal im Haushalt sichergestellt werden.“ Umschichtungen reichen seiner Meinung nach nicht aus. Er verlangt, einen deutlichen Wandel haushalts- und personalpolitisch auf den Weg zu bringen.
Auch der neue Landesvorsitzende Dr. Horbert Schäffer hat eine Bitte an die neue Umweltministerin. Sie soll die Wiesenbrüter-Agenda umsetzen, die seit drei Jahren in der Schublade des Ministeriums liegt, denn der Rückgang von Brachvogel, Kiebitz, Bekassine setzt sich drastisch fort. Schäffer sagt, es sei unverantwortlich, dieses konkrete Schutzkonzept nicht endlich zu veröffentlichen und umzusetzen. Das bayerische Biodiversitätsprogramm sieht übrigens den Schutz der Wiesenbrütergebiete vor. Und den denen zählt auch das Gebiet rund um den Altmühlsee.
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