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„digital zusammen“ passt einfach

Ein gelungenes Jahr für das Gunzenhäuser Mehrgenerationenprojekt

Vorsitzender Martin Bosch (Zweiter von rechts) mit Thomas Pfaffinger und dem jungen Team.


Pragmatische Ideen setzen sich am Ende immer durch. So ist der Erfolg hinter „zusammen digital“ nicht ganz überraschend. Doch worum geht´s überhaupt? „Digital Natives“ geben ihr Wissen über die Pixelwelt im Rahmen eines zwanglosen Mehrgenerationenprojekts an ältere Menschen weiter. So einfach, so genial – die Gemeinschaftsinitiative von Stadt Gunzenhausen, Burkhard-von-Seckendorff Heim, Seniorenbeirat, Computerverein gunnet e.V. und Diakonie Südfranken hat in den letzten zwölf Monaten vielen Seniorinnen und Senioren geholfen, sich im digitalen Transformationsprozess ein wenig besser behaupten zu können. Und Gutes spricht sich bekanntlich herum, so war die Resonanz auf die innovative Idee enorm. So enorm, dass sich mittlerweile gar das Bayerische Staatsministerium für Digitales finanziell und ideell am Gunzenhäuser Mehrgenerationenprojekt „zusammen digital“ beteiligt. Nun haben die lokalen Verantwortlichen das bevorstehende Weihnachtsfest genutzt, um bei den ehrenamtlich aktiven Schülerinnen und Schülern Danke für ein gelungenes „zusammen digital“-Jahr zu sagen. Bei einem geselligen Nachmittag im BurgerGUN-Restaurant bekam jeder Jugendliche einen leckeren Burger und von Stefan Brändlein, Sachgebiet Digitalisierung bei der Stadt Gunzenhausen, ein kleines Dankeschön spendiert.
Doch schauen wir uns das Projekt näher an: Unter Anleitung vom ehrenamtlichen Projektleiter Martin Bosch und Thomas Pfaffinger aus der Jugendsozialarbeit werden Schülerinnen und Schüler aus der Stephani-Mittelschule auf ihren „Einsatz“ im Burkhard-von-Seckendorff Heim vorbereitet. Mitte September wurden die Schülerinnen und Schüler dabei im Rahmen eines speziellen Workshops von Thomas Kupser vom Medienzentrum JFF München gezielt für ihre Tätigkeit als Digitalcoaches für die ältere Generation geschult. Und eine gute Vorbereitung ist bekanntlich die halbe Miete. So kommt während des Schuljahrs die ausgebildete Gruppe einmal wöchentlich in den Speisesaal des Alten- und Pflegeheims, um dort hilfesuchenden Seniorinnen und Senioren beratend zur Seite zu stehen. Aufgrund der sehr guten Nachfrage ist das Projekt zu einem Wahlfach der Stephani-Mittelschule etabliert worden. Neben Martin Bosch und Thomas Pfaffinger komplettiert Heike Pradelt als nun zuständige Lehrerin der Medienreferenzschule das Leistungstrio.
„Das Projekt fördert allgemeinverständlich die digitale Teilhabe von Seniorinnen und Senioren“, betont Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Die technische Evolution verläuft mittlerweile so rasant, gerade ältere Menschen können da nicht immer folgen. Ich danke daher den Beteiligten für ihren großen Einsatz und das Engagement. Den Schülerinnen und Schülern danke ich dafür, dass sie ihre Kompetenzen mit anderen Menschen teilen. Davon profitieren beide Seiten, sowohl Jung, als auch Alt.“
Die im „zusammen digital“-Projekt behandelten Probleme der Älteren sind vielfältig. Ob online einen Arzttermin vereinbaren, bei WhatsApp einen Account anlegen oder persönliche E-Mails abrufen – wer mit der Digitalisierung fremdelt, braucht Hilfestellung. „Die Jugendlichen unterstützen bei der Bedienung der mobilen Endgeräte und beantworten Fragen zu den Anwendungen“, erklärt Martin Bosch, Vorsitzender von gunnet e.V. „Wichtig ist, dass sich die Schüler und die Senioren in einer ungezwungenen Atmosphäre begegnen und unterhalten können. Für die Jugendlichen sind die Gespräche mit den Älteren eine wertvolle Übung und eine gute Vorbereitung auf das spätere Berufsleben.“
Weiterhin können Ältere mit ihren Fragen zur digitalen Welt auf die Jugendlichen zukommen. Die Gruppe trifft sich immer mittwochs von 13.30 Uhr bis 14.30 Uhr im Speisesaal des
Burkhard-von-Seckendorff Heims (außer in den Schulferien). Das Inanspruchnehmen des Mehrgenerationenprojekts ist selbstverständlich kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Probieren Sie es aus und bringen Sie Ihr eigenes Handy oder Tablet mit!
Weitere Informationen zum digitalen Unterstützungsangebot „zusammen digital“ finden Sie unter www.gunnet.de.

Zusammen sind wir besser!

10 Jahre Bildungsregion altmühlfranken

Landrat Manuel Westphal mit den Gewinnern des Malwettbewerbs (v.li.): Paul Puppa (Senefelder-Schule Treuchtlingen, Gewinner ab Jahrgangsstufe 9), Greta Weisenseel (Koordinatorin der Bildungsregion altmühlfranken), Hannah Müller (Grundschule Süd Gunzenhausen, Gewinnerin Jahrgangsstufe 1-4), Sarah Ismael (Senefelder-Schule Treuchtlingen, Gewinnerin Jahrgangsstufe 5-8). Bildnachweis für alle Bilder: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

2023 gibt es die Bildungsregion altmühlfranken 10 Jahre. Dieses Jubiläum konnte nun am Jahresende in der Grundschule in Treuchtlingen mit verschiedenen Akteuren aus dem Bildungsbereich gebührend gefeiert werden.

Das Jubiläum lockte viele regionale Akteure der Bildungsregion an, sodass neben Vertreterinnen und Vertretern von Kindertageseinrichtungen, Schulen und Erwachsenenbildungseinrichtungen unter anderem auch Vertreter der Kommunen im Landkreis, Mitglieder des Kreistags, weitere Mandatsträger sowie Vertreter der Hermann-Gutmann-Stiftung mitfeierten.

In seinem Grußwort ließ Landrat Manuel Westphal den Entstehungsprozess der Bildungsregion, der im Frühjahr 2012 seinen Anfang nahm, Revue passieren: „Gemeinsam mit rund 200 Akteuren aus dem Landkreis wurde das erforderliche Bewerbungskonzept für das Qualitätssiegel Bildungsregion in Bayern erarbeitet.“

Nach circa einem Jahr aktiver Bewerbungs- und Arbeitsphase wurden dann alle Beteiligten für ihr großes Engagement belohnt: Aus den Händen des damaligen Kultusministers Dr. Ludwig Spaenle erhielt der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen am 15. November 2013 das Qualitätssiegel Bildungsregion in Bayern. „Die Geburtsstunde der Bildungsregion altmühlfranken!“, so Westphal.

Über die Jahre hinweg bildete sich eine starke Grundstruktur, die ihren Ursprung mit der Gründung des Bildungsrates – ein Gremium von etwa 40 Akteuren aus dem Bildungsbereich – und der Einführung regelmäßiger Bildungskonferenzen im Jahr 2015 hatte. Gemeinsam mit dem Bildungsrat machte sich die Bildungsregion 2019 auf den Weg, sich zur digitalen Bildungsregion weiterzuentwickeln. Die offizielle Anerkennung sowie Siegelübergabe erfolgten im Jahr darauf durch die damalige Kultusstaatssekretärin Anna Stolz.

In den vergangenen zehn Jahren wurden verschiedene Projekte innerhalb der Bildungsregion umgesetzt, wie beispielsweise die Berufsausbildungsmesse altmühlfranken, die in diesem Jahr bereits zum neunten Mal stattfand, die AzubiWerkstatt altmühlfranken, ein kostenfreies Weiterbildungsangebot für Auszubildende regionaler Betriebe oder die Einführung der ersten Naturparkschule in Nennslingen.

Auch Schulleiterin Nicole Hohmann freute sich, so viele Gäste in ihrem Schulhaus zu begrüßen und betonte in ihren Willkommensworten vor allem den großen Zusammenhalt innerhalb Treuchtlingens sowie in der Bildungsregion.

Dass die Bildungsregion den Fokus auf die regionalen Akteure legt, zeigte sich auch in der musikalischen Umrahmung der Veranstaltung. Diese wurde durch das Saxtett der Realschule Weißenburg übernommen und beeindruckte die Zuhörer durch das Zusammenspiel von sechs Saxophonisten.

Durch den Abend führte die Koordinatorin der Bildungsregion altmühlfranken, Greta Weisenseel. Seit über neun Jahren ist sie in der Zukunftsinitiative altmühlfranken für die Bildungsregion zuständig. Viele der anwesenden Gäste kennt sie seit Beginn und freut sich nicht nur über deren Erscheinen, sondern auch die gemeinsame Arbeit: „Das hier ist mehr für mich als eine Arbeitsstätte, zu der ich jeden Tag fahre, mehr als nur ein Beruf, den ich jeden Tag ausübe. Es ist vielmehr eine Art Bildungsregion-Familie, mit der ich immer wieder neue Projekte und meinen Arbeitsalltag erlebe.“

Bevor das eigentliche Programm losging, gab es noch eine Überraschung für die Anwesenden: Im Rahmen eines Malwettbewerbs zum Thema „Apfel“, der in den vergangenen Monaten an den Schulen durchgeführt wurde, wurde aus den Jahrgangsstufen 1-4 und 5-8 sowie ab der Jahrgangsstufe 9 jeweils ein Gewinnerbild gekürt. Die drei Kunstwerke finden sich nun in Zusammenarbeit mit der Mosterei Billing aus Weißenburg auf Etiketten eines regionalen Apfelsaftes. Während der Jubiläumsveranstaltung wurden die fertigen Flaschen erstmalig den drei Gewinnern Hannah Müller (Grundschule Süd Gunzenhausen, Gewinnerin Jahrgangsstufe 1-4), Sarah Ismael (Senefelder-Schule Treuchtlingen, Gewinnerin Jahrgangsstufe 5-8) und Paul Puppa (Senefelder-Schule Treuchtlingen, Gewinner ab Jahrgangsstufe 9) sowie der Öffentlichkeit präsentiert.

Der Hauptteil des Abends war dann mit verschiedenen Vorträgen gefüllt. Einen Blick über den Tellerrand bot der Vortrag „Digitalisierung und Bildung in Norwegen“, bei dem die beiden Referenten Robert Böhm und Wolfgang Förtsch vom Beruflichen Schulzentrum Altmühlfranken spannende Einblicke zu den Themen Schulentwicklung, Digitalisierung im Unterricht oder auch Gestaltung von Lernräumen teilten. Nach dem Blick über den Tellerrand wurde noch in die Zukunft geblickt, in der das Themenfeld Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) immer wichtiger wird. Wie breit gefächert dieses Thema ist, was sich dahinter verbirgt und wie es in die Bildungsregion gebracht werden kann, stellte Ann-Katrin Stockinger vom Naturpark Altmühltal vor.

Nach dem Blick in die Zukunft wurde es Zeit zurück ins Hier und Jetzt der Bildungsregion altmühlfranken zu kehren. Im Rahmen einer Blitzlicht-Präsentation stellten 15 Akteure besondere Projekte oder ihre Einrichtung vor. Die Herausforderung hierbei war das strenge Zeitfenster: In Anlehnung an ein Pecha-Kucha-Event standen den Referenten hierbei nur sechs Powerpoint-Folien mit Bildmaterial zur Verfügung, die automatisch nach 20 Sekunden wechselten. Das Format sorgte für große Begeisterung und Spaß bei den Gästen und zeigte einmal mehr das gute Miteinander, denn die Zuhörer fieberten nicht nur mit dem jeweiligen Referenten mit, sondern belohnten diese am Ende mit viel Applaus.