Tag Archives: Pflegekinder

Alltagsheld sein!

Pflegekinderfachdienst informiert

Am 12. Juli erhalten die Kundinnen und Kunden in 11 Bäckereien im Landkreis die Aktionstüte „Alltagsheld sein!“. Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen/ Claudia Wagner


Pflegeeltern sind für Kinder, die aus verschiedenen Gründen nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können, enorm wichtig. Leider benötigen mehr Kinder eine Pflegefamilie, als es passende Familien gibt, die bereit sind diese anspruchsvolle Aufgabe zu übernehmen. Der Pflegekinderfachdienst macht deshalb mit seiner Aktion „Alltagsheld sein!“ auf dieses wichtige Thema aufmerksam. Am 12. Juli verteilen verschiedene Bäckereien im Landkreis die Aktionstüten anstatt ihrer eigenen Tüten und machen so auf das Thema aufmerksam.
Im Landkreis benötigen aktuell 84 Kinder einen Platz in einer Pflegefamilie. Dem gegenüber stehen 59 Pflegefamilien. „Mit der Aktion möchten wir genau auf diese Situation aufmerksam machen“, erklärt Ilona Ochsenkiel vom Pflegekinderfachdienst. Wenn jemand Interesse hat, kann er sich ganz unverbindlich beim Pflegekinderfachdienst melden und beraten lassen. „Natürlich begleiten wir die Pflegefamilien auch später – egal ob die Familien neu sind oder schon länger dabei“, ergänzt ihre Kollegin Julia Müller.
Insgesamt werden ab 12. Juli 30.000 Bäckertüten in 11 teilnehmenden Bäckereien im Landkreis verteilt. Mit dabei sind die Bäckereien Kleeberger und Naturkost Mundart in Gunzenhausen, Lechner in Dittenheim, Specht in Ellingen, Treiber in Ettenstatt, Spitzbart in Meinheim, Herzog in Muhr am See, Leikamm in Nennslingen, Mayer in Raithenbuch, das Backhäusle in Haundorf sowie der Lehner-Bäck in Treuchtlingen.
„Pflegefamilie zu sein ist eine sehr wichtige Aufgabe. Danke an alle Familien, die bereit sind, Kinder, die Hilfe brauchen, bei sich aufzunehmen“, bedankt sich Landrat Manuel Westphal. „Vor allem aber danke ich den Bäckereien, die den Pflegekinderfachdienst bei dieser tollen Aktion unterstützen!“
Der Pflegekinderfachdienst bietet auch regelmäßig Informationsveranstaltungen zum Thema „Pflegeeltern werden“ an, welche entweder Online oder in Präsenz stattfinden.
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Darüber hinaus hat der Pflegekinderfachdienst einen Informationsfilm entwickelt, welcher einen ersten Überblick bietet. Der Film ist auf dem YouTube-Kanal des Landkreises „Altmühlfranken“ zu finden. Gerne können sich Interessierte jederzeit bei Fragen an das Team des Pflegekinderfachdienstes telefonisch unter 09141 902-421 oder -431 oder per Mail an
jugendamt.lra@landkreis-wug.de wenden.

100 Pflegekinder werden betreut

Seminar für Pflege- und Adoptiveltern

Die Fachkräfte der Adoptionsvermittlungsstellen der Landkreise Roth, Ansbach und Weißenburg-Gunzenhausen sowie der Städte Ansbach und Schwabach haben gemeinsam mit dem Pflegekinderfachdienst des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen zu einem Fachtag für Pflege- und Adoptiveltern eingeladen. Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen/Ingrid Grau


Der Pflegekinderfachdienst ist Teil des sozialpädagogischen Fachdienstes im Amt für Jugend und Familie am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen. Vier Sozialpädagoginnen begleiten 55 Pflegefamilien im Landkreis und betreuen rund 100 Pflegekinder, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr bei ihren Herkunftseltern leben können und in Pflegefamilien untergebracht sind. Der Pflegekinderfachdienst bietet regelmäßig Informationsveranstaltungen für Interessierte und Seminare für Pflegeeltern an.

Kürzlich hat der Pflegekinderfachdienst des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen in Kooperation mit der gemeinsamen Adoptionsvermittlungsstelle der Landkreise Roth, Ansbach und Weißenburg-Gunzenhausen sowie der Städte Ansbach und Schwabach einen Fachtag für Pflege- und Adoptiveltern sowie Bewerber zum Thema „Bedeutung und Methoden der Biografiearbeit mit Pflege- und Adoptivkindern“ im Sitzungssaal des Landratsamtes Roth veranstaltet. Hierzu waren die beiden erfahrenen Referenten Annemarie Renges und Stephan Heilmeier eingeladen.Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte, die ihn einzigartig macht und nachhaltig prägt. Mit Biografiearbeit gelangt Klarheit in die eigene Lebensgeschichte. Normalerweise können Kinder biografische Ereignisse direkt in ihrer Familie erfragen. Für Pflege- und Adoptivkinder ist dies viel schwieriger. Sie haben zwei unterschiedliche Biografien in ihrer Herkunftsfamilie und in der Pflege- oder Adoptivfamilie. Dabei müssen oft schwierige Lebensthemen in der Herkunftsfamilie wie z.B. psychische Erkrankungen, Drogenproblematik, Gewalt oder auch unbekannter Aufenthaltsort von Eltern erklärt und bewältigt werden. Immer ist jedoch der Zugang zur eigenen Biografie für Pflege- und Adoptivkinder von besonderer Wichtigkeit, um sich zu selbstbewussten und zufriedenen Erwachsenen entwickeln zu können.

In dem Tagesseminar wurden den Teilnehmenden neben theoretischen Informationen zur Biografiearbeit auch viele praktische Anregungen vorgestellt, wie sie z. B. ein Lebensbuch für ihr anvertrautes Kind entwickeln können. Eine andere Methode ist die Erstellung einer Lebensgeschichte bzw. eines Lebensbriefes für das Pflege- oder Adoptivkind. Eine Adoptivmutter ließ die Seminarbesucher an ihren Erfahrungen mit dem Verfassen eines Lebensbriefes für ihren Adoptivsohn teilhaben. Anschließend entstand ein reger Austausch unter den Teilnehmern.
Der Pflegekinderfachdienst steht Interessierten bei Fragen jederzeit zur Verfügung. Sie erreichen die Mitarbeiterinnen unter der Telefonnummer 09141 902-297. Alle Informationen finden Sie unter www.landkreis-wug.de/pflegekinderdienst. Eine Informationsveranstaltung zum Thema „Pflegefamilie werden“ findet übrigens am 18. April 2024 um 19.00 Uhr statt.

Pflegeltern unter sich

“Pupertät – Krise und Chance” war das Thema

Im Seminar bekommen die Pflegeeltern aus dem Landkreis regelmäßig Infos für ihren Familienalltag, wie hier von Referentin Stephanie Göggerle. Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

Der Pflegekinderfachdienst des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen ist der ständige Begleiter der Pflegefamilien im Landkreis. Rund 55 Pflegeeltern gibt es, die Pflegekinder bei sich aufgenommen haben. Um diese bestmöglich zu beraten und zu begleiten, bietet der Pflegekinderfachdienst regelmäßige Seminare zum Thema Familie und Erziehung an. Zuletzt ging es um das Thema „Pubertät – Krise und Chance“.

Die Pubertät gilt als wichtigster Schritt in der Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen. Jugendliche grenzen sich auf der Suche nach ihrem eigenen Weg teilweise massiv von ihren Eltern ab. Pflegekinder, die mit zwei Familien aufwachsen, können in dieser Zeit durch die Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Biographie zusätzlich gefordert sein. Diese Zeit kann für die Pflegefamilien besonders herausfordernd sein.

Um die Eltern in dieser intensiven Zeit besonders zu unterstützen, hat der Pflegekinderfachdienst die Pflegeeltern zu einem Seminar zum Thema „Pubertät-Krise und Chance“ in den Räumlichkeiten des Diakonischen Werkes Weißenburg eingeladen.

Stephanie Göggerle, Dipl.-Psychologin und Stellenleitung der Eltern-und Jugendberatung, referierte dabei über die Aufgaben und Herausforderungen, die (Pflege-)Kinder in der Zeit der Pubertät zu bewältigen haben. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten Impulse, Erziehungsziele entsprechend den Veränderungen der Kinder anders auszurichten. Die Gelegenheit zum anschließenden Austausch wurde von den Pflegeeltern rege wahrgenommen.

Der Pflegekinderfachdienst ist Teil des sozialpädagogischen Fachdienstes im Amt für Jugend und Familie. Die vier Sozialpädagoginnen betreuen rund 100 Pflegekinder, die aus verschiedensten Gründen nicht mehr bei ihren Herkunftseltern leben können und in Pflegefamilien untergebracht sind.

Der Pflegekinderfachdienst bietet regelmäßig Informationsveranstaltungen zum Thema „Pflegeeltern werden“ an, welche entweder Online oder in Präsenz stattfinden. Darüber hinaus hat der Pflegekinderfachdienst einen Infofilm entwickelt, welcher einen ersten Überblick bietet. Der Film ist auf dem YouTube-Kanal des Landkreises „Altmühlfranken“ zu finden. Gerne können sich Interessierte jederzeit bei Fragen an das Team des Pflegekinderfachdienstes wenden.

Jedes Kind braucht Eltern

Landratsamt bittet: Werden Sie Pflegeltern!

Bei der Informationsveranstaltung des Pflegekinderdienstes können sich Interessierte unverbindlich informieren. Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

Pflegeeltern sind für Kinder, die aus verschiedenen Gründen nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können, enorm wichtig. Wer sich dafür interessiert, selbst Kinder aufzunehmen und ihnen einen Platz in der eigenen Familie zu geben, kann sich bei der Online-Infoveranstaltung „Werden Sie Pflegeltern!?“ des Pflegekinderdienstes des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen am 01. Juli 2021 um 19.00 Uhr unverbindlich informieren. Künftige Pflegeeltern sollten Freude am Zusammenleben mit Kindern haben und in stabilen, gesicherten familiären und finanziellen Verhältnissen leben, sowie über ausreichend Wohnraum verfügen. Pflegekinder haben grundsätzlich zwei Familien, deshalb gibt es regelmäßige Kontakte mit ihren leiblichen Eltern, welche wichtige Bezugspersonen für das Kind bleiben sollen. Um sich dieser verantwortungsvollen Aufgabe zu stellen, sollten Pflegeeltern offen und tolerant sein, Humor und eine positive Lebenseinstellung mitbringen. Eine Anmeldung ist erforderlich, um die Zugangsdaten für die Onlineveranstaltung zu erhalten. Interessierte können sich bei Julia Müller per Mail an julia.mueller@landkreis-wug.de oder telefonisch unter 09141 902-421 anmelden. Anmeldeschluss ist am 28. Juni 2021.
Die Veranstaltung ist kostenlos. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine stabile Internetverbindung, sowie ein Computer mit Lautsprecher (Tablet oder Handy auch möglich). Es ist nicht erforderlich ein spezielles Programm herunterzuladen. Sie erhalten die Einwahldaten nach der Anmeldung und können dann daran teilnehmen mit oder
ohne Bild. Um technische Probleme während der Veranstaltung zu vermeiden, können Sie sich schon ab 18.30 Uhr am Veranstaltungstag einwählen.
Veranstalter dieses Angebots ist der Pflegekinderfachdienst des Amtes für Jugend und Familie am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen. Mehr Informationen gibt es unter www.landkreis-wug.de/pflegekinderdienst. „Pflegefamilie werden ist nicht schwer!“-

Pflegefamilie gefunden

Mädchen haben ein neues Zuhause

Im Oktober 2018 hatte das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen für ein Geschwisterpaar öffentlich nach einer Pflegefamilie gesucht. Nach zahlreichen Gesprächen mit Bewerbern und Kennenlerntreffen sind die beiden Mädchen nun in ihr neues Zuhause gezogen.

Jugendamtsleiter Stefan Lahner

In den meisten Fällen sind es schwere Schicksalsschläge, die Familien treffen und dazu führen, dass Kinder in Pflegefamilien leben. So ging es auch einem Geschwisterpaar aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Der Vater ist verstorben, die Mutter kann sich aufgrund einer Behinderung nicht selbst um ihre sechs und zehn Jahre alten Töchter kümmern.

Damit die beiden Mädchen zusammen bleiben können und einen Familienalltag und Geborgenheit erfahren, hat das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen nach einer geeigneten Pflegefamilie gesucht. Doch der Pool an Pflegeeltern ist sehr klein. Dies hat Sachgebietsleiter Stefan Lahner vom Kreisjugendamt dazu veranlasst, einen eher ungewohnten Weg zu gehen: Mit Unterstützung der Medien startete das Landratsamt einen öffentlichen Aufruf zur Suche einer Pflegefamilie für das Geschwisterpaar.

Rund 200 Antworten aus dem gesamten Bundesgebiet gingen binnen kürzester Zeit im Jugendamt ein. 40 davon aus der näheren Umgebung, acht aus Weißenburg-Gunzenhausen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamtes prüften sorgfältig alle Bewerbungen und führten zahlreiche Gespräche, bis eine geeignete Familie gefunden wurde.

Kurz vor Weihnachten war es dann so weit: Es fand ein erstes Treffen zwischen den potentiellen Pflegeeltern und dem Geschwisterpaar statt. Es folgten weitere Zusammenkünfte, probeweise auch für mehrere Tage und Nächte. Die Kennenlerntreffen liefen sehr erfolgreich und die beiden Mädchen sind nun Anfang Februar 2019 zu ihrer Pflegefamilie gezogen. Sie sind jetzt glücklich in ihrem neuen Zuhause angekommen.

Die Mutter wurde während des gesamten Prozesses mit eingebunden. Sie ist mit der Unterbringung ihrer beiden Töchter einverstanden und wird diese auch in Zukunft regelmäßig sehen.

Die Pflegefamilie selbst hat viel Erfahrung mit der Erziehung eigener Kinder und hatte sich ohnehin schon überlegt, ein Pflegekind aufzunehmen. Der öffentliche Aufruf über die Medien war der Auslöser, sich aktiv zu bewerben und das notwendige Eignungsverfahren zu durchlaufen.

Alle Beteiligten im Jugendamt und Landrat Gerhard Wägemann sind sehr glücklich über die gefundene Lösung für die beiden Mädchen. Auch wenn es in den sozialen Medien nicht nur positives Feedback für das Handeln des Landratsamtes gab, ziehen die Verantwortlichen ein positives Fazit: „Wir konnten zahlreiche Gespräche mit hilfsbereiten, netten Menschen führen und dazu beitragen, dass sich Familien, die nicht in unserem Landkreis wohnen, bei ihren Jugendämtern als Pflegefamilien bewerben“, bilanzierte Jugendamtsleiter Stefan Lahner.

In den sozialen Netzwerken gab es einige kritische Kommentare, die Kinder würden von ihrer Mutter weggerissen. Jugendamtsleiter Stefan Lahner stellte klar, dass die Mutter aufgrund ihrer Behinderung ihre Töchter nicht mehr selbst erziehen kann. Die Familie erhielt bereits in der Vergangenheit, als der Vater noch lebte, Unterstützung durch Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe. Nach dem Tod des Vaters reichte diese Unterstützung aber nicht mehr aus und die Mädchen lebten mit Einverständnis der Mutter für ein halbes Jahr in einer Bereitschaftspflegefamilie.

Jedes Jugendamt in Deutschland sucht händeringend nach Pflegeplätzen für Kinder, die aus verschiedensten Gründen nicht bei ihren Eltern leben können. Durch den Aufruf konnten in Altmühlfranken insgesamt drei Familien gewonnen werden, die sich auf ein Pflegeverhältnis einlassen. In einer davon finden die beiden Mädchen ihr neues Zuhause.

Derzeit gibt es im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen 65 belegte Pflegefamilien. „Dies sind aber immer noch zu wenige“, sagt Jugendamtsleiter Stefan Lahner. „Wir würden uns sehr freuen, wenn sich weitere Familien finden, die Kindern einen Platz im bereits bestehenden Familienverband geben“, so die Leiterin des Sozialpädagogischen Fachdienstes Britta Liegel weiter. Familien, die sich vorstellen können, Pflegefamilie zu werden, können sich gerne an den Pflegekinderfachdienst am Landratsamt wenden (Telefon: 09141 902-431 oder 09141 902-460, E-Mail: jugendamt.lra@landkreis-wug.de).

Positive Aussichten

 Geschwisterpaar kann hoffen

Mitte Oktober 2018 hatte das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen öffentlich nach einer Pflegefamilie für zwei junge Mädchen gesucht. So wie es aktuell aussieht, erhalten die beiden Mädchen pünktlich zum Weihnachtsfest ein ganz besonderes Geschenk: Ein erstes Treffen mit einer möglichen Pflegefamilie.

Das Schicksal der beiden Mädchen aus Altmühlfranken hat viele Menschen weit über die Landkreisgrenzen hinaus bewegt. Rund 200 Antworten aus dem gesamten Bundesgebiet hat das Jugendamt des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen erreicht. 40 davon aus der näheren Umgebung, acht aus dem Landkreis. Alle eingegangenen Unterlagen wurden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Landratsamt geprüft. Daraufhin wurden zahlreiche Gespräche geführt.

„Nun befinden wir uns auf der Zielgeraden“ sagt der Leiter der Jugendamtes Stefan Lahner. Noch vor Weihnachten wird es zu einem ersten Treffen zwischen dem Geschwisterpaar und der potentiellen Pflegefamilie kommen. Wenn sich die beiden Mädchen bei dem Treffen wohlfühlen, wird es weitere Möglichkeiten zum Kennenlernen geben. Danach könnten die beiden Mädchen bereits einige Tage in der Familie verbringen. „Das letzte Wort haben die beiden Kinder und die leibliche Mutter“, so Stefan Lahner weiter.

Die Mutter der sechs und zehn Jahre alten Mädchen kann sich aufgrund einer Behinderung nicht mehr selbst um ihre beiden Töchter kümmern. Der Vater ist verstorben. Derzeit sind die Mädchen mit Einverständnis der Mutter vorübergehend in einer Bereitschaftspflegefamilie untergebracht.

Im BR Fernsehen wird voraussichtlich im Laufe dieser Woche in der Abendschau zwischen 18 und 18.30 Uhr ein allgemeiner Beitrag zum Thema „Familienleben mit Pflegekindern“ ausgestrahlt. Er ist nach Ausstrahlung in der Mediathek des BR unter www.br.de/mediathek/sendungen_a-z abrufbar.

Suche nach einer Pflegefamilie

Wer kann Geschwisterpaar aufnehmen?

Das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen ist dringend auf der Suche nach einer Pflegefamilie. Es wird eine Familie gesucht, die ein Geschwisterpaar aufnehmen kann.

Oft sind es Schicksalsschläge oder Krankheiten, die dazu führen, dass Eltern nicht mehr in der Lage sind, selbst für ihre Kinder zu sorgen, obwohl sie es eigentlich so gerne möchten. Viele Eltern benötigen Zeit, um ihre persönliche Situation zu ordnen und wünschen sich für ihre Kinder ein sicheres, zweites Zuhause. So ergeht es derzeit einer Mutter aus dem Landkreis, deren Mann verstorben ist. Aufgrund von eigenen Einschränkungen kann sie die Erziehung ihrer zwei Töchter nicht gewährleisten.

Konkret geht es um zwei Mädchen im Alter von zehn und sechs Jahren. Das zehnjährige Mädchen besucht eine weiterführende Schule, das sechsjährige Mädchen wird im nächsten Jahr eingeschult. Das Geschwisterpaar soll zusammen bleiben und auch der Kontakt zur Mutter soll aufrechterhalten werden. Beide Kinder sind unauffällig im Kontakt. Gerade in so schwierigen und belastenden Situationen benötigen die Kinder ein Zuhause, in dem sie sich wohl und geborgen fühlen. Sie brauchen einen strukturierten Tagesablauf, Bezugspersonen, die liebevoll auf die kindlichen Bedürfnisse eingehen können und einen Platz im Leben, wo sie verstanden und angenommen werden – im Idealfall eine Pflegefamilie.

Wer kann Pflegefamilie werden?

Grundsätzlich muss die Belastbarkeit vorhanden sein, zwei Kinder in der eigenen Familie aufzunehmen. Auch muss die Erziehung und Förderung der beiden Mädchen über einen längeren Zeitraum – auch bei auftretenden Problemlagen, gewährleistet werden. Es handelt sich um keine Bereitschaftspflege, sondern um eine dauerhafte Unterbringung. Wichtig ist auch die Bereitschaft, den Kontakt zur Mutter aufrechtzuerhalten und zu fördern.

Als Pflegeeltern für die beiden Mädchen können sich grundsätzlich erwachsene Einzelpersonen(ab 18 Jahre), verheiratete Paare oder Paare in nichtehelichen Lebensgemeinschaften melden. Auch gleichgeschlechtliche Paare können Pflegeeltern werden. Die Pflegeeltern sollten offen und tolerant sein, sowie Humor, Zeit und Kraft mitbringen, um diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen. Sie sollten in stabilen und gesicherten familiären und finanziellen Verhältnissen leben und über ausreichend Wohnraum verfügen.

Die Pflegefamilien erhalten zum einen finanzielle Unterstützung und werden zum anderen durch die erfahrenen Fachkräfte des Jugendamtes begleitet und beraten. „Die Pflegeeltern werden von uns nicht allein gelassen. Es erfolgt eine intensive Betreuung und ein permanenter Austausch mit den Pflegefamilien“, verdeutlicht der Leiter des Jugendamtes Stefan Lahner.

Wer den beiden Mädchen eine Chance auf ein Familienleben geben möchte und sich grundsätzlich vorstellen könnte, Pflegeeltern zu werden, kann sich unverbindlich an den Pflegekinderfachdienst im Landkreis (Tel. 09141 902-431) wenden.