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„Heimat-Macher“ werden gefördert

Regionalmanagement Ansbach geht in eine neue Runde

In eine neue Runde geht es für die Regionalmanagement im Landkreis Ansbach und in der Region Hesselberg. Bei der Förderbescheidübergabe in München waren (von links) Bürgermeister Stefan Bach, Anuschka Hörr (beide Regionalmanagement Region Hesselberg), Thomas Müller von der Regierung von Mittelfranken, Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt und Andrea Denzinger (Regionalmanagement Landkreis Ansbach). Foto: StMWi/E. Neureuther

Leerstände in den Orten wieder mit Leben füllen, Klimaschutz für alle Menschen zugänglich machen, Bildung stärken und das Heimatbewusstsein fördern: Diese und noch viele weitere Ziele hat sich das Regionalmanagement im Landkreis Ansbach auf die Fahnen geschrieben. Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein Förderprogramm des Freistaats Bayern, das gezielte Maßnahmen und Projekte vor Ort unterstützt. Im Landkreis Ansbach werden auf diese Weise seit mittlerweile zehn Jahren Projekte angestoßen, Netzwerke gebildet und positive Beispiele herausgestellt. Regionalmanagerin Andrea Denzinger hat nun in München von Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt den Bescheid für die mittlerweile vierte Förderperiode bekommen. Von 2024 bis 2027 können damit Zuschüsse von maximal 350.986 Euro abgerufen werden. „Das Regionalmanagement leistet einen unverzichtbaren Beitrag, den Landkreis Ansbach lebenswerter zu machen und Menschen zusammenzubringen, die an denselben Zielen arbeiten“, sagt Landrat Dr. Jürgen Ludwig.

„Wir können mit der Förderung Veranstaltungen und Informationskampagnen umsetzen, welche die Stärken der Region stärken. Infotage für Auszubildende, Fachtagungen für Unternehmen, Handreichungen für Sanierungswillige, Rüstzeug für Produzenten und Vermarkter, Heimaterlebnisse für Bürger, Wissenstransfer zu den Themen Klima, Energie und Nachhaltigkeit und vieles mehr“, gibt Andrea Denzinger einen kleinen Einblick in die kommenden drei Jahre. Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt erklärte bei der Übergabe: „Mit unseren Regionalen Initiativen fördern wir echte Heimat-Macher. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der bayerischen Regionen, bringen Menschen zusammen, fördern den Austausch von Ideen und setzen kreative Projekte um, die unsere Heimat lebenswert machen. Es freut mich, dass wir diese engagierten Akteure vor Ort unterstützen und so einen Beitrag für wertgleiche Lebensbedingungen in ganz Bayern leisten.“ Er bedankte sich für das anhaltende Engagement der Regionalmanagerinnen und Regionalmanager und deren Partnern, würdigte ihren Einsatz die Herausforderungen in ihren Regionen anzupacken sowie Chancen zur Stärkung der Regionen zu ergreifen und wünschte viel Erfolg bei der Umsetzung der geplanten Projekte. Die Gesamtfördersumme im Freistaat beläuft sich auf über 16 Millionen Euro.

Im Landratsamt Ansbach hat Stefanie Regel seit dessen Bestehen für das Regionalmanagement gearbeitet. „Seit 2014 wurden 27 Projekte mit einer Vielzahl an Umsetzungsmaßnahmen realisiert. Die Schwerpunkte der Förderung liegen von Beginn an auf den Themen Wettbewerbsfähigkeit, Siedlungsentwicklung und Regionaler Identität. Die wohl zeitintensivste, aber auch wertvollste Aufgabe im Regionalmanagement ist die Netzwerkarbeit. Der Aufbau, die Pflege und Weiterentwicklung von Kontakten zu den unterschiedlichsten Personen und Institutionen in der Region. Nur so sind solche Höhepunkte, wie die Realisierung des Regional-Pavillons an 108 Tagen auf der Gartenschau in Wassertrüdingen im Jahr 2019 überhaupt zu stemmen“, so ihr Fazit.

Wertvoller Kooperationspartner ist im Landkreis Ansbach das Regionalmanagement der Entwicklungsgesellschaft Region Hesselberg. Regionalmanagerin Anuschka Hörr war in München ebenfalls mit dabei und erhielt von Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt einen Förderbescheid über 450.000 Euro. Thomas Müller, Sachgebietsleiter Raumordnung, Landesentwicklung und Regionalplanung bei der Regierung von Mittelfranken, meint: „Das Regionalmanagement ist ein Erfolgskonzept, damit wichtige Maßnahmen in Zukunftsthemen vor Ort angegangen werden können.“

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Ortsnamen werden mundartlich erfasst

Mundartsprecher aus verschiedenen Gegenden gesucht

Ziel des Projekts ist es, jeden der etwa 55 000 Ortsnamen in Bayern in seiner dialektalen Form aufzunehmen. Dazu sind bayernweit Exploratorinnen und Exploratoren unterwegs und befragen Mundartsprecherinnen und -sprecher. Für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen suchen wir noch solche Personen.

Exploratoren müssen nicht sprachwissenschaftlich geschult sein, sie sollten aber Gespür für Dialekt mitbringen und sich idealerweise in dem Gebiet auskennen, in dem sie Aufnahmen machen. Die Mundartsprecher (oder „Gewährspersonen“), die zu den Ortsnamen in ihrer Gemeinde befragt werden sollen, sollten dialektfest und ortsfest sein. Idealer sind ältere Menschen ab 60 Jahren, die in dem Ort, in dem sie wohnen, aufgewachsen sind und ihn nicht für längere Zeit verlassen haben.

Die Arbeit wird vergütet, es gibt ein Honorar, das sich nach der Anzahl der zu erhebenden Ortsnamen richtet, und Fahrtkosten werden selbstverständlich erstattet. Materialien wie Aufnahmegerät und Karten werden vom Projekt gestellt. Gewährspersonen soll sich zwar jeder Explorator selbst suchen, doch wir unterstützen gerne, falls sich niemand findet. Generell soll pro Gemeinde eine Aufnahme gemacht werden, das wären für den Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen noch 19 Aufnahmen.

Meldungen nimmt telefonisch Verena Kohlmann von der Kommission für bayerische Landesgeschichte entgegen (089-230311334).

Näheres zur Explorationstätigkeit enthält ein BR-Beitrag über das Projekt gedreht hat. Dort sieht man auch, wie die Aufnahmen ablaufen:

Straßen werden ausgebessert

Deckenbauprogramm des Landkreises Ansbach startet

Die Straßensanierung zwischen Unterschwaningen und Obermögersheim ist die erste Maßnahme aus dem diesjährigen Deckenbauprogramm des Landkreises Ansbach. Von links nach rechts: Julian Täufer und Bernd Andörfer (Firma Ernst Hähnlein Bau), Unterschwaningens 1. Bürgermeister Markus Bauer, Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Wassertrüdingens 1. Bürgermeister Stefan Ultsch, Leiter des Sachgebiets Tiefbau Markus Kriegler, Heinrich Ebert (Kreisbauhof Langfurth)Foto: Landkreis Ansbach/Josephine Georgi

Rund 595 Kilometer umfasst das Netz der Kreisstraßen im Landkreis Ansbach. Diese Straßen müssen regelmäßig unterhalten und saniert werden. „In diesem Jahr können wir 28,3 Kilometer Kreisstraßen sanieren, das ist ein beachtlicher Anteil von fast 5 Prozent“, erläutert Landrat Dr. Jürgen Ludwig nun beim Start der ersten Baumaßnahme aus dem diesjährigen Deckenbauprogramm des Landkreises Ansbach.

Zwischen Unterschwaningen und Obermögersheim (Wassertrüdingen) wird ab kommender Woche ein rund 1.170 Meter langes Stück der Kreisstraße AN 61 saniert. Rissbildungen und Verdrückungen in der Asphaltdecke werden entfernt und eine neue Asphaltdeckschicht aufgetragen. Die Kosten von 360.000 Euro werden alleinig vom Landkreis Ansbach getragen, das Bauende ist für Anfang August 2024 geplant. Während der Maßnahme ist der Baustellenbereich für den überörtlichen Verkehr gesperrt. Die Umleitung erfolgt, ab Unterschwaningen kommend, über den Kreisverkehr nach Cronheim, Stetten und Gnotzheim nach Obermögersheim und umgekehrt. Der Landkreis Ansbach wird zudem als Straßenbaulastträger der AN 61 am Busbahnhof von Unterschwaningen im Rahmen eines separaten ÖPNV-Förderprojektes zwei Bushaltestellen mit Busbuchten anlegen. Die Fertigstellung der Bushaltebuchten soll bis Ende dieses Jahres erfolgen, da bis dahin die Bahnlinie zwischen Gunzenhausen und Wassertrüdingen reaktiviert werden soll.

100 Pflegekinder werden betreut

Seminar für Pflege- und Adoptiveltern

Die Fachkräfte der Adoptionsvermittlungsstellen der Landkreise Roth, Ansbach und Weißenburg-Gunzenhausen sowie der Städte Ansbach und Schwabach haben gemeinsam mit dem Pflegekinderfachdienst des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen zu einem Fachtag für Pflege- und Adoptiveltern eingeladen. Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen/Ingrid Grau


Der Pflegekinderfachdienst ist Teil des sozialpädagogischen Fachdienstes im Amt für Jugend und Familie am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen. Vier Sozialpädagoginnen begleiten 55 Pflegefamilien im Landkreis und betreuen rund 100 Pflegekinder, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr bei ihren Herkunftseltern leben können und in Pflegefamilien untergebracht sind. Der Pflegekinderfachdienst bietet regelmäßig Informationsveranstaltungen für Interessierte und Seminare für Pflegeeltern an.

Kürzlich hat der Pflegekinderfachdienst des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen in Kooperation mit der gemeinsamen Adoptionsvermittlungsstelle der Landkreise Roth, Ansbach und Weißenburg-Gunzenhausen sowie der Städte Ansbach und Schwabach einen Fachtag für Pflege- und Adoptiveltern sowie Bewerber zum Thema „Bedeutung und Methoden der Biografiearbeit mit Pflege- und Adoptivkindern“ im Sitzungssaal des Landratsamtes Roth veranstaltet. Hierzu waren die beiden erfahrenen Referenten Annemarie Renges und Stephan Heilmeier eingeladen.Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte, die ihn einzigartig macht und nachhaltig prägt. Mit Biografiearbeit gelangt Klarheit in die eigene Lebensgeschichte. Normalerweise können Kinder biografische Ereignisse direkt in ihrer Familie erfragen. Für Pflege- und Adoptivkinder ist dies viel schwieriger. Sie haben zwei unterschiedliche Biografien in ihrer Herkunftsfamilie und in der Pflege- oder Adoptivfamilie. Dabei müssen oft schwierige Lebensthemen in der Herkunftsfamilie wie z.B. psychische Erkrankungen, Drogenproblematik, Gewalt oder auch unbekannter Aufenthaltsort von Eltern erklärt und bewältigt werden. Immer ist jedoch der Zugang zur eigenen Biografie für Pflege- und Adoptivkinder von besonderer Wichtigkeit, um sich zu selbstbewussten und zufriedenen Erwachsenen entwickeln zu können.

In dem Tagesseminar wurden den Teilnehmenden neben theoretischen Informationen zur Biografiearbeit auch viele praktische Anregungen vorgestellt, wie sie z. B. ein Lebensbuch für ihr anvertrautes Kind entwickeln können. Eine andere Methode ist die Erstellung einer Lebensgeschichte bzw. eines Lebensbriefes für das Pflege- oder Adoptivkind. Eine Adoptivmutter ließ die Seminarbesucher an ihren Erfahrungen mit dem Verfassen eines Lebensbriefes für ihren Adoptivsohn teilhaben. Anschließend entstand ein reger Austausch unter den Teilnehmern.
Der Pflegekinderfachdienst steht Interessierten bei Fragen jederzeit zur Verfügung. Sie erreichen die Mitarbeiterinnen unter der Telefonnummer 09141 902-297. Alle Informationen finden Sie unter www.landkreis-wug.de/pflegekinderdienst. Eine Informationsveranstaltung zum Thema „Pflegefamilie werden“ findet übrigens am 18. April 2024 um 19.00 Uhr statt.