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Walburga von Absberg

Eichstätter Sammelblatt widmet sich der Äbtissin

Der Walburgateppich von 1519: Die Äbtissin mit Schwestern und Pilgern im Gebet vor dem Grab der Heiligen Walburga. Foto: Helmut Bauer, Ingolstadt

Dem Benediktinerkloster St. Walburg  in Eichstätt ist von 1508 bis 1538 die Äbtissin Walburga von Absberg vorgestanden. Ihr Leben und Werk stellt Maria Magdalena Zunker OSB im neuen Sammelblatt  des Historischen Vereins Eichstätt vor, das jetzt erschienen ist.

Die Benediktinerabtei St. Walburg geht auf das Jahr 1035 zurück. Wie viele ihrer Ordensschwestern gehörte sie zum niederen Adel, in ihrem Fall dem hinlänglich bekannten fränkischen Rittergeschlecht von Absberg.  Hans von Absberg (1422-1475) war ihr Vater, Anastasie (geb. Zobel von Giebelstadt) ihre Mutter. Schon vor ihr lebten zwei weitere Ordensschwestern im Eichstätter Kloster.

Der Auftritt von Walburga von Absberg vor dem Reichskammergericht am 9. November 1508 liefert dem Geschichtsforscher einen verlässlichen Hinweis auf ihr Geburtsjahr 1474. Bekannt ist nicht der Zeitpunkt ihrer Profess, aber man weiß, dass Fürstbischof Wilhelm von Reichenau der Profess vorgestanden hat. 1493 hat sie an der Wahl ihrer Vorgängerin teilgenommen, d.h. sie muss mindestens ein Jahr vorher in das Kloster eingetreten sein.  Damals bestand der Konvent aus 24 Ordensschwestern. Nach dem Tod von Äbtissin Margareta von Schaumberg (8. Januar 1508) wurde sie binnen kurzer Zeit zur Nachfolgerin gewählt.  Die Äbtissinnenweihe spendete ihr Fürstbischof Gabriel von Eyb.

Aus den Klosterunterlagen geht hervor, dass die Bewirtung anlässlich der Weihe recht aufwendig war. Auf dem Tisch lagen Barben, Krebse und Bratfische, aber von Fleisch ist keine Rede, so dass die Feier wohl in vorösterlicher Zeit stattgefunden hat. Bekannt ist, dass sogar eine Feldküche (mit Küchenmeister und Hilfskoch) aufgebaut war, um all die Gäste bewirten zu können. Fürstbischof Gabriel stiftete für die Tafel einen Hirsch und Heinrich von Absberg ließ 100 Forellen nach Eichstätt bringen.

Wenig bekannt ist – so Autorin Maria Magdalena Zunker – wie das Auftreten des Reformators Martin Luther auf das Klosterleben gewirkt hat. Dazu liegen keine verlässlichen Quellen vor. Aber die religiösen Konflikte jener Zeit dürften auch an St. Walburg nicht spurlos vorüber gegangen sein.

Ihr Bruder Hans Georg von Absberg war der Vater des streitbaren Raubritters Thomas von Absberg, der sich den Grafen von Oettingen und auch der Reichsstadt Nürnberg entgegenstellte und mit seinen Raubzügen zu einer legendären Gestalt wurde. Folglich wurde die Absberger Stammburg 1523 niedergebrannt.  Die Nürnberger erwischten den trickreichen Raubritter und setzten seinem Leben ein gewaltsames Ende.

Äbtissin Walburga musste sich auch mit verschiedenen Konflikten herumschlagen, nicht zuletzt mit den Eichstätter Bürgern und dem Rat der Stadt. Der weigerte sich, für den Schaden beim Einsturz der Stadtmauer aufzukommen, wobei 13 Rinder, zwei Pferde und sechs Schweine unter den Trümmern des eingestürzten Viehstalls verendeten. Fisch- und Weiderechte gaben immer wieder Anlass zu rechtlichen Auseinandersetzungen. Es waren vor allem die Bauern von Preith, die sich ihre Nutzungsrechte am Wald nicht beschneiden ließen. Gegen seine widrigen Lebensbedingungen agierte der Rehlinger Pfarrer, dem auch seine Dotation nicht reichte. Letztlich setzte sich Pfarrer Johannes Nürnberger aber durch, aber das half ihm nicht viel, denn sein aufrührerisches Verhalten führte dazu, dass er vor den Toren Monheims enthauptet wurde.

WERNER FALK

Das Sammelblatt, 116. Jahrgang 2024  (ISSN 0936-5869), ist über den Buchhandel zu beziehen oder auch bei der Geschäftsstelle des Historischen Vereins Eichstätt (info@histver-eichstaett.de) zu bestellen

Absberg wird GenussOrt

Auszeichnung erstmals im Landkreis vergeben

Das Kirschendorf Kalbensteinberg ist ein Teil der Marktgemeinde Absberg, die jetzt in den Kreis der „GenussOrte Baern“ aufgenommen wurde.

Die Marktgemeinde Absberg wird mit ihren Ortsteilen Kalbensteinberg und Igelsbach in den Kreis der „GenussOrte Bayern“ aufgenommen. Dies hat Staatsministerin Michaela Kaniber jetzt der Initiative „Echt Brombachseer“ mitgeteilt und darüber informiert, dass die Anerkennungsurkunde im September in München verliehen wird. Damit zählt Absberg zu den 44 Kommunen, die sich jetzt zu den ausgezeichneten Orten zählen, die mit der Marke „GenussBayern“ vom Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus profiliert und gebündelt werden. Voraussetzung dafür ist, dass dort regionale Erzeuger, Gastronomen, Regionalinitiativen oder auch handwerkliche Herstellung regionale Produkte zu einem erlebbaren Genuss entwickelt haben.

Diese Auszeichnung hat daher die Bemühungen honoriert, die der Erhaltung der Kirschsortenvielfalt, der handwerklichen Verarbeitung und einem kreativen Produkt-Marketing gewidmet waren. Bayern ist das Land der Genüsse. Hier gibt es sanfte Hügel und große Seen, kulturträchtige Städte und malerische Örtchen. Aber auch ganz besondere regionale Spezialitäten. Und gerade hier gibt es noch viel zu entdecken. Um herauszufinden, wo in Bayern der Genuss zu Hause ist, sucht das Staatsministerium im Rahmen des Wettbewerbs „GenussOrte Bayern“ lokale Spezialitäten, hand-gemachte Prosukte und regionale Schmankerl. Ein „GenussOrt“ kann eine Gemeinde oder eine Stadt werden, in der ein regionaler Zusammen-schluss aus mehreren Akteuren genussbringend zusammenwirkt. Nach dem Erfolg des ersten Wettbewerbs aus dem Jahr 2018 wurden jetzt 44 Orte prämiert, die regionale Spezialitäten von hoher Qualität für die Verbraucherinnen und Verbraucher erlebbar machen. Mit dieser Auszeichnung soll die bayerische Heimat noch genussreicher und die daran beteiligten Orte noch attraktiver werden. Mit dieser Auszeichnung sind eine Reihe von Vorteilen verbunden:

2,4 Mio Euro für Absberg

Förderung für 30 Plätze für ältere Menschen mit Behinderung in Absberg

Die Regens-Wagner-Stiftung Zell errichtet in Absberg 30 Plätze zur Tagesstruktur für ältere Menschen mit Behinderung nach dem Erwerbsleben. Hierfür erhalten Sie 2,4 Millionen Euro vom Freistaat. Darauf hat jetzt der CSU-Stimmkreisabgeordnete Helmut Schnotz hingewiesen. 

Die gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung ist ein wichtiges Ziel der bayerischen Staatsregierung.

Helmut Schnotz: „Um dieser Zielsetzung gerecht zu werden, unterstützt der Freistaat die Regens-Wagner-Stiftung mit einem Zuschuss von 2.432.100 Euro beim Erweiterungsbau von 30 Tagesstrukturplätzen in Absberg für ältere Menschen mit Behinderung nach dem Erwerbsleben.“

Dazu Doris Frohnhöfer, Gesamtleitung Regens Wagner Absberg: „Wir sind sehr glücklich und dankbar über die großzügige Förderung durch die bayerische Staatsregierung. Der Erweiterungsbau ermöglicht bedarfsgerechte Förder- und Beschäftigungsangebote, die an die bisherige individuelle Biographie anknüpfen. So können beispielsweise kreative oder musische Angebote noch zielgerichteter in den neuen Räumen realisiert und ein bedürfnisorientiertes und tagestrukturierendes Angebot für unsere Klienten geschaffen werden.“

Der Landtagsabgeordnete abschließend: „Die Versorgung der steigenden Zahl älterer Menschen mit Behinderung mit Plätzen zur Tagesbetreuung ist ein wichtiges Anliegen der bayerischen Behindertenpolitik. Herzstück ist der Gedanke, älteren Menschen mit Behinderung möglichst lange ein Leben in ihrem Wohnumfeld zu ermöglichen.