Das gute Altmühltaler Lamm

Naturschutz und Genuss liegen dabei eng beieinander

Das Merinoschaf aus dem Naturpark Altmühltal ist zu einem Qualitätsbegriff geworden. Foto: Martin Gabriel-Schafe

An den Straßen drängen sich die Schaulustigen. Mit dem „Altmühltaler Lamm“-Auftrieb, der 2023 am 20. und 21. Mai gefeiert wird, beginnt offiziell die Weidesaison für die Herden des „Altmühltaler Lamms“ – und damit ihre wichtige Arbeit für den Arten- und Landschaftsschutz im Naturpark Altmühltal.  

Die Hüteschäferei hat eine lange Tradition in der Region in Bayerns Mitte, doch im Lauf des 20. Jahrhunderts schien diese sich dem Ende zuzuneigen – bis das Projekt „Altmühltaler Lamm“ den Schäfern vor einem Vierteljahrhundert neue Perspektiven eröffnete. „Die Beweidung spielt eine essenzielle Rolle beim Erhalt der wertvollen Wacholderheiden im Naturpark Altmühltal“, erklärt Christoph Würflein, Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal. „Diese prägen nicht nur unsere Landschaft, sondern gehören auch zu den artenreichsten Lebensräumen in Europa. Sie sind deshalb unbedingt schützenswert.“

Und das funktioniert am besten mit den „vierbeinigen Landschaftspflegern“: Die weidenden Schafe verhindern, dass sich Büsche und Bäume ausbreiten und die Hänge zuwachsen.   Doch die Weidehaltung muss sich auch für die Schäfer lohnen. Um das zu erreichen, starteten Partner aus den Bereichen Landschaftspflege, Naturschutz, Tourismus, Schafzucht und Gastronomie das Projekt „Altmühltaler Lamm“. Mit geprüften Qualitätskriterien und einer eigenen Marke wollten die Beteiligten das erstklassige Fleisch der Weidelämmer in Wert setzen und den Schäfern so ein besseres Einkommen sowie gesellschaftliche Anerkennung verschaffen. Der Plan ging auf: Schnell etablierte sich das „Altmühltaler Lamm“ als garantiert regionales Qualitätsprodukt. Das Siegel war bald auf Speisekarten im ganzen Naturpark-Gebiet zu finden. Momentan beteiligen sich rund 40 Gastronomen, Metzgereien und Schäfereien an dem Projekt. Rund sechs Millionen „Altmühltaler Lamm“-Gerichte wurden in den vergangenen 25 Jahren serviert.

Aktionswoche zum Jubiläum  

Eine gute Gelegenheit, Lammgerichte – vom klassischen Braten über Bratwürste bis zum Burger „Big Mäh“ – zu probieren, bieten die Veranstaltungen rund ums „Altmühltaler Lamm“, angefangen beim „Altmühltaler Lamm“-Auftrieb in Mörnsheim (20. und 21. Mai 2023), der dieses Jahr den Auftakt zu einer Aktionswoche mit Festen und Führungen bildet. Bei einer Abendtour über die Wacholderheiden zwischen Zimmern und Pappenheim erkunden Interessierte am 25. Mai 2023 diesen besonderen Lebensraum, der durch die „Mäharbeit“ der Schafe geschützt wird.

Am 27. Mai 2023 lautet das Motto „Triff den Schäfer!“ bei einer Führung von Zimmern nach Übermatzhofen. Hier erfahren die Teilnehmenden aus erster Hand mehr über die Arbeit des Schäfers und über seine Tiere. Der Pappenheimer Ortsteil Übermatzhofen ist außerdem Veranstaltungsort für das „Altmühltaler Schäferfest“, das am 28. Mai 2023 die Aktionswoche abrundet. Im Herbst haben Schafe und Schäfer aber nochmals einen großen Auftritt: Beim „Altmühltaler Lamm“-Abtrieb (23. und 24. September 2023) werden sie im Kipfenberger Ortsteil Böhming traditionell ins Winterquartier verabschiedet.  

Das Projekt „Altmühltaler Lamm“ hat als gelungene Symbiose von Landschaftspflege, regionaler Wertschöpfung und Genuss schon mehrere Preise gewonnen. Neben der Weidehaltung, bei der naturschutzrelevante Flächen eingebunden sein müssen, sind auch die Schlachtung und Verarbeitung im Naturpark Altmühltal garantiert. Markeninhaber und Koordinator für das Projekt ist der Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. Gefördert wird das Projekt vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz aus Landschaftspflege- und Naturparkmitteln über die Höhere Naturschutzbehörde an der Regierung von Niederbayern.  

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