Koordinierungsgruppe beschäftigt sich mit der Energiekrise
Der Ukrainekonflikt macht deutlich, wie eine Abhängigkeit von einzelnen Großlieferern plötzlich und unerwartet zu Energieengpässen führen kann. Wie sich Versorgungslagen bei uns vor Ort in Gunzenhausen entwickeln und ob am Ende gar eine Gasknappheit oder ein Stromausfall droht, das kann niemand voraussagen. Dennoch sollten wir uns mit diesen schwierigen Themen auseinandersetzen, denn wir stecken mitten in einer Energiekrise, die sich kurzfristig wohl nicht auflösen wird. Zur Analyse der Situation vor Ort, zur Vorbereitung auf Ausnahmefälle und zur Vernetzung regionaler Hilfskompetenzen wurde in der Stadt Gunzenhausen eine Koordinierungsgruppe eingerichtet. Diese trifft sich seit mehreren Monaten regelmäßig und betreibt aktive Notfallvorsorge für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Gunzenhausen plus deren Ortsteile.
Die Koordinierungsgruppe besteht aus dem Ersten Bürgermeister, Mitgliedern der Verwaltung, Stadtwerke, Feuerwehr, Polizei und regionalen Hilfsorganisationen. Bei Bedarf können weitere Fachleute hinzugezogen werden. Die Gruppe arbeitet an verschiedensten Themen, etwa der Kraftstoffversorgungssicherheit während einer Mangellage, der Einrichtung von Wärmestuben bei längerem Stromausfall oder einer funktionierenden Bevölkerungsinformation bei Ausfall des Mobilfunknetzes. Auch die Versorgung von medizinischen Notfällen steht im Fokus, sollte unser Alltag unerwartet auf den Kopf gestellt werden.
„Wir wissen um die Situation und sollten uns deswegen auf alle möglichen Szenarien vorbereiten. Ein längerer Stromausfall ist Stand heute zwar eher unwahrscheinlich, aber sicher nicht unmöglich“, betont Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Als verantwortungsvolle Kommune machen wir unsere Hausaufgaben und bereiten uns so gut wie möglich vor. Mein Appell gilt aber auch unseren Bürgerinnen und Bürgern: Informieren Sie sich und bereiten Sie sich im persönlichen Umfeld auf Ausnahmesituationen vor. Dazu gehört beispielsweise ein Grundvorrat an Lebensmitteln für mehrere Tage. Eigenvorsorge ist für den Fall der Fälle unabdingbar.“
Sollte tatsächlich eine Energiemangellage drohen oder ein plötzlicher Blackout die Stromversorgung stilllegen, dann gilt es ruhig zu bleiben. Gerade wenn der Strom länger weg ist, wird unser Alltag auf den Kopf gestellt. Handys funktionieren nicht mehr, Fernsehen oder digitale Radiosender auch nicht. Wasser kochen, Essen zubereiten – ungewiss, ob dies dann noch ohne größere Einschränkungen möglich ist. Schnell kommen Fragen auf, manchmal wird gar Hilfe benötigt, beispielsweise wenn eine medizinische Versorgung sichergestellt werden muss. Die Verwaltung ist sich dessen bewusst und wird daher im Ausnahmefall im Stadtgebiet und in den Ortsteilen zügig sog. Notrufmeldestellen einrichten, also Informationspunkte, bei denen sich Bürgerinnen und Bürger auf den neuesten Stand bringen können und Hilfe erfahren. Diese Notrufmeldestellen werden ca. 30 Minuten nach einer Störung besetzt und befinden sich u.a. im Gunzenhäuser Rathaus, der Rettungswache und in den Feuerwehrgerätehäusern in den Ortsteilen. Angehängte Karte zeigt die vorläufigen Standorte.
Sollte die Stromversorgung unerwartet länger ausfallen, dann werden je nach Bedarf und Verfügbarkeit auch Versorgungsplätze und Wärmehallen eingerichtet, so beispielsweise in der Stephani-Schule. Je nachdem wie lange ein solcher Ausnahmezustand anhält, werden weitere Gebäude folgen. Eine Notstromversorgung des Burkhard-von-Seckendorff Heims wurde bereits installiert und kann im Notfall den Bedarf vor Ort im Alten- und Pflegeheim decken. Zudem greifen Verwaltung und weitere Bereiche der Kerninfrastruktur wie Stadtwerke, aber auch Feuerwehr und THW auf Notstromaggregate zurück. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und in den letzten Monaten mehrere leistungsfähige Geräte angeschafft“, so Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Im Notfall werden wir einsatzfähig sein und an der Problembehebung arbeiten können. Sollte eine Mangellage eintreten, dann achten Sie bitte auf Ihre Mitmenschen. Nicht jeder kommt in solch einer schwierigen Situation auch gut klar. Hier gilt es rücksichtsvoll zu sein und sich gegenseitig zu unterstützen.“
Weitere Informationen finden Sie im Internet auf der Seite des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (www.bbk.bund.de), aber auch auf der Internetseite der Stadt Gunzenhausen (https://gunzenhausen.de/zivilschutz/articles/selbstschutz-und-vorsorge-im-zivil-und-katastrophenschutz.html). Ein praktischer Ratgeber im Handtaschenformat kann in der Stadt Gunzenhausen, Zimmer 18, kostenlos abgeholt werden.
Neueste Kommentare