Leidenschaftlicher Flugsportler

Landrat zeichnete Fritz Frenzel aus Weihenzell aus

Ehrung im Landratsamt: Landrat Dr. Jürgen Ludwig übergab Fritz Frenzel die Bundesverdienstmedaille. Zur Auszeichnung gratulierte Gerhard Kraft, Bürgermeister von Weihenzell (von links). Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein

Landrat Dr. Jürgen Ludwig hat Fritz Frenzel aus Weihenzell die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland übergeben. Verliehen wurde die Auszeichnung dem 75-Jährigen von Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier für seinen jahrzehntelangen Einsatz in Luftrettung und Luftsport.

„Sie haben Ihr Hobby und Ihre Leidenschaft in den Dienst der Menschen gestellt und Ihre Ideen weitergetragen. Außerdem haben Sie Strukturen geschaffen, die in die Zukunft weisen. Der Samen, den Sie gesät haben, geht auf“, würdigte der Landrat Frenzels Leistung. Weihenzells Bürgermeister Gerhard Kraft lobte Frenzel als engagierten und naturverbundenen Bürger, der nicht nur im Flugsport, sondern auch in der Jagd aktiv sei.

Kurz nach dem Erwerb seines Flugscheins trat Fritz Frenzel 1980 als jüngster Einsatzpilot der Luftrettungsstaffel Bayern (LRSt) bei, die auf über 30 Flugplätzen in ganz Bayern ehrenamtlich tätige Pilotinnen und Piloten, Flächenflugzeuge und Hubschrauber für die Luftbeobachtung zur Verfügung stellt. Die LRSt ist zuständig für die Waldbrandüberwachung in Zeiten und Gebieten besonderer Gefährdung, für den Katastrophenschutz zur Früherkennung oder Überwachung, für Aus- und Weiterbildung von Luftbeobachtern, für den Umweltschutz, den Landschafts- und den Naturschutz, für Denkmalschutz-Aufgaben und Luftbildarchäologie sowie für Sonderaufgaben wie beispielsweise bei der Verkehrsüberwachung in besonderen Fällen, bei der Suche nach vermissten Personen oder Flugzeugen, bei Lawinenbeobachtung und bei Hochwasserlagen.

Fritz Frenzel übernahm 1990 die Leitung des Stützpunktes Ansbach-Petersdorf und 1993 die stellvertretende Leitung der Flugbereitschaft des Stützpunktes Mittelfranken. Seit 2000 hat er die Leitung der Flugbereitschaft Mittelfranken inne. Er koordiniert die Einsätze der fünf Luftrettungsstaffel-Stützpunkte in Mittelfranken, steht auch weiterhin als Einsatzpilot zur Verfügung und arbeitet eng mit den zuständigen Forstämtern und den Feuerwehren zusammen. In seiner Verantwortung als Flugbereitschaftsleiter musste er in den vergangenen Jahren die Schließung von zwei Stützpunkten kompensieren und konnte 2016 Gunzenhausen als neuen Luftbeobachtungsstützpunkt dazugewinnen.

Ein besonderes Anliegen ist Fritz Frenzel der Umwelt- und Naturschutz. So initiierte er 1989 in der LRSt die Überwachung des „Wiesenbrüterprogramms“ des Freistaats Bayern, das dem Schutz heimischer Wiesenvögel dient. Aus der Luft wird dabei überwacht, ob Landwirte die Bewirtschaftungsvereinbarungen zum Schutz gefährdeter Vogelarten einhalten. Im „Deutschen Aero Club e. V.“ (DAeC) übernahm er bereits 1986 das neu geschaffene Amt des „Beraters in Umweltfragen“. Wenig später wurde der bundesweit aktive Ausschuss „Umwelt und Natur“ des DAeCs gegründet, den Frenzel anschließend 15 Jahre lang ehrenamtlich führte. Er warb stets dafür, dass es unverzichtbar ist, auf den Umwelt- und Naturschutz zu achten, und setzte sich erfolgreich für die Einrichtung des Referats „Umwelt und Natur“ in der Bundesgeschäftsstelle des Verbandes ein. Der DAeC war damit der erste Verband im Deutschen Sportbund überhaupt, der eine hauptamtliche Stelle für den Umwelt- und Naturschutz einrichtete.

 

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