Streuobstwiesen wurden vitalisiert
Maßnahmen für mehr Artenvielfalt auf dem Gelände des Golfplatzes in Colmberg umsetzen, das war das Ziel der Vertreter des Golfclubs Ansbach, als sie sich an die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Ansbach wandten. Im Rahmen des Projektes ArtenLandkreis Ansbach wurde nun gemeinsam mit Andreas Bremm, Jugendleiter des GC Ansbach, ein Maßnahmenpaket erarbeitet und Schritt für Schritt umgesetzt.
Zunächst wurde ein ca. 9.000 Quadratmeter großer Streuobstbestand, der nicht mehr zugänglich war, in enger Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Mittelfranken von Büschen befreit und wieder einer Pflege zugeführt. Alte Streuobstwiesen sind aus naturschutzfachlicher Sicht besonders wertvoll. Doch nur durch geeignete Pflegemaßnahmen, wie einer regelmäßigen, aber nicht zu häufigen oder frühen Mahd, werden sie zum Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Die Entbuschungsmaßnahme und die Pflege der Fläche in den kommenden Jahren werden durch Fördermittel des Freistaates Bayern in Höhe von 90 Prozent der Kosten bezuschusst, den Restbetrag trägt der Golfclub. Möglich wird die Förderung durch den neu aufgesetzten Bayerischen Streuobstpakt, wodurch neben Pflegemaßnahmen beispielsweise auch Neupflanzungen subventioniert werden können.
Zudem wurde ein etwa 2.000 Quadratmeter großer Blühwall zur Förderung der Insektenvielfalt angelegt. Hierzu wurde eine spezielle Blühmischung aus gebietsheimischem Saatgut, also Saatgut von Pflanzen, die aus der Region kommen, gemischt und ausgebracht. Durch die Steigerung der Insektenvielfalt profitieren auch alle anderen Tiere eines Ökosystems, da beispielsweise 80 Prozent unserer heimischen Vögel auf Insekten als Nahrung angewiesen sind. Bei den heimischen Fledermausarten liegt der Anteil bei 100 Prozent. Die Blühmischung konnte aus Mitteln des Projekts ArtenLandkreis Ansbach finanziert werden.
Im letzten Schritt wurden hochwertige Nistkästen, genau angepasst für die Ansprüche von verschiedenen, seltenen Vogelarten, mit Projektmitteln angeschafft und an die Verantwortlichen des Golfplatzes übergeben. Markus Bachmann vom Landesbund für Vogelschutz stand beim Aufhängen der Nisthilfen mit Rat und Tat zur Seite. Eine Ausrichtung der Nisthilfen in Richtung Osten oder Südosten ist ideal. Außerdem sollten die Kästen in einer Mindesthöhe von 2,5 Metern über dem Boden angebracht werden, um potenziellen Räubern keine Möglichkeit zu geben an das Gelege zu kommen.
„Besondere Beachtung verdienen die vielen Freiwilligen des Golfclubs Ansbach, ohne die die Arbeitseinsätze nicht so reibungslos hätten ablaufen können“, betont Georg Großer von der Unteren Naturschutzbehörde. So versammelten sich bei den einzelnen Terminen bis zu 30 Golferinnen und Golfer, um bei der Maßnahmenumsetzung zu unterstützen.
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