Regionalbudget löst Investitionen in den zwei ILE-Regionen aus
Lastenräder, digitale Info-Stelen, ein Mehrgenerationenspielplatz, die Optimierung von Fahrrad-Infrastruktur, Outdoor-Fitnessgeräte, die Ausschilderung von Winterwanderwegen oder ein Sternen-Aussichtspunkt sind in ihrer Summe alles kommunale Anliegen, für die mit dem Programm des „Regionalbudgets für Kleinprojekte“ seit 2020 eine Möglichkeit der Förderung auch dann besteht, wenn das finanzielle Volumen bei den meisten anderen Programmen für eine Unterstützung unter die sog. Bagatellgrenze fällt. Dieses durch die Ländliche Entwicklung neu aufgelegte Programm hat bisher weit über 1.700 Kleinprojekte mit einer Gesamtsumme über 13,7 Mio EUR unterstützt, mit denen Investitionssummen von rund 20 Mio EUR bayernweit ausgelöst wurden.
Auch in 2022 wurde dieses Programm der Ländlichen Entwicklung wieder sehr gut angenommen und es sind in den beiden Kommunalen Arbeitsgemeinschaften der ILE-Regionen Altmühltal sowie Fränkisches-Seenland-Hahnenkamm insgesamt 39 Projekte eingereicht worden. Davon wurden 24 Projekte in einem Auswahlverfahren gewählt, die bei einer Fördersumme von 200.000 EUR Gesamtinvestition von rund 353.690 EUR im Laufe des Jahres 2022 auslösen werden.
Mit den Mitteln des Regionalbudget werden Kleinprojekte – das sind Vorhaben bis max. 20.000 EUR Investitionssumme netto – mit bis zu 80 %, höchstens aber pro Projekt 10.000 EUR netto gefördert.
Den beiden Kommunalen Arbeitsgemeinschaften standen dafür seit 2020 jeweils 100.000 EUR Fördermittel zur Verfügung. Um diese Summe angemessen auf eingereichte Projektanträge aufteilen zu können, wurde von den beiden Kommunalen Arbeitsgemeinschaften je eine Projektgruppe (aus öffentlichen Vertretern, aus Vereinen und Verbänden, aus Unternehmen und aus Personen mit besonderer Fachkompetenz) eingesetzt und es wurden Bewertungskriterien mit neun regionalwirtschaftlich bedeutsamen Indikatoren aufgestellt. Außerdem mussten alle zu fördernden Projekte mindestens einem oder mehreren Handlungsfeldern des jeweiligen ILE-Konzeptes zuzuordnen sein.
So sind seit 2020 alleine in diesen beiden ILE-Regionen des Landkreises jetzt 77 Projekte unterstützt worden, die bei einer Fördersumme von 580.000 EUR in diesem Zeitraum Gesamtinvestitionen von 1,2 Mio EUR auslösen konnten. Schwerpunkte der jetzt bewilligten Projekte bildeten Maßnahmen zur Aufwertung des dörflichen Gemeinwesens, des Tourismus und der dörflichen Kultur. Dazu zählten im Altmühltal u.a. die Einrichtung barrierefreier öffentlicher WC-Anlagen in Wettelsheim und Meinheim, die umweltfreundliche Umgestaltung von Spielplätzen in Markt Berolzheim, ein Mehrgenerationen-spielplatz in Möhren, die Sanierung eines Dorfangers in Göhren, Outdoor-Fitnessgeräte in Dittenheim und Trommetsheim, die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur in Langenaltheim bzw. der Infrastruktur der Badeanstalt in Solnhofen, die Errichtung von Aussichtsfernrohren auf der Gelben Bürg bei Sammenheim, die Errichtung einer Erholungsanlage an der Altmühl in Solnhofen, die Unterstützung des „Treuchtlinger Kultursommer“ oder der Aufbau des in Treuchtlingen angesiedelten Projektes „Altmühltaler Weiderind“.
Im Bereich der ILE-Region Fränkisches Seenland-Hahnenkamm waren diese geförderten Maßnahmen u.a. ein Erprobungsprojekt für Lastenfahrräder, der Aufbau eines Sternenparks bei Hechlingen, die Beschaffung einer Seniorenrikscha in Pfofeld, der Ausbau eines Winterwanderwegenetzes am Brombachsee, eine digitale Infostele am Muhrer Altmühlseeufer, Schutzpavillon- und Zeltprojekte für die Dorfgemeinschaften von Dornhausen, Aha und Auhausen-Dornstadt, eine Kitzrettungsdrohne, ein öffentlicher Bücherschrank in Muhr am See, ein Verkaufsautomat bei einem bäuerlichen Direktvermarkter in Pfofeld und die Sanierung eines Bade- und Erholungsweihers in Polsingen.
Die Abwicklung dieses Förderprogramms wurde als jeweils „Verantwortliche Stelle“ von den beiden Verwaltungsgemeinschaften Gunzenhausen und Altmühltal vorgenommen, die sich der Umsetzungsbegleitung durch die FUTOUR Regionalberatung aus Haundorf bedienen.
In diesem Sinne erhoffen sich die Kommunen aus den beiden Kommunalen Arbeitsgemeinschaften und deren beide Vorsitzende, Bürgermeister KH Fitz aus Gunzenhausen sowie Dr. Kristina Becker aus Treuchtlingen, dass mit dem aktuell noch bis 2023 laufenden Programm „Regionalbudget“ des Amtes für Ländliche Entwicklung Mittelfranken weitere Kleinprojekte aufgegriffen werden können, die sonst deutlich weniger Realisierungs-Chancen hätten. Besonders erfreut zeigten sich beide, dass sich Staatsministerin Kaniber wegen des großen Erfolgs dieses Programms auch dafür einsetzen will, dass dies über die Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe auch über das Jahr 2023 geführt werden kann. Und es wurde begrüßt, dass die interkommunalen Zusammenschlüsse nun bereits im Vorfeld des Maßnahmenbeginns eine Förderzusage erhalten. Damit bleiben den Projektträgern deutlich mehr Zeitspielräume zur Umsetzung und damit Qualität der Maßnahmen.
DIETER POPP, Regionalberater Future, Haundorf
Projekt |
Ertüchtigung der Badeanstalt in Solnhofen |
Marketingmaßnahmen für das Projekt Altmühltaler Weiderind |
WC-Einbau bei der Christus-Kirche Wettelsheim |
Umweltfreundliche Gestaltung von Kinder-Spielplätzen in Markt Berolzheim |
Bau eines Mehrgenerationenspielplatz in Möhren |
Verbesserung der Fahrradinfrastruktur in allen Ortsteilen von Langenaltheim |
Sanierung des historischen Dorfangers „Hüll“ in Göhren |
Verbesserung der Aufenthaltsqualität an einem Platz an der Altmühl Solnhofen |
Errichtung eines behindertenfreien WC am Friedhof Meinheim |
Installierung von Ausssichtsfernrohren an der „Gelben Bürg“ oberhalb von Sammenheim |
Errichtung von Outdoor-Fitness-Geräten an der Freilufthalle Dittenheim |
Bau eines Familien-Fitness-Bolzplatze in Trommetsheim |
Unterstützung des Programms „Treuchtlinger Kultursommer“ |
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