Landrat Dr. Ludwig: Ökologische Qualität erhalten
Ein lichtdurchfluteter Wald mit mächtigen Eichen gehört zum Markenzeichen der Gemeinde Weihenzell im Landkreis Ansbach. Wo früher Vieh mit Eicheln und Bucheckern gemästet wurde, finden heute viele Vogel- und Insektenarten sowie Säugetiere eine Heimat. „Hutewälder sind Naturschönheiten und Teil unserer Kulturlandschaft. Um ihre ökologische Qualität zu erhalten, muss etwas getan werden“, sagte Landrat Dr. Jürgen Ludwig bei einem Vor-Ort-Termin.
Und es wird etwas getan: Die Naturschutzbehörden haben in den zurückliegenden Jahren zusammen mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten alle Hutewaldstrukturen im Landkreis Ansbach ausfindig gemacht. Ziel ist es, diese mit einer staatlichen Förderung zu sichern und zu pflegen. Über das Programm „Vertragsnaturschutz Wald“ können besonders wertvolle Biotopbäume sowie Tothölzer, die im Wald verbleiben, einzeln für einen Zeitraum von 12 Jahren gefördert werden. In Weihenzell wird dies seit 2015 so praktiziert. Zusätzlich wird laut Bürgermeister Gerhard Kraft mit Stockhiebmaßnahmen dafür gesorgt, dass der Wald seinen Charakter behält und die großkronigen Bäume nicht von schnell aufwachsenden Pflanzen Konkurrenz bekommen.
„Solche Freistellungen haben viele positive Effekte für die Ökologie der Wälder. Das betrifft den Erhalt des Lebensraums seltener Tier- und Pflanzenarten, die Vernetzung der vorhandenen Biotopstrukturen und auch den touristischen Zugewinn für die jeweilige Gemeinde“, erklärt Stefanie Schwarz, Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Ansbach. Bei der Förderung arbeitet die Untere Naturschutzbehörde auch mit dem Naturpark Frankenhöhe zusammen. Der setzt im Rahmen des Projektes „Gut behütet auf der Hut“ die Freistellung weiterer Hutewälder in seinem Gebiet um. Dabei wird auch der Kontakt zu Grundschulen gesucht, um möglichst frühzeitig auf die Bedeutung der Hutewälder aufmerksam zu machen. Das Projekt wurde von Ulrike Grötsch von der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung von Mittelfranken initiiert.
Das Programm „Vertragsnaturschutz Wald“ ist im Landkreis Ansbach ein voller Erfolg. Die Fördersummen sind seit 2017 (rund 37.000 Euro) kontinuierlich angestiegen und lagen im Jahr 2021 bei rund 260.000 Euro. Etwa ein Viertel der Maßnahmen betreffen den Erhalt von Totholz, erklärte Andreas Egl, Bereichsleiter Forsten beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Ansbach.
„Die Hutewälder sind ganz herausragende Orte. Wenn man in so einen Wald kommt spürt man sofort, dass das etwas ganz Besonderes ist. Es freut mich, dass durch das Projekt und die Initiative der Naturschutzbehörden der ökologische Wert und die kulturelle Bedeutung wieder hervorgehoben werden“, so Landrat Dr. Jürgen Ludwig abschließend.
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