Planungs- und Entwicklungsprozess abgeschlossen
Kürzlich hat eine Bürgermeisterinformationsveranstaltung zum Thema Radverkehrsinfrastruktur des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen stattgefunden. Neben der Vorstellung der Ergebnisse der landkreisweiten Onlineumfrage „Altmühlfranken radelt“ wurde auch über Fördermöglichkeiten und das geplante weitere Vorgehen des Landkreises zum Thema Radverkehr informiert.
Zur Bürgermeisterinformationsveranstaltung hat Landrat Manuel Westphal die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Landkreises an den Kunststoffcampus Bayern eingeladen, um über die Weiterentwicklung der Radverkehrsinfrastruktur in Altmühlfranken zu informieren. Der erste Schritt des längerfristigen Planungs- und Entwicklungsprozesses ist bereits abgeschlossen.
Um einen ersten Überblick über die aktuelle Situation des Radverkehrs zu bekommen, lief deshalb vom 1. bis 20. Juni 2021 eine landkreisweite Onlineumfrage unter dem Motto „Altmühlfranken radelt“. Die nun vorliegenden Ergebnisse stellte Tanja Brunnhuber, Inhaberin des Beratungsbüros „destination to market“ den anwesenden Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern vor. Über 1.000 Rückmeldungen aus der Bevölkerung sprechen dafür, dass das Radfahren in Altmühlfranken einen hohen Stellenwert hat und viele Bürgerinnen und Bürger das Fahrrad als Verkehrsmittel nutzen. Jedoch zeigt die Abfrage der derzeitigen Zufriedenheit des Radverkehrs sowie die zahlreichen Meldungen über den Mängelmelder, dass bei der Verbesserung der Radinfrastruktur im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen noch Luft nach oben ist. Eine graphische Darstellung der Umfrageergebnisse können unter www.altmuehlfranken.de/altmuehlfrankenradelt eingesehen werden.
Weiter wurde das Förderprojekt „Radverkehrsnetz Bayern“ vorgestellt, welches ein bayernweites, durchgängiges und einheitlich beschildertes Alltagsradnetz forciert, um die Hauptorte aller bayerischen Gemeinden möglichst direktzu verbinden. Die Zukunftsinitiative „altmühlfranken“ stimmt die geplanten Routen derzeit mit den Kommunen und benachbarten Landkreisen ab. Bis 2025 will das Bayerische Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr dieses Radverkehrsnetz schließlich mit einer Radwegebeschilderung versehen. Einen kurzen Überblick über bereits bestehende Radwege entlang von Kreisstraßen gab in dem Zusammenhang Matthias Faulhaber von der Tiefbauverwaltung des Landkreises.
Thomas Fechner, Abteilungsleiter des Staatlichen Bauamtes Ansbach, informierte über weitere Förderprogramme im Bereich des Radwegeausbaus des Freistaates sowie des Bundes. Vor allem das Sonderförderprogramm „Stadt und Land“ sei für Kommunen interessant, weshalb durch den Landkreis bereits eine Abfrage über mögliche Ausbaustrecken bei den Gemeinden erfolgte. Einige Verbesserungen der Radinfrastruktur können somit bis 2023 durch diese Förderung umgesetzt werden. Auch das Staatliche Bauamt selbst hat im aktuellen Radwegeprogramm 2021/24 einige Radwegeprojekte an Staats- und Bundesstraßen im Landkreis geplant.
Für die Weiterentwicklung der Radverkehrsinfrastruktur in Altmühlfranken gibt es bereits konkrete Planungen, die Carolin Tischner von der Zukunftsinitiative altmühlfranken vorstellte. Als erster Baustein der Radwegeanalyse wurde die Bürgerbefragung bereits abgeschlossen. Daraus resultieren konkrete Handlungsempfehlungen für das Radwegekonzept, das 2022 im Wege einer Regionalmanagement-Förderung des Landkreises gestartet werden soll. Mögliche Konzeptinhalte werden u. a. ein Beteiligungsprozess mit allen relevanten Projektpartnern, umfassende Erhebungen von Bestand und Ausbaubedarfen sowie schließlich die Erarbeitung eines abgestimmten Wegenetzes für den Freizeit- und Alltagsradverkehr sein. Außerdem sollen daraus Handlungsempfehlungen für einen künftigen, koordinierten Ausbauprozess des Radwegenetzes resultieren.
Am Ende der Informationsveranstaltung appellierte Landrat Manuel Westphal nochmals, das Radverkehrskonzept und den Ausbau des Radwegenetzes als gemeinsame Aufgabe zu sehen. Der Landkreis, die Kommunen und das Staatliche Bauamt müssen hier in ihrer eigenen Verantwortung als Baulastträger nach Fertigstellung des Radverkehrskonzepts zusammenwirken. Das Amt für ländliche Entwicklung sollte dabei, wo sinnvoll, ebenfalls mit eingebunden werden.
„Beim anstehenden Radverkehrskonzept darf es sich nicht um ein Konzept des Landkreises, das den Gemeinden von oben vorgegeben werde, handeln. Wir müssen vielmehr gemeinsam mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern im Landkreis, den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur im Landkreis voranbringen. Das Konzept werden wir nur dann erfolgreich in die Fläche umsetzen können, wenn sich jede Stadt und Gemeinde aktiv bei der Erstellung, Planung und Umsetzung beteiligt“, verdeutlichte Landrat Manuel Westphal am Ende der Veranstaltung.
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