Geschichte live erleben

Workshop „Römisches Handwerk und römischer Schiffsbau“

Der römische Schiffsbau wird am Altmühlsee nachvollzogen. Wer mitmachen will, ist bei diesem wissenschaftlichen Projekt gern willkommen.

Längst sind die Arbeiten am Nachbau des antiken Römerboots „Danuvina Alacris“ zur Attraktion im Fränkischen Seenland geworden. Geschichtsfans, Handwerker oder Neugierige – sie alle finden sich regelmäßig am Schlungenhofer Seezentrum zusammen und teilen spätestens dann die Faszination für dieses außergewöhnliche Projekt. Unter der Leitung
Professor Boris Dreyers von der Universität Erlangen-Nürnberg finden immer wieder projektbegleitende Highlights statt. So auch in der vergangenen Woche, in der zum Workshop „Römisches Handwerk und römischer Schiffsbau“ eingeladen wurde. Der Kurs fand im Rahmen
des EU-Interreg Danube Transnational Program: Projekt Living Danube Limes statt.
Der ein oder andere fragt sich vielleicht, warum in unserer modernen Zeit mit den großen technischen Möglichkeiten ein Holzboot völlig in Handarbeit gebaut wird. „Die Danuvina Alacris ist mehr als nur ein Boot“, lacht Professor Boris Dreyer. „Wir wollen Geschichte erlebbar machen und den Geist der römischen Schiffsbauer an den Altmühlsee bringen. Als Historiker bewegen uns viele Fragen, beispielsweise vor welchen Herausforderungen die Römer standen und wie aufwendig der Bau mit den damals eingesetzten Werkzeugen wirklich war. Dass auf diese Weise die ein oder andere Schweißperle vergossen wird, gehört einfach dazu.“

Dass sich Aufwand und Einsatz lohnt, zeigten die vielen strahlenden Gesichter der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Workshop. Wer ist bis dahin noch nicht wusste: Die Danuvina Alacris entsteht komplett in Handarbeit. So wurde nach einer theoretischen Einweisung durch die Fachleute gespalten, gehämmert und geschmiedet. Planken mussten
gedämpft oder Spieren gehobelt werden. Für große Begeisterung sorgte die Herstellung von Schilden. Diese wurden mit Schablonen geformt, anschließend mit Leinen bespannt und am Ende wurden Rinderhautstreifen aufgenäht. Angeleitet wurden die Arbeiten von renommierten Bootsbauern und Restaurationsschmieden. „Die Entstehung des originalgetreuen Schiffs ist beeindruckend“, so Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Ich kann nur jedem raten, selbst einmal die Bootsbauer vom Altmühlsee zu besuchen.“
Die Arbeiten am Römerboot sind längst nicht abgeschlossen. Wer bei der Entstehung mithelfen möchte, kann sich gerne bei Projektleiter Professor Boris Dreyer unter der Telefonnummer 09131/85-25768 oder per E-Mail unter boris.dreyer@fau.de melden

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Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

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