Bahnhof lebt auf

Sanierung des Gunzenhäuser Bahnhofsgebäudes kommt voran

Dieses Bild zeigt den Gunzenhäuser Bahnhof 1863. Die Arkaden wurden 1965/66 im Zuge einer „Modernisierung“ entfernt. Vielleicht gibt es ja dieses Bild bald wieder, wenn der Architekt eine Anleihe an der Geschichte nimmt.

Der Freistaat Bayern hat vor etlichen Wochen mitgeteilt, dass der Bahnhof Gunzenhausen barrierefrei gestaltet wird. Das Projekt  kostet viele Millionen Euro. Für die Stadt bedeutet die Zusage die Erfüllung eines lange gehegten Wunsches.  Einen Zeitplan dafür gibt es indes noch nicht, aber die generelle Zusage ist viel wert.

Parallel dazu hat die Stadt Pläne mit dem Bahnhofsgebäude, das sie vor etlichen Jahren nach langen kommunalpolitischen Bemühungen endlich kaufen konnte. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz ist somit gelungen, was seinen Vorgängern verwehrt geblieben war.

Inzwischen hat die Stadt einen Architekten ausgesucht, der die Planung für die Bahnhofsgebäude-Sanierung erstellen soll. Die Wahl ist auf das Architekturbüro Raith in Kelheim gefallen. Die Planer aus Niederbayern haben bereits Erfahrungen mit der Sanierung von Bahnhöfen (Regensburg und Saal/Donau) und können viele  gute Projekte vorzeigen, die sie konzipiert haben.

Vermutlich werden die bisher genannten Kosten von rund 4,5 Millionen Euro nicht ausreichen. Sie sind nur ein Anhaltspunkt, der sich an der Sanierung vergleichbarer Projekte orientiert.  Bestenfalls sollen schon im Frühjahr die ersten Ergebnisse der Planer vorliegen.

Nach den Vorstellungen der Stadt könnten im sanierten Bahnhofsgebäude verschiedene Einrichtungen ihren Platz finden, so z.B. ein Verkehrsbüro, eine Fahrkartenverkaufsstelle, ein Fahrradverleih, eine Gastronomie, ein Zeitschriftenladen und auch die noch zu gründende Stadtverkehr-Mobilitätsgesellschaft (der ÖPNV, also der Stadtverkehr und der Rufbus sollen aus den Stadtwerken ausgegliedert werden) könnte dort ihren Platz finden.

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7 Thoughts on “Bahnhof lebt auf

  1. Michael Lennhardt on 31. Juli 2021 at 1:07 said:

    (K ) ein Grund zum Feiern

    Wie viele andere Bahnhöfe auch hat Pleinfeld nun seine Aufzüge bekommen. Die Barrierefreiheit kommt dabei nicht nur Rollstuhlfahrern zu gute, sondern auch Menschen mit Kinderwagen oder Fahrrad. Dass der Staat hierfür Geld ausgibt wäre somit positiv zu werten, wären da nicht die andere Seite der Medaille.

    Egal ob man Pleinfeld, Nördlingen, Gunzenhausen oder einen anderen bayerischen Bahnhof als Beispiel nimmt, überall hat der Barrierefreie Ausbau gleichzeitig einen Rückbau an Infrastruktur zur Folge! Bahnsteige werden nämlich im Zuge der Umbaumaßnahmen ganz abgerissen (z.B. Pleinfeld Gleis 1) oder in ihrer Länge deutlich eingekürzt, womit nur noch kurze Nahverkehrszüge halten können und wertvolle Alternativgleise (bei Überholungen, Bauarbeiten, Störungen an der Strecke) wegfallen.

    Gunzenhausen war bis vor wenigen Jahren noch Fernverkehrsbahnhof mit täglichem Intercity-Anschluß. Diese Züge wurden gerne von Radtouristen genutzt, war es doch eine umstiegsfreie und schnelle Verbindung von bspw. Hamburg ins Seenland. Sang und klanglos stellte die DB diese Verbindungen ein, was von den örtlichen Parteien aller Couleur kommentarlos hingenommen wurde.
    Regelmäßig steuerten Sonderzüge Gunzenhausen an, von der BR-Radltour über die jährlichen Gartenbauverein-Ausflüge bis zu den Dampfsonderzügen des Nördlinger Museums. All dies wird künftig nicht mehr möglich sein!
    Im Zuge des Landesamtes für Schule erhoffte sich Bürgermeister Fitz eine Aufwertung des Bahnhofs Gunzenhausen, aber diese Hoffnung darf man getrost in den Wind schießen: Gunzenhausen wird mit den neuen Bahnsteigen endgültig zum Provinzbahnhof, an dem nur noch Nahverkehr hält, degradiert. Und dieser Zustand wird mit dem Umbau auf Jahrzehnte festbetoniert, denn wer (wie in Nördlingen die CSU) glaubt die Bahn verlängert bei Bedarf irgendwann die Bahnsteige wieder, der glaubt wohl auch an den Weihnachtsmann. Mit dem laufenden und überall durchgeführtem Rückbau an Infrastruktur wird die versprochene Verkehrswende zudem nicht funktionieren.

    Jetzt, während der Planungsphase, könnte man als Stadt und Stadtrat noch gegensteuern.

  2. Günter Dischinger on 2. August 2021 at 11:05 said:

    Günter Dischinger, gdischinger@web. de
    Lieber Herr Falk, herzlichen Dank für „Bahnhof lebt auf“. Könnten Sie sich bitte dafür einsetzen, dass Büro Raith „eine Anleihe an der Geschichte nimmt „? (Nebenbei: Bhf R kenne ich gut.) )Herzliche Grüße und ggf ebensolchen Dank. Familie Dischinger

  3. Katharina Hesselbach on 3. August 2021 at 0:39 said:

    (K ) ein Grund zum Feiern

    Wie viele andere Bahnhöfe auch hat Pleinfeld nun seine Aufzüge bekommen. Die Barrierefreiheit kommt dabei nicht nur Rollstuhlfahrern zu gute, sondern auch Menschen mit Kinderwagen oder Fahrrad. Dass der Staat hierfür Geld ausgibt wäre somit positiv zu werten, wären da nicht die andere Seite der Medaille. Egal ob man Pleinfeld, Nördlingen, Gunzenhausen oder einen anderen bayerischen Bahnhof als Beispiel nimmt, überall hat der Barrierefreie Ausbau gleichzeitig einen Rückbau an Infrastruktur zur Folge! Der Freistaat als Geldgeber ist nämlich nur bereit diesen Ausbau für Nahverkehrszüge zu bezahlen. Bahnsteige werden entsprechend im Zuge der Umbaumaßnahmen ganz abgerissen (z.B. Pleinfeld Gleis 1) oder in ihrer Länge deutlich eingekürzt, womit nur noch kurze Nahverkehrszüge halten können und wertvolle Alternativgleise (bei Überholungen, Bauarbeiten, Störungen an der Strecke) wegfallen.
    Gunzenhausen war bis vor wenigen Jahren noch Fernverkehrsbahnhof mit täglichem Intercity-Anschluß. Diese Züge wurden gerne von Radtouristen genutzt, war es doch eine umstiegsfreie und schnelle Verbindung von bspw. Hamburg ins Seenland. Sang und klanglos stellte die DB diese Verbindungen ein, was von den örtlichen Parteien aller Couleur kommentarlos hingenommen wurde. Regelmäßig steuern Sonderzüge Gunzenhausen an, von der BR-Radltour über die jährlichen Gartenbauverein-Ausflüge bis zu den Dampfsonderzügen des Nördlinger Museums. All dies wird künftig nicht mehr möglich sein! Im Zuge des Landesamtes für Schule erhoffte sich Bürgermeister Fitz eine Aufwertung des Bahnhofs Gunzenhausen, aber diese Hoffnung darf man getrost in den Wind schießen: Gunzenhausen wird mit den neuen Bahnsteigen endgültig zum Provinzbahnhof, an dem nur noch Nahverkehr hält, degradiert. Und dieser Zustand wird mit dem Umbau auf Jahrzehnte festbetoniert, denn wer glaubt die Bahn verlängert bei Bedarf irgendwann die Bahnsteige wieder, der glaubt wohl auch an den Weihnachtsmann. Mit dem laufenden und überall durchgeführtem Rückbau an Infrastruktur wird die versprochene Verkehrswende zudem nicht funktionieren. Jetzt, während der Planungsphase, könnte man noch gegensteuern. Aber zu mehr ausser Hurra-Rufen weil Millionen verbaut (oder sollte ich sagen, in den Sand gesetzt) werden war die örtliche Politik bislang leider nicht im Stande.
    Jetzt, während der Planungsphase, könnte man noch gegensteuern.

    Herr Falk, wie ist Ihre Meinung?

    • Werner Falk on 3. August 2021 at 11:55 said:

      Sehr geehrte Frau Hesselbach, vielen Dank für Ihre Mail. Was Sie schreiben, ist mir neu und von den Einschränkungen des Bahnbetriebs infolge des Ausbaus höre ich zum ersten Mal. Ich gebe Ihre Nachricht an Bürgermeister Fitz weiter, denn ich habe von ihm bisher keinerlei Hinweis bekommen, dass sich der Umbau gegebenenfalls auch negativ auswirken kann. Viele Grüße Werner Falk

  4. Katharina Hesselbach on 6. August 2021 at 1:01 said:

    Hallo Herr Falk,

    danke für Ihre Ehrlichkeit. Es ist auch aus meiner Sicht leider so, dass die Probleme bei der Bahn bislang nicht in den lokalen Gremien (kommunale Parlamente, Kreistag) angekommen sind.

    Ich möchte Ihnen zur Erläuterung kurz das Beispiel Nördlingen erläutern.

    Dort wird bekanntlich aktuell der Bahnhof barrierefrei ausgebaut, vor wenigen Wochen fand der Spatenstich statt. Das Vorhaben läuft – wie überall – unter Bauträgerschaft der DB, wird aber massiv vom Freistaat Bayern bezuschusst und ist erst damit umsetzbar. Nun fühlt sich der Freistaat aber nur für den Nahverkehr verpflichtet. Entsprechend zahlt der Freistaat auch nur Bahnsteige, die von der Länge für Nahverkehrszüge ausgelegt sind. Aktuell sind die Bahnsteige in Nördlingen rund 220m lang, künftig sollen es nur noch 140m sein da Nördlingen aktuell nur von Nahverkehrszügen mit rund 130m angefahren wird. Betonung liegt auf „aktuell“!

    Genau diese Verkürzung schafft aber Probleme:
    Beispiel Kinding: Im Zuge der Neubaustrecke Nürnberg – Ingolstadt wurden in Kinding und Allersberg Bahnsteige für den „schnellsten Nahverkehrszug Deutschlands“ gebaut. Mit 200km/h donnerten Regionalbahnen von Nürnberg über die Neubaustrecke nach München und waren dabei nur unwesentlich langsamer als auf der gleichen Strecke verkehrende ICE. Der Nahverkehrszug ist mit dem billigen Bayernticket nutzbar, entsprechend voll waren die Züge mit Fahrgästen. Regelmäßig durfte man in den Nürnberger Nachrichten lesen, dass wieder Fahrgäste am Bahnsteig stehen gelassen werden mussten weil der Zug schon voll war. Trotzdem hat die DB bis heute die Bahnsteige nicht verlängert. Notgedrungen hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft, die im Auftrag des Bay. Verkehrsministeriums den Nahverkehr kontrolliert und finanziert, deswegen nun Doppelstockzüge mit mehr Sitzplätzen zur Pflicht gemacht. Diese sündhaft teuren Spezialzüge (Sonderentwicklung allein für diese Strecke!) hätte man sich sparen können, wenn längere normale Züge an den Bahnsteig gepasst hätten.
    Beispiel Treuchtlingen: beim barrierefreien Ausbau vor 20 (?) Jahren wurde auch der Bahnsteig Gleis 1 verkürzt. Er wurde optimiert für die damals fahrenden Nahverkehrszüge, bestehend aus 5 Wagen + Lok. Vor 2 Jahren wurden nun neue (Trieb)Züge eingeführt. Diese bestehen aus 6 Wagen ohne Lok! Die Folge ist, dass der Zug an Gleis 1 nicht an den Bahnsteig passt. Der erste und letzte Wagen stehen nicht mehr an der Kante sondern im „Schotter“. Die Lösung der DB war nicht, den Bahnsteig von Gleis 1 einfach um 20m zu verlängern. Die Lösung sieht bis heute so aus, dass der Zug an Gleis 2 halten soll. Regelmäßig kommt es aber wegen Baumaßnahmen, Gleisbelegung, Störungen (bspw. vorgestern, Oberleitungsstörung zwischen Weissenburg und Treuchtlingen mit Streckensperrung) vor, dass der Zug an Gleis 1 MUSS. Die Schaffner sind dabei angehalten die Fahrgäste zu informieren und die erste und letzte Tür abzusperren. Dummerweise sind im ersten und letzten Wagen die Mehrzweckabteile mit Platz für Fahrräder, Kinderwagen oder Rollstühle. Regelmäßig kommt es also vor, dass der Zug an Gleis 1 geht und der Schaffner den Fahrgästen hilft die Fahrräder vom Zug in den Schotter und vom Schotter auf den Bahnsteig zu wuchten (sollte ein Fahrgast im Schotter sich den Fuß verstauchen wäre die Ka** am dampfen). Und das alles nur, weil der Bahnsteig 20m zu kurz ist.

    Seitens der CSU im Ries war eigentlich geplant, Intercity-Züge von München über Nördlingen nach Stuttgart einzuführen. Mit den kürzeren Bahnsteigen ist dies nicht mehr möglich. Die CSU erhofft sich nun, dass wenn dieser IC käme, die DB ja kurzfristig den Bahnsteig verlängern könnte. Da kann man – siehe meine Beispielse – auch getrost an den Weihnachtsmann glauben. Ich kenne keinen Bahnhof, an dem in den letzten 30 Jahren ein Bahnsteig (trotz Bedarf) verlängert wurde.

    An die künftig kurzen Bahnsteige in Nördlingen passen auch keine Dampfsonderzüge des Museums. Damit meine ich nicht nur die Sonderzüge Richtung Gunzenhausen, sondern auch längere Tagesfahrten von / nach Nördlingen. Regelmäßig kommen andere Museumsvereine mit ihren historischen Zügen aus Stuttgart, Frankfurt, Thüringen und sonstwo nach Nördlingen. Das alles wird nicht mehr möglich sein, da sich kürzere Züge mit entsprechend weniger Fahrgästen für die Museumsvereine nicht lohnen.
    An die künftig kurzen Bahnsteige in Nördlingen passen keine Fernverkehrszüge.

    In Nördlingen geht deswegen die BayernBahn vor Gericht. Ihre Argumentation ist einfach, das bereits heute regelmäßig lange Züge die Infrastruktur nutzen und man die Infrastruktur deswegen nicht verkürzen darf. In einer ersten Eilentscheidung genehmigte das Bay. Verwaltungsgericht, dass mit den Bauarbeiten begonnen werden darf. Seitens der Rieser CSU wurde dies als Sieg gefeiert und das Eisenbahnmuseum in die Ecke der ewig gestrigen, den Fortschritt verhindern wollenden Träumer gerückt. Aus meiner Sicht ist es genau anders herum: Das Museum hat Weitsicht und sorgt sich um Eisenbahn von morgen! Tatsächlich hat das Gericht so entschieden, weil im ersten Bauabschnitt nur der neue Bahnsteigtunnel gebaut wird und die Länge der Bahnsteige noch nicht angetastet wird. Aus Sicht des Gerichts soll bis mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen werden soll eine Entscheidung in der Hauptverhandlung vorliegen.

    Ich fürchte, dass es die gleichen Probleme auch in Gunzenhausen geben wird.
    Ich bin sehr gespannt, wie die Planungen der DB aussehen werden.

  5. Katharina Hesselbach on 7. August 2021 at 17:33 said:

    Hallo Herr Falk,

    wenn wir schon beim Thema sind will ich auch noch direkt einen anderen Punkt ansprechen!

    Ich gehe davon aus, dass Sie den Bahnhof Gunzenhausen vor dem Jahr 2000 kennen. Es gab (wie heute) 5 Bahnsteiggleise, dahinter kamen dann einige durchgehende Gleise ohne Bahnsteig für den Güterverkehr. Gunzenhausen war ja Knotenbahnhof zwischen der Hauptstrecke Treuchtlingen – Würzburg und der Nebenbahn Nördlingen – Gunzenhausen. Es gab vielfältigen Güterbetrieb, von Gunzenhausen aus wurden div. Firmengleisanschlüsse aus angefahren. Angefangen bei der Bundeswehr in Langlau oder der BayWa in Wassertrüdingen. Hierfür waren die Gütergleise in Gunzenhausen vorhanden: zum rangieren, Wagen aufteilen, Züge neu gruppieren, bereitstellen.
    Der Güterverkehr auf der Schiene brach ein, die Bundesbahn zog sich immer weiter zurück, irgendwann wurden die Gleise in Gunzenhausen überflüssig.
    Um die Jahrtausendwende riss die Deutsche Bahn die Gleise daher heraus.

    Seit einigen Jahren erlebt der lokale Güterverkehr wieder eine Renaissance. Täglich steuern zwei Güterzüge die Firma Schwarzkopf in Wassertrüdingen an, hinzu kommen sporadisch div. andere Güterzüge. Alle befahren diese die Hesselbergbahn. Diese ist nicht elektrifiziert. Der beladene Güterzug aus dem Schwarzkopf-Werk wird daher mit einer Diesellok nach Gunzenhausen gebracht und fährt hier in Gleis 2 ein. Irgendwann kommt dann der leere Güterzug aus Düsseldorf mit einer E-Lok und geht in Gleis 5. Teilweise steht der eine oder der andere Zug einige Stunden am Bahnsteig und wartet auf den anderen Zug. Anschließend rangieren die Loks an den jeweils anderen Zug. Die Diesellok schnappt sich den Leerzug und fährt diesen nach Wassertrüdingen, die Elektrolok geht an den beladenen Zug und fährt wieder zurück nach Düsseldorf. Sämtliche Rangiermanöver müssen heute an den Bahnsteiggleisen statt finden. Dabei werden nicht nur die beiden Überholgleise teilweise über Stunden blockiert, sondern auch die beiden durchgehenden Hauptgleise sind während der Rangierfahrten für ca. 10 Minuten blockiert. Es kommt durchaus vor, dass entweder ein ICE auf der Altmühlbrücke steht und schlicht nicht durch den Bahnhof kann, oder die Rangierfahrten wegen vieler durchgehender Züge nicht durchgeführt werden können. Regelmäßig kommt es auch vor, dass der leere Zug aus Düsseldorf in Ansbach an die Seite genommen wird und dort warten muss, damit die Wartezeit (und Gleisblocklade) in Gunzenhausen minimiert wird. Das ist letztenendes aber vergeudete Arbeitszeit die irgend jemand bezahlen muss.

    Heute funktioniert das trotz aller Schwierigkeiten. Irgendwie.
    Morgen soll der Deutschlandtakt eingeführt werden, parallel wird mit steigenden Zahlen im Güterverkehr gerechnet. Sprich: Mehr schnelle ICEs zwingen künftig mehr Güterzüge und auch die Regionalbahnen an die Seite, damit der ICE überholen kann. In Gunzenhausen wird dies nicht möglich sein, da die Überholgleise hier jeden Tag einige Zeit von den beiden Schwarzkopfzügen blockiert sind. Es gäbe heute schon Bedarf, die um die Jahrtausendwende abgerissenen Gütergleise wieder zu errichten. Morgen wird dieser Bedarf noch viel größer sein, zumal die reaktivierte Hesselbergbahn ja auch noch mit ins Spiel kommt.

    Immer wieder wurde seitens der Bürgerschaft aber auch seitens der Lokalpolitik der Wunsch laut, die heute brach liegende Fläche (wo früher die Gütergleise waren) in einen Park&Ride Parkplatz zu verwandeln.
    Ich bitte hierbei zu bedenken, dass diese Fläche besser heute als morgen wieder mit Gleisen versehen werden sollte. Dies ist natürlich eine Aufgabe der DB und nicht des Stadtrates. Aus meiner Sicht muss der Stadtrat diesen Punkt allerdings bei der etwaigen Planung zu einem Park & Ride Parkplatz berücksichtigen. Sollte da wirklich ein P&R (der zweifelsohne sinnvoll und notwendig ist) errichtet werden, wird der Bf Gunzenhausen zum gewaltigen Nadelöhr. Für den P&R muss eine andere Fläche gefunden werden!

    Vielleicht könnten Sie Herrn Fitz einmal fragen, ob die Fläche der ehemaligen Gütergleise eigentlich vom Bahnbetrieb entwidmet wurde, oder nach wie vor Bahnbetriebsfläche ist.

  6. Katharina Hesselbach on 23. Juli 2022 at 22:10 said:

    Lieber Herr Falk,

    am 3. August 2021 meinten Sie, dass Sie meine Argumente zum ersten Mal hören und bei Bgm Fitz nachbohren wollten. Wie ist denn jetzt, fast 1 Jahr danach, der Stand der Dinge? Ich frage ob der aktuellen Berichte zur BR-Radltour und den div. Sonderzügen die in diesem Zusammenhang wieder Gunzenhausen ansteuern. „Noch“ sind ja die Bahnsteige lang genug.

    Grüße
    Katharina Hesselbach

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