„Wir müssen leben können“

Der Freistaat bleibt weiter im Lockdown

MdL Dr. Dominik Spitzer.

Entschieden wurde für Bayern auch, dass ab März Friseure, Fahrschulen, Kitas und Teile der Schulen wieder öffnen können. In einem Interview mit der „Allgäuer Zeitung“ kritisierte Dr. Dominik Spitzer, gesundheitspolitischer Sprecher, die neuen Corona-Verordnungen.

Spitzer hält ein differenziertes Vorgehen für sinnvoller. Wenn die Zahlen es hergäben, dann könnten eine Reihe von Einrichtungen öffnen, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der „Allgäuer Zeitung“ vom Samstag. „Unter den bekannten Hygiene-Voraussetzungen könnte auch der Handel wieder aufmachen“, so Spitzer. „Bei einem Inzidenzwert unter 50 (…) kann man viele Bereiche öffnen. Zum Beispiel Kinos“ – ebenso Hotels und Gastronomie.  

Spitzer hält zudem ein regional angepasstes Vorgehen für besser. „Wir brauchen eine bayernweite Richtschnur, aber daneben sollte es auch regionale Unterschiede geben“, sagte er der Zeitung.

Vorausgesetzt, alle Menschen erhielten ein Impfangebot, müsse man auch die Rückkehr zu Normalität ins Auge fassen. Eindringlich warnte Spitzer in dem Interview vor Kollateralschäden. „Wir müssen auch leben können und brauchen Luft zum Atmen.“ Dass die neuen Virus-Mutationen ein Problem darstellten, sei Spitzer bewusst. Allerdings dienten diese auch als Rechtfertigung für die aktuellen Maßnahmen. Der Politiker und praktizierender Arzt schlägt deshalb ein zweigleisiges Testverfahren vor. „Bei einem positiven Ergebnis wird sofort auch auf eine Mutation getestet. (…) Mehr Kontrolle ist wichtig, um die Ausbreitung der Mutationen zu verhindern“, sagte er. Auch müssten bisherige Kriterien, die die strengen Maßnahmen rechtfertigen, neu überprüft werden. „Kriterien waren ja volle Intensivstationen und das Problem, dass Gesundheitsämter die Ansteckungen nicht mehr nachverfolgen konnten. Beide Probleme haben wir nicht mehr“, betonte Spitzer im Gespräch mit der „Allgäuer Zeitung“.

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One Thought on “„Wir müssen leben können“

  1. Heinz Rahm on 2. März 2021 at 21:18 said:

    Wer hat eigentlich schon mal die neuen Horrormeldungen von jeweils heute morgen mit den alten von jeweils gestern oder vorgestern verglichen? Und wie oft in solchen Meldungen das Wörtchen „könnte“ auftritt, das der gehorsame Bundesbürger im Kopf sofort mit dem Wörtchen „wird“ austauscht? Was Merkel, Söder und Co. gestern gesagt haben, heute sagen und morgen sagen werden, diese Kapriolen mute ich meinem ohnehin gestressten Kopf nicht mehr zu! Game over!
    Andererseits muss man die deutschen Politiker auch verstehen: Wenn sie den Lockdown zu früh vor Wahlen beenden, sinkt die Zustimmung der Wähler wieder. Je ärger, bürgerfeindlicher und asozialer sie es treiben, desto größer ist ihre Chance auf Wiederwahl. Das ist hier in diesem Land ein Phänomen, das in anderen Ländern kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen wird. Nennt man das nun kollektiven Masochismus oder Stockholm-Syndrom? Ich weiß es nicht, fürchte mich aber immer mehr hier im Land. Nicht vor dem Virus!

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