Entwicklung eines eigenen Schlachthofkonzepts für Bayern
Die Freie Wähler-Landtagsfraktion setzt sich weiter dafür ein, Schlachtung und Fleischverarbeitung in Bayern wieder stärker dezentral zu organisieren. Mit einem Dringlichkeitsantrag, den die Fraktion ins Plenum des Landtags eingebracht hat, untermauert sie ihr bereits im Sommer skizziertes Ziel, regionale Schlachthöfe gezielt zu fördern und zieht damit auch Konsequenzen aus der Häufung von Corona-Infektionen bei deutschen Schlachthöfen.
Hintergrund dieses Dringlichkeitsantrags ist, dass die FW den Risiken, die große, zentrale Strukturen für die Versorgungssicherheit und den Verbraucherschutz bergen, entgegenwirken und kleine, regionale Schlachthöfe stärken wollen. Dezentral organisierte Schlachthöfe mit regionalen Wertschöpfungsketten geben Stabilität und sichern in Bayern die regionale Versorgung mit Lebensmitteln. Auch für die Tiere ist es schonender, wenn sie nicht über große Entfernungen zum Schlachthof transportiert werden müssen.
MdL Wolfgang Hauber: „Wir brauchen kurze Wege und enge Lieferbeziehungen zwischen Landwirt, Metzger und Konsument. Beides erhöht Transparenz und Nachvollziehbarkeit, was wiederum beim Verbraucher das Vertrauen in die Fleischverarbeitung stärkt. Zusätzlich sollten wir auch Lehren aus der massiven Häufung von Corona-Infektionen in deutschen Schlachthöfen ziehen, was ja auch strukturelle Gründe hat.“
Konkret will die Landtagsfraktion die Unterstützung für das Metzgereihandwerk ausweiten, Kooperationen zwischen Metzgern, mittelständischen Schlachthöfen und Erzeugergemein-schaften stärken und die kommunale Beteiligung an Schlachtstätten erhalten. Zudem fordern die FW die Staatsregierung auf, die aktuellen Rahmenbedingungen für kleine Schlacht- und Zerlegebetriebe zu überprüfen.
MdL Hauber weiter: „Unser Ziel muss es sein, durch geeignete Fördermaßnahmen, z.B. für besonders schonende und qualitätssichernde Technologien, möglichst viele handwerklich geführte Betriebe für Schlachtung sowie Fleischverarbeitung zu erhalten. Durch kluge Investitionen und Maßnahmen bekämen kleine Betriebe dann wieder eine reelle Chance im Wettbewerb bestehen zu können. Fleisch muss ein wertvolles Qualitätsprodukt sein und nicht aufgrund der Wettbewerbsstruktur als Billigware verkauft werden.“
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