Dr. Friedrich: Gegen die Welt der Autokraten
Wohin man auch blickt, autokratische Herrscher übernehmen die Weltpolitik: Trump, Putin, Xi Jingping, Orban, Kaczynski, Netanyahu, Erdogan, Bolsonaro, Johnson, Modi, Kim, Al Sisi! Sie alle vermitteln ihrer Wählerschaft die Botschaft, mit ihnen als Chef geht es wieder aufwärts, gibt es wieder Größe und Ruhm für die eigene einzigartige und großartige Nation.
Wenn diese Art Politik zur Regel wird, dann werden viele bisher „normale“ Staaten auch so »starke Führer« an ihre Spitze berufen wollen, ganz einfach um mithalten zu können. Des weiteren ist zu erwarten, dass sich die Autokraten zunehmend wie brutale Raufbolde aufführen werden und zwar zulasten ihrer schwächeren Nachbarn, zulasten einer internationalen Ordnung, zulasten des Völkerrechts und der internationalen Moral. Die ganz großen globalen Player werden versuchen, mit Hilfe von Geld, Schmeicheleien und Drohungen Anhänger und Vasallen auf der ganzen Welt zu finden, um für die „letzte große Auseinandersetzung“ über die wirkliche Nummer 1 auf der Welt gewappnet zu sein.
Man mag sich gar nicht ausmalen, wie dieses globale “Catch as Catch can“ verlaufen und letztlich enden wird. Nur eines ist klar: europäische Werte und Grundsätze wie Fairness, soziale Gerechtigkeit, Einhaltung von Recht und Ordnung, Klima und Demokratie werden bei diesem „Endkampf“ keine Rolle mehr spielen. Und die Hoffnung, dass Europa trotz dieser globalen Entwicklung seinen wunderbaren Weg in Einheit, Vielfalt und Demokratie ungeschoren fortsetzen könnte, dürfte sich schnell als Illusion erweisen.
Aber es gibt einen Gegenentwurf: Europa besinnt sich auf seine christlich-humanistischen Werte und seine über Jahrhunderte gewachsenen Stärken, stellt sich unerschrocken auf seine Hinterbeine und prangert diese destruktive und letztlich mörderische Politik offen an. Europa macht sich zum globalen Anwalt und Anführer einer grundsätzlich anderen internationalen Politik, die Rücksicht auf die Interessen der Nachbarn nimmt und damit zum weltweiten Anker der Einhaltung völkerrechtlicher Prinzipien wird. So wie Amerika auf Grund seiner Menschlichkeit lange Zeit das Land der Sehnsucht für ganze Generationen war, hat heute Europa die Chance, wahrscheinlich sogar die Pflicht zum weltweiten Hort von Vernunft, menschlicher Politik und sozialem Vorbild zu werden. Konkret heißt dies, Europa muss sich zügig darauf vorbereiten, auf allen Gebieten – also politisch, wirtschaftlich, technologisch und militärisch – in klarer Abgrenzung zu den anderen egoistischen Raufbolden weltweit Verantwortung für Stabilität und Ordnung zu übernehmen. Diese europäische Botschaft für die Welt des 21. Jahrhunderts kann einen europäischen Gegenentwurf zur Politik der Autokraten zum Leuchten bringen, denn auch in den autokratisch regierten Ländern gibt es „Vernünftige“, die über den Tag hinaus denken und vom europäischen Gegenentwurf überzeugt werden können. Letztlich hat Europa auch aus Gründen der Selbsterhaltung gar keine andere Wahl, wenn es nicht als Vasall einer der neuen globalen Raufbolde enden will.
Xi Jingping, Kaczynski, Kim, Al Sisi … wer sind deren „Wähler“ denn eigentlich, Herr Dr. Friedrich? Und was hat Europa, das heißt die sogenannte EU noch für „christliche“ Werte? Das Christentum ist hier doch völlig „out“. Was haben CDU und CSU noch für „christliche“ Werte, wenn sie sich immer mehr linken und grünen Strömungen anbiedern? Herr Söder ist im Moment das Paradebeispiel dafür. Wie steht es mit den „Wahlen“ in der EU? Habe ich als Wähler in diesem Geflecht noch irgend ein Mitspracherecht? Habe ich Frau von der Leyen irgendwo wählen können? Ist das nicht auch autokratisch – wenn nicht noch schlimmer? Fragen über Fragen! Trump, Orban, Kaczynski, Netanyahu, Johnson können jederzeit vom Wahlvolk abgewählt werden – die Politkommissare der EU können wir nur „ehrfürchtig“ weiter von ferne betrachten! Ich bin beileibe kein Trump-Anhänger, aber als demokratisch eingestellter Bürger möchte ich mal einen Tag erleben, an dem in unseren „Mainstream-Medien“ etwas Positives über den GEWÄHLTEN US-Präsidenten gesagt oder geschrieben wird, schon im Sinne der Ausgewogenheit. Das war bisher noch nie der Fall.
Pardon: Kaczynski wollte ich in der ersten Zeile nicht erwähnen, er gehört für mich zu den „Anständigen“, die abgewählt werden können …