Schwerpunkte im Kommunalwahlkampf
Für mehr Solidität in der Politik plädierte der mittelfränkische FDP-Bezirksvorsitzende Axel Rötschke auf einer Mitgliederversammlung im Gasthaus „Zum Lauterbacher“. Verlässliche Partner seien dann wichtig, wenn andere wegbrächen. Sein Credo: „Wir wollen eine stabile Gesellschaft in bewegten Zeiten“.
Deutschland erlebe eine hysterische Debatte um das Recht der Jugend, „extrem nachzufragen“. Trends seien en vogue und selbst Spitzenpolitiker wie der bayerische Ministerpräsident Markus Söder gingen eher den Trends nach als dass sie ihrer Vernunft folgten.
Vorsitzender Werner Falk, der an dem von Thomas Thill spontan angesetzten öffentlichen Gedenken an die Opfer des rassistisch motivierten Anschlags auf die Synagoge in Halle teilgenommen hatte, appellierte an die Menschen in Gunzenhausen, antisemitisches Gerede nicht zuzulassen und ihm couragiert entgegenzutreten, zumal in einer Stadt, in der einst das reichweit erste Hitler-Denkmal gebaut und das erste Judenpogrom begangen wurde. Aus einer „Strafaktion“ der Wähler dürfe keine Renaissance des radikalen Nationalismus erwachsen. Rechtspopulistische Phrasen dürften nicht gesellschaftsfähig werden.
Von einer „Ära des Erfolgs für den Stadtrat“ sprach Stadtrat Falk, als er auf die Fülle von Projekten seit 2014 zu sprechen kam. Er nannte u.a. die Binnenentwässerung (mit Hochwasserschutz und Renaturierung der Altmühlaue als Folgemaßnahmen), die Generalsanierung der Stadthalle, die Gründung des Stadtmarketingvereins, die Einführung der Sicherheitswacht, den Erwerb des Bahnhofs, die Ansiedlung des Landesamts für Schule, die Eisbahn, den Ausbau der „Seepromenade“, den Rufbus für die Ortsteile und die Ausweisung von Bauland im großen Stil (allein im Frickenfelder Wohngebiet „Sonnenwiese“ sind in einem Jahr bisher 31 Wohnhäuser entstanden oder werden derzeit gebaut). Er bekräftigte den Willen der Stadtratsmehrheit, das 4500 Quadratmeter große Gelände in der Weißenburger Straße einem Investor anzubieten, um dort an die 30 Wohneinheiten zu schaffen.
Breiten Raum nahmen in der Diskussion die sachlichen „Eckpunkte“ ein, mit denen die FDP in den Kommunalwahlkampf ziehen will. Zu den Positionen gehören der barrierefreie Bahnhof, ein neues Werbekonzept, die Schaffung eines Handwerkerhofs, das Rathaus online, eine Kostenkontrolle für die Stadthalle, die Sicherung der Arbeitsplätze, die Bekämpfung des Schwammspinners und der Marktplatz als Eventbühne.
Wie Kreisvorsitzender Thomas Geilhardt ankündigte, werden die Freien Demokraten am 19. November ihre Kreistagskandidaten im Hotel „Seehof“ in Langlau aufstellen. Er ist zuversichtlich, eine umfangreiche Liste präsentieren zu können: „Es sieht gut aus“.
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