Seit 20 Jahren gibt es das Nahverkehrsangebot von Gunzenhausen
Bei der öffentlichen Stadtbuslinie ist es so wie bei vielen anderen Projekten: sie hatte mit anfänglichen Startproblemen zu kämpfen, die Resonanz war gering. Aber das hat sich geändert. 20 Jahre nach der Einführung der Stadtbuslinie am 1. September 1999 können die Stadtwerke Gunzenhausen eine Bilanz ziehen, die sie befriedigt. Gleichwohl: einträglich ist die Stadtbuslinie nicht. Aktuell gibt es ein Defizit von jährlich 271000 Euro. Für die Gunzenhäuser Bürger aber ist der Stadtbus eine Einrichtung, die nicht mehr wegzudenken ist vom Dienstleistungsangebot der Stadt.
Es war die Initiative des seinerzeitigen Bürgermeisters Gerhard Trautner. Er hatte bereits 1993 die Idee, aber erst fünf Jahre später war die Zeit reif. Die Stadtwerke als die wirtschaftlichen Betreiber der Linien 640 und 641, die im halbstündigen Takt verkehren, sind auf diesem Stand nicht stehen geblieben. Sie haben das Angebot ständig erweitert – natürlich nach dem politischen Willen des Stadtrats. 2001 ist das Anrufsammeltaxi dazu gekommen, aber es musste schon fünf Jahre später wegen mangelnder Nachfrage eingestellt werden. Auch das „Minibedarfstaxi“, das vom Mutterhaus Hensoltshöhe angeregt worden war, überlebte nicht.
Die Einbindung der Ortsteile Unterwurmbach und Schlungenhof in einer zweijährigen Versuchsphase (2015-1017) brachte nicht die erwünschte Resonanz, so dass die Linie wieder gestrichen wurde. Besser steht es mit dem „Rufbus“, der seit 2019 alle Ortsteile für einen fünfjährigen Probezeitraum mit der Kernstadt verbindet. Er kann sogar online bestellt werden. Für ein bedarfsorientiertes System läuft der Rufbus nicht schlecht. Die Stadtwerke haben von Januar bis August 2115 Fahrgäste registriert (Durchschnitt: 1,17 pro Fahrt).
Die Stadtbuslinie 640.1 bedient außerdem sechs Schulstandorte. An der Kirchweih gibt es das Sonderangebot „Kerwabus“. An sieben Tagen werden rund 4000 Fahrgäste befördert, in den letzten zwanzig Jahren waren es an die 80000.
Wie Christian Reichenthaler, der bei den Stadtwerken zuständige Abteilungsleiter, gegenüber dem Stadtrat in seiner 20-Jahres-Bilanz mitteilte, gib t es seit August 2018 freies WLAN in den Stadtbussen. Das kostet 3100 Euro im Jahr, kommt speziell bei den Schülern glänzend an.
Im Jahr 2018 hat der Stadtbus 251932 Fahrgäste befördert, dazu noch 69000 im Schulbusverkehr (insgesamt: 320000). Das wirtschaftliche Ergebnis: Aufwand 555000 Euro, Erlös 284000 Euro, ergibt ein Defizit von 271000 Euro.
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