Die Natur ist nicht mehr intakt
Jeder Bürger kann und soll sich bei seinem nächsten Spaziergang über Wiesen und Felder sein eigenes Bild machen. Der Anblick unserer Kulturlandschaft mit den vielen Feldern hat zweifelsohne ihren optischen Reiz, wo jedoch finden Kleinlebewesen, wie Hase, Kaninchen, Feldhamster, Vögel, Insekten noch Lebensraum? Ja, man schaut auf Felder und Äcker, die sich über Kilometer hinweg aneinanderreihen, dazwischen sieht man keine Bäume oder Büsche, geschweige denn Buschreihen, die Heimat und Lebensraum für Tiere und andere Pflanzen bieten.
Der Anblick saftig grüner Wiesen läßt glauben, hier sei die Natur noch in Ordnung. Aber, weit gefehlt. Saftig grüne Wiesen sind ein Zeichen von Artenarmut, denn wo nur grünes Gras wächst, gibt es keine Blumen bzw. Kräuter. Das ist nicht nur für die Bienen schlecht, denn sie finden keine Nahrung, sondern auch für die Qualität der Milch.
Ältere Jahrgänge wissen noch, wie hochwertig die Mai-Milch der Kühe war. Das lag daran, daß früher die Wiesen weniger stark gedüngt waren. Somit konnte sich neben dem schnell wachsenden Gras auch Kräuter und Blumen behaupten. Gerade die Frühjahrskräuter und Blumen sind besonders nahrhaft und vitaminreich. Die Natur hat das mit Bedacht so angelegt, denn nach dem langen nährstoff- und vitaminarmen Winter brauchen alle Lebewesen Nahrung, die vor Vitaminen und Mineralstoffen nur so strotzt. Daher wurde Schwachen, Kranken und Kindern gerne die hochwertige Mai-Milch zur Kräftigung gereicht.
Wo bekommt man heute noch Mai-Milch? Die Realität sieht so aus, daß Kühe in der Massentierhaltung vorwiegend mit Maissilage gefüttert werden. Maissilage ist keine hochwertige Nahrung für Kühe, denn der konventionelle Maisanbau liefert weder hochwertiges, noch vitaminreiches Futter. Wenn oben nichts Gutes reinkommt, kann unten auch nichts Hochwertiges herauskommen.
Überdies ist der konventionelle Maisanbau umweltschädlich, unter vielerlei Gesichtspunkten:
Da die Maispflanze ein Starkzehrer ist, braucht sie eine Unmenge an Dünger, denn sonst könnte sie nicht in so kurzer Zeit zu einer so großen und hohen Pflanze wachsen. Schon die chemische Herstellung des Düngers erfordert einen extrem hohen Energieaufwand, ebenso dessen Transport und das Aufbringen auf die Felder. Da die Maispflanze den Dünger nicht vollständig aufnimmt, wird Dünger d.h. Nitrat ins Grundwasser gewaschen, was zu der gesundheitschädlichen Nitratbelastung des Grundwassers führt, mit der Folge, daß Grundwasser durch kosten- und energieintensive Verfahren gereinigt werden muß.
Überdies muß der Mais gegen Schädlinge gespritzt werden. Auch hier gelangen Giftstoffe ins Grundwasser, und obendrein wird Glyphosat aufgebracht, damit keine anderen Pflanzen außer dem Mais wachsen können. Das kann ein jeder mit seinen eigenen Augen feststellen, dazu braucht man keine wissenschaftliche Studie. Jeder Gartenliebhaber ficht seinen Kampf mit der Gartenwinde aus, die mit ihren bis zwei Meter tiefen Wurzeln schier nicht tot zu kriegen ist,.
Es gibt aber Gartenwinden-freie-Zonen. Diese findet man auf mit Glyphosat gespritzten Feldern. Wir belasten unser Grundwasser also nicht nur mit Nitrat, sondern vergiften es obendrein mit Glyphosat. Man bedenke: Grundwasser ist ein Hauptnahrungmittel !
Die Debatte über Glyphosat wird geschickt und manipulativ geführt, denn die Diskussion wird darauf beschränkt, ob Glyphosat krebserregend sei oder nicht.
Unstreitig ist, daß Glyphosat ein wirksames Gift ist, das zur einer Schwächung des betroffenen Organismus führt, und am Ende zu Krankheit und Tod.
Jede Schwächung des Immunsystems macht den Organismus anfälliger für weitere Krankheiten, so auch für Krebs.
Die Darstellung der vorgenannten Fakten zeigen, daß das Anlegen von weitflächigen Monokulturen Lebensräume zerstört und zugleich durch Einsatz von Chemie weiteres Leben gefährdet oder vernichtet. Davon sind nicht nur die Bienen betroffen, sondern ebenso der Mensch, der am Ende der Nahrungskette steht.
Es geht also nicht nur um die Rettung der Bienen, sondern auch um die Rettung der Gesundheit der Menschen.
Theo Paetsch
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