Neujahrsempfang der Wirtschaftsjunioren

Untertitel: „Reise in die Gedankenwelt eines Bürgermeisters“

Berater und Mentaltrainer Pierre Boisson ging auf das Spannungsfeld von Bedürfnissen und Strategien ein. Fotos: FR Presse

Um Wertschätzung gegenüber den Mitmenschen ganz allgemein, speziell aber den Mitarbeitern in den Unternehmen ging es beim Neujahrsempfang der Gunzenhäuser Wirtschaftsjunioren im Lutherhaus im Hauptvortrag von Pierre Boisson, einem Kommunikationsexperten und Unternehmensberater, aber auch in der Rede von Bürgermeister Karl-Heinz Fitz.

Den Spagat zwischen Bedürfnissen und der richtigen Strategie, um mit den Problemen der Zeit zurechtzukommen, erläuterte Boisson kurzweilig und auch eingängig. Nicht nur Führungspersonen in der Wirtschaft sind oft Situationen ausgesetzt, in denen es gut ist, seine Botschaft zu erkennen: 2Sei nicht nett, sei echt!“  Der  gelernte Betriebswirtschafter begleitet seit Jahren Menschen, die den Wunsch haben, mit besonderen Situationen besser umgehen zu können.

Eine „Tour de Horizont“ unternahm Rathauschef Karl-Heinz Fitz, oder wie er es nannte, „eine Reise in die Gedankenwelt eines Bürgermeisters“. Natürlich nutzte er die Gelegenheit, die Leistungen in den letzten fünf Jahren seiner Amtszeit darzustellen, aber er ging auch auf die bevorstehenden Aufgaben ein, die nach Abarbeitung und Abfinanzierung der großen Investitionsbrocken Stadthalle und Hochwasserschutz/Renaturierung der Altmühlpromenade ins Auge gefasst werden können.  Zu den 670 Plätzen in Kindergärten, Horten,  Kitas und Ganztagespflege kommen weiter Plätze beim neuen Löhe-Familienzentrum (mit Waldkindergarten) und durch den Bau der Lebenshilfe-Kindertageseinrichtung in der Südstadt dazu (50 Plätze)

Die Barrierefreiheit der Bushaltestellen wird nach den Aussagen von Fitz heuer realisiert.  Der Stadtbus habe 2018 rund 321000 Fahrgäste befördert. Ferner starte der Rufbus, der alle ländlichen Stadtteile an die Kernstadt anbindet. Noch ein „zartes Pflänzchen“ sei  die „Mitfahrerbank“.

Das Saxophonquintett von Heinz Horst musizierte beim Neujahrsempfang.

Der Verein „Hand in Hand gegen Altersarmut“ ermögliche die Verabreichung von warmen Mahlzeiten zweimal wöchentlich (zu je einem Euro)  im Burkhard-von-Seckendorff-Heim, die Caritas gebe weitere Hilfen.

Dankbar ist der Bürgermeister seinen Mitarbeiterin im Rathaus, vornehmlich im Bauamt. Dort sind im letzten Jahr an die 200 Bauanträge sowie sieben Bauleitpläne bearbeitet worden.  Für heuer steht die Rathaussanierung mit Einbau eines Aufzugs an (1,3 Millionen Euro).

Nur noch drei Grundstücke mit zusammen 4500 Quadratmetern stehen nach Auskunft des Bürgermeisters im Gewerbegebiet Scheupeleinsmühle zur Verfügung, weshalb schon jetzt nach einer Erweiterungsmöglichkeit gesucht wird.

Bei allen Planungen will der Rathauschef die Bürger von Gunzenhausen „mitnehmen“, d.h. sie rechtzeitig informieren und sie in die Entscheidungen einbinden. Stolz ist Fitz, dass schon im ersten Jahr 44 der 46 Bauplätze im Frickenfelder Baugebiet „Sonnenwiese“ verkauft werden konnten

Fraglich ist es nach Darstellung des Rathauschefs, ob das Baugebiet an der Weißenburger Straße (früher Baustoff-Union) für Zwecke des „Sozialen Wohnungsbaus“ genutzt werden kann.  Die Stadt selbst könne kaum als Bauherr auftreten, denn das Personal im Stadtbauamt sei total ausgelastet.  Für ein Projekt mit 30 Mietwohnungen betrügen die Kosten an die neun Millionen Euro. An die sechs Millionen Euro seien von der Stadt zu tragen. Immerhin müssten auch noch die 148 städtischen Wohnungen instand gehalten werden.

Bürgermeister Fitz, Vorsitzender Herzog, Referent Boisson und Stellvertreter Mayr. Foto: FR Presse

„Viele haben die wahre Dimension der Chancen, die das Landesamt für Schule mit sich bringt, noch nicht erkannt“, erklärte Fitz. Bereits jetzt seien 75 der im Endstadium 150 Mitarbeiter im Provisorium an der Lerchenstraße tätig. Wie er mitteilte, will der Freistaat heuer mit der Planung für den Neubau anstelle des „Silos“ in der Nürnberger Straße beginnen.

Ein Kompliment gab es auch für den Stadtrat: „Er geht die Arbeit mutig an!“ Die Perspektiven für Gunzenhausen sind nach Einschätzung von Fitz „sehr gut“. Wörtlich sagte der Rathauschef: „Wir verspüren eine Stimmung des Aufbruchs und des Erfolgs.“ Immer wieder sei von Besuchern der Stadt zu hören: „In Gunzenhausen geht was!“ Sein Motto für die nächsten Jahre: „Die Zukunft wird in der Gegenwart gestaltet.“

Alexander Herzog, der Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren Gunzenhausen, bekundete eingangs die Bereitschaft der Verbandsmitglieder, an der Gestaltung der Stadt mitzuarbeiten. Den musikalischen Part hatte das Saxophonquintett von Heinz Horst, die gastronomische Betreuung lag in den Händen der Gastwirtin Nicole Vierheller aus Gundelsheim.

WERNER FALK

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Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

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