Kunstausstellung: Hommage an gebürtigen Gunzenhäuser

Ein Motiv des aus Gunzenhausen stammenden Malers Ludwig Weninger. Eine Sonderaussstellung in Wasserburg erinnert an ihn.
Nach einer längeren Pause greift das Museum Wasserburg die Reihe „Wasserburger Maler der Vergangenheit“ wieder auf: Es wird der Künstler Ludwig Weninger vorgestellt.

Porträt von Ludwig Weninger.
Ludwig Weninger, 1904 in Gunzenhausen geboren, war ein deutscher Maler der Neuen Sachlichkeit.
Er zog erst als junger Mann in den 1930er Jahren nach Wasserburg, ließ sich aber sofort von der Schönheit der Stadt und der Umgebung in den Bann ziehen. Der Kunstmaler fertigte zahlreiche Skizzen der Stadt, der Landschaft und der Umgebung an, die er anschließend in Öl umsetzte. Seine Werke, zu denen auch ausdrucksststarke Porträts, faszinierende Stillleben und anmutige Akte gehören, zeigen expressionistischen Ausdruckswillen mit neusachlicher Formenvereinfachung. Der große Ruhm blieb Ludwig Weninger allerdings verwehrt, da seine Kunst in der NS-Zeit verboten war und er den Krieg nicht überlebte.
Das Museum Wasserburg zeigt in der Sonderausstellung eine Auswahl seiner Werke, die bis zu einem zufälligen Dachbodenfund als zerstört galten.
Im Rahmen der Sonderausstellung (sie geht bis 6. Januar 2019) werden vier offene Führungen angeboten. Gebuchte Führungen sind jederzeit möglich.
Öffnungszeiten von Dienstag bis Sonntag, 13 Uhr bis 16 Uhr; an den Adventswochenenden: Freitag bis Sonntag 13 Uhr bis 18 Uhr; am 24., 25. und 31. Dezember geschlossen. Kontakt: Museum Wasserburg a. Inn Herrengasse 15, 83512 Wasserburg a. Inn, Telefon 08071/925290.
Zur Biographie von Ludwig Weninger (nach Wikipedia)
Er wurde 1904 in Gunzenhausen geboren. Nach dem Besuch der Oberrealschule in Würzburg begann er ein Studium der Philosophie, Literatur- und Kunstgeschichte in München. 1925 machte er einen Übergang zur Bildenden Kunst. Nach einem Italienaufenthalt trat er in die „Schule für Bildende Kunst, Hans Hofmann“ in München ein. Von 1927 bis 1929 war er an der Bayerischen Landesbühne als Maler und Bühnenbildner tätig. Anschließend absolvierte er eine künstlerische Fortbildung bei Emil Preetorius in der Theaterklasse der Schule für angewandte Kunst in München und war als freier Maler Mitglied der Münchner Künstlergruppe „Die Juryfreien“. Ab 1929 beteiligte er sich an Ausstellungen in Hof und München. Seine Bilder verbinden expressionistischen Ausdruckswillen mit neusachlicher Formvereinfachung. Neben Ölgemälden nehmen die Aquarelle und Bildniszeichnungen einen breiten Raum ein. Ab 1932 war er Assistent von Hans Hofmann und nach dessen Emigration im gleichen Jahr führte er die Hofmann-Schule zusammen mit Hans Hofmanns Frau bis zur Schließung der Schule 1933 durch die Nationalsozialisten weiter.
Am 12. April 1945 ist Ludwig Weninger als Unteroffizier der Luftwaffe in Gaibach (Mainfranken) offiziell gefallen. Zeitzeugenberichten zufolge wurde er auf der Flucht vor anrückenden US-Truppen von einem amerikanischen Soldaten erschossen. Sein Grab befindet sich in der Nordwestecke des Gaibacher Friedhofes und ist mit einem schmiedeeisernen Kreuz geschmückt. 1994 wurden seine seit dem Zweiten Weltkrieg zerstört geglaubten Werke im oberbayerischen Wasserburg am Inn durch einen Dachbodenfund wiederentdeckt.
Abb 1929 war er an Ausstellungen in Hof und München beteiligt, Werke von ihm wurden aber auch in Freiburg, Hof und Dortmund ausgestellt. In Gunzenhausen sind Ludwig Weningers Arbeiten unbekannt.
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