Stadtarchiv Wolframs-Eschenbach jetzt in neuen Räumen
Eine alte Stadt hat viel zu erzählen – die Deutschordensstadt Wolframs-Eschenbach erst recht. Was über viele Jahrzehnte in den Dachräumen des Museums ungeordnet lagerte, ist nunmehr fein säuberlich geordnet und archiviert: das Stadtarchiv hat seinen Platz im Dachgeschoss des Rathauses gefunden. Es ist Stadtarchivar Oskar Geidners zäher Energie zu verdanken, dass es so gekommen ist.
Wie er sagt, ist das Wolframs-Eschenbacher Stadtarchiv eines der ältesten und umfangreichsten einer Stadt dieser Größenordnung in Mittelfranken. Es beherbergt neben 151 Originalurkunden ab 1450, 16 Bände ab 1603, über 3500 Akten aus der Zeit von 1579 bis 1950, weiterhin 3800 Rechnungsbände von 1525 bis 1950 und viele Nachlässe, Familenarchive und Sammlungen zur Geschichte der Stadt, ihrer Bürger, der Wirtschaft und Institutionen. Viele Vereinsunterlagen sind als Depot sicher eingelagert. Archiviert sind auch unzählige Presseartikel der letzten Jahrzehnte.
Im Einzelnen handelt es sich um 3803 Rechnungen, darunter 600 Stadtrechnungen ab 1528, 117 Hirtenmeisteramtsrechnungen a b 1547 und 18 Vogteiamtsrechnungen ab 1717. Dokumentiert ist auch die Almosen-, Armen- und Siechenpflege (ab 1603). Die 3500 Akten geben Einblick in das Schulwesen, Kirchenangelegenheiten, Bau-, Wohnungs- und Straßenwesen, die Landwirtschaft, das Gewerbe und Militärangelegenheiten. Aufgenommen sind auch 136 Akten der Ortsteile Biederbach, Reutern, Selgenstadt und Waizendorf, ferner Nachlässe von Prof. Friedrich Dörr, Dr. Grosher, Max Gruber (Stellwag), Pfarrer Anton Heuberger, Dr. Johann Baptist Kurz, Dr. August Koch und Friedrich Leng.
71 Familienarchive hat Oskar Geidner geordnet, dazu Beiträge über die Ehrenbürger Eduard von Riedel (1813-1864), Prof Dr. Hyacinth Holland (1827-1918), Stadtpfarrer Willibald Müller (1853-1915), Pfarrer Georg Lehner, Konrad Mitterer (Stadtschreiber), Karl Holz (1895-1945), Dr. Johann Baptist Kurz und Josef Maget (Stadtpfarrer).
In der Sammlung gibt es viele Postkarten, Fotos, Bilder, Stiche, CDs, Plakate, Siegel, Münzen, Pläne und Noten zu sehen.
Geidner hat auch verschiedene Vereinsdepots angelegt: Jagdgenossenschaft, Ziegenzuchtverein, Heimatverein, Obst- und Gartenbauverein, Kolpingfamilie, Gesangverein und Katholischer Frauenbund.
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