Eingliederung von Behinderten kostet viel
Laut dem Abrechnungsergebnis des Sozialreferats des Bezirks Mittelfranken gab dieser 2017 rund 670 Millionen Euro für die überörtliche Sozialhilfe aus, das sind 19 Millionen Euro mehr als 2016. Größte Posten bei den Sozialhilfe-Ausgaben sind mit über 500 Millionen Euro die stationäre und ambulante Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen.
Für die stationäre Eingliederungshilfe zahlte der Bezirk im Jahr 2017 rund 416 Millionen Euro. Davon profitierten in Mittelfranken 14.600 Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Sie leben, wohnen und arbeiten in insgesamt 258 Werkstätten, Förderstätten, Wohnheimen und Tagesstätten verschiedenster Träger. Rund 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Einrichtungen kümmern sich um ihr Wohlergehen. Ihr Gehalt finanziert größtenteils der Bezirk Mittelfranken.
Im Rahmen der ambulanten Eingliederungshilfe bekommen rund 14.900 Menschen mit Behinderungen Unterstützung, damit sie ein möglichst selbstbestimmtes, eigenverantwortliches Leben führen können. Hierzu zählen beispielsweise die Betreuung in ambulanten Wohnformen, die Frühförderung von Kindern im Vorschulalter oder der Behindertenfahrdienst. Für die ambulante Eingliederungshilfe hat der Bezirk rund 90 Millionen Euro ausgegeben.
Zu den Aufgaben des Bezirks Mittelfranken als überörtlicher Sozialhilfeträger zählt außerdem die Hilfe zur Pflege. Hier übernimmt der Bezirk Mittelfranken die Kosten der Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung, soweit diese nicht durch eigenes Einkommen und Vermögen bzw. Leistungen der Pflegekassen gedeckt werden können. Die Ausgaben hierfür lagen bei rund 118 Millionen Euro. Mit dem Geld finanzierte der Bezirk die Betreuung von rund 6.600 Seniorinnen und Senioren in 256 Alten- und Pflegeheimen in der Region.
Auf den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen entfallen:
Eingliederungshilfe innerhalb von Einrichtungen (Wohnheime, Werkstätten, Tagesstätten) beziehen 1298 Personen aus dem Kreis. Sie sind in 31 Einrichtungen in Altmühlfranken untergebracht, die zusammen 2175 Plätze bieten. Das heißt, dass viele Behinderte aus anderen Landkreisen Mittelfrankens kommen. 621 Behinderte aus dem Kreis wohnen in 11 Einrichtungen, die 1008 Plätze bieten. Werkstätten für Menschen mit Behinderung: 499 Menschen aus dem Kreis sind in vier Einrichtungen mit 614 Plätzen. 5 Förderstätten gibt es im Landkreis mit 179 Plätzen, 118 Menschen kommen aus dem Landkreis. Tagesbetreuung für Erwachsene nach dem Erwerbsleben: 5 Einrichtungen bieten 579 Plätze. 61 Menschen kommen aus dem Kreis.
Eingliederungshilfe außerhalb von Einrichtungen (Betreute Wohnformen, ambulante Frühförderung) beziehen im Kreis 1206 Menschen, davon im Betreuten Wohnen 303. Den Behindertenfahrdienst nutzen 304 Personen.
Hilfe zur Pflege innerhalb von Einrichtungen: Im Landkreis gibt es 325 Leistungsempfänger, die in 19 Einrichtungen mit 1030 Plätzen leben.
Sonstige Hilfen innerhalb von Einrichtungen (Krankenhilfe, Blindenhilfe, Rüstige, Hilfe zur Überwindung sozialer Schwierigkeiten) beziehen 41 Menschen aus dem Landkreis.
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