Veranstaltungsjahr der Rieter-Kirche beginnt an Ostern mit der ersten Führung
Es ist wieder soweit: An Ostern startet die Rieter-Kirche in die nächste Saison. Trotz ihres Dachschadens kann das mittelalterliche „Schatzkästlein“ auch in diesem Jahr wieder mit einem reichen Angebot an Sonderführungen, Veranstaltungen und Konzerten aufwarten. Los geht es für die Kalbensteinberger Kirchenführer am Ostersonntag um 14 Uhr mit einer Führung.
Die Ausweitung des Angebots hat ihren Grund. Die Rieter-Kirche zählt zwar zu einer der kunsthistorisch wertvollsten Kirchen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, hat aber ein Problem mit ihrem „Oberstübchen“. Von Turm über das Langhaus bis zum Chor weisen Dacheindeckung und Tragwerk zum Teil starke Schäden auf und müssen daher kostspielig saniert werden. Die Kalbensteinberger Kirchenführer möchten auf die schwierige Situation aufmerksam machen und so für Unterstützung in jedweder Form werben. Angesichts der ab 2018 beginnenden Maßnahmen bemüht sich die Kirchengemeinde, einen Kreis von Unterstützern zu bilden. Ziel ist es, die notwendigen Mittel aufzubringen und damit „das Rieterische Erbe zu bewahren“, wie Kalbensteinbergs Pfarrer Martin Geisler betont. Gerne informieren die Kirchenführer und Mitglieder des Bauausschusses, wo die Schadstellen liegen und welche Sanierungsvorhaben geplant sind. Eine längere Schließung während der mehrjährigen Umbauzeit kann aller Voraussicht nach aber vermieden werden.
Mit viel Motivation und geballter Kraft gehen die Kirchenführer daher in das Lutherjahr, in dem sich das Gotteshaus als Bindeglied zwischen Reformation und Katholizismus verstehen will, wie eine der Veranstaltungen betitelt ist.
Bei der mit der Sonderführung „Spalatin in Kalbensteinberg“ am 24. Juli, erleben die Besucher einen fingierten Besuch des Reformators, verkörpert durch Spalatin-Biograf Martin Burkert, in der Rieter-Kirche. Begleitet wird dieser mit Renaissance-Klängen von zwei sächsischen Musicis.
Am 20. August folgt dann unter dem Titel „Zwischen Reformation und Katholizismus“ eine Entdeckungsreise durch die Rieter-Kirche mit Melanie Wißmüller, und am 24. September dann eine Ökumenische Wallfahrt auf historischen Wegen von Spalt zur „versteckten Madonna“ nach Kalbensteinberg. In des Pfarrers Paradiesgärtlein wird an diesem Tag zum Mittagessen mit Lutherbier und Eintopf geladen, bevor es, geführt von Historiker Dr. Daniel Schönwald, wieder zurück zum Ausgangspunkt nach Spalt geht.
An Klassischer Musik ist ebenfalls einiges geboten. So macht am 23. Juli wieder die mittelfränkische Konzertreihe „Fränkischer Sommer“ mit dem vielversprechenden Motto „Musikalische Landlust“ in Kalbensteinberg Station. Danach kündigen die „Klangvollen Sommerabende“ von Bernhard Krikkay am 6. August mit „Musik für Spazierstockflöte, Tafelklavier und Lochkartenspieluhr“ sowie die „Musikalischen Kostbarkeiten aus drei Jahrhunderten“ von Ludwig Frank am 21. Oktober zwei vielversprechende Abende an.
„Es wird ein aufregendes Jahr werden“, verspricht Pfarrer Geisler, der sich vor seinem Ruhestand in einem Jahr nochmal besonders ins Zeug legt. Dessen Kirchenführer-Team sucht übrigens noch nach Verstärkung. Auch dies wäre eine Möglichkeit, das fränkische Kleinod bewahren zu helfen.
THOMAS MÜLLER
Infos und Termine unter Tel. 09837/976460 ( Erika Schäfer) oder E-Mail: robertplaca@t-online.de
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