Anerkennung für die Arbeit der Neu-Heidenheimerin
Zum sechsten Mal wird am 11. März in München der Argula von-Grumbach-Preis an drei Preisträgerinnen verliehen. Der mit 5000 Euro dotierte Preis der Argula-von-Grumbach-Stiftung der Bayerischen Landeskirche soll die Auseinandersetzung mit Geschlechterfragen im
gesellschaftlichen und kirchlichen Kontext fördern. Unter dem Thema „Kirche – ein Frauenraum“ beleuchten die Preisträgerinnen den Gestaltungswillen von Frauen in der Kirche in ganz unterschiedlichen Zeiten.
Den ersten Preis in Höhe von 3.000 Euro erhält Dr. Anne Müller (Eichstätt/Heidenheim) für ihren Aufsatz „Räume der Frömmigkeit: Zur Funktion und Symbolik der Klausur in mittelalterlichen Nonnenklöstern“. Die Jury würdigt damit einen gründlich erarbeiteten historischen Aufsatz zu dem Leben von Frauen in Nonnenklöstern, der zeigt, wie Frauen im Mittelalter die Welt kulturell vorangebracht haben. Dr. Müller ist Projektmanagerin von „Kloster Heidenheim – Neues Leben in alten Mauern“. Von ihr stammt das bisher erstellte Konzept für die Vitalisierung des Klosters im Hahnenkamm. Es hat einen spirituellen Teil, aber auch viele Veranstaltungen werden angeboten.
Den zweiten Preis in Höhe von 1.500 Euro erhält Dr. Elisabeth Nüchtern (Karlsruhe) für ihre Ausstellung im Kirchenraum „Du wirst sehen!“ „Hier nimmt eine Künstlerin den Kirchenraum ganz konkret ein. Ihre Bilder gestalten den Raum der Krypta und die Stadtkirche in Karlsruhe“, so das Votum der Jury.
Einen Sonderpreis (500 Euro) hat die Jury vergeben an Katalin
Marghescu (München) für ihren Wickelfalzbrief “Bewerbung um den Argula-von-Grumbach-Preis“.
Die Preisverleihung findet am Freitag, 11. März, um 15 Uhr in der Münchner St. Markuskirche (Gabelsbergerstraße) statt. Den Festvortrag hält die Augsburger Theologieprofessorin Dr. Elisabeth Naurath.
Namensgeberin des Preises ist Argula von Grumbach, die als theologisch gebildete Anhängerin Martin Luthers mutig für die Anerkennung der reformatorischen Lehre in Bayern kämpfte. Die Ausschreibung des Preises erfolgt in Zusammenarbeit mit der Frauengleichstellungsstelle der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und dient der Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern.
Den Preis bekam Dr. Müller für einen Vortrag, den sie vor einem Jahr zum Festtag der Heiligen Walburga in Heidenheim gehalten hielt. Es geht dabei um die Lebensräume religiöser Frauen im Mittelalter. Sie wollte mit einer Art Zeitreise verdeutlichen, dass Frauenklöster eben nicht nur hübsche Anhängsel einer vermeintlich männlich orientierten Klosterwelt waren, sondern dass im Gegenteil oft die Frauen bestimmten, wo es lang ging im Ordenswesen.
Ihre Reaktion auf die Preisvergabe: „Der Vortrag wurde vom Kloster Heidenheim inspiriert, wo die Heilige Walburga in ihrem Doppelkloster als Chefin eines Männerkonvents wirkte. Er ist eine tolle Anerkennung und Ansporn für unsere gemeinsame Arbeit hier am Kloster Heidenheim. Ich freue mich sehr darüber!“
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