Stellungnahme von Stadtrat Werner Falk (FDP) zu einer „Denkschrift“ von Regionalberater Dieter Popp (Futour)
Die in der Ausarbeitung von Dieter Popp enthaltenen Feststellungen zur Veränderung der Handelslandschaft in Deutschland und auch in der Region Altmühlfranken beschreiben die Situation treffend. Den Aussagen kann ich zustimmen. Sie decken sich mit meinen Gedanken, die ich im letzten Jahr in meinem „Falk-Report“ und im „Altmühl-Boten“ im Namen der FDP geäußert habe.
Ich denke, es gibt genug Vorschläge, wie wir unseren Marktplatz aufwerten können, damit er letztlich unsere Hauptgeschäftszone bleiben kann. Wir müssen erkennen, dass vielfach die guten Vorsätze für „Events“ auf dem Marktplatz durch die Unbeständigkeit des Wetters ausgebremst werden. Schön ausgedachte Konzepte für Modeschauen, Firmenpräsentationen, Autoschauen etc. scheitern daran. Deshalb müssen wir m.E. überlegen, wie wir stärker improvisieren können. Wie können Aktivitäten der Stadt oder des Handels relativ kurzfristig erfolgen? Den Marktplatz als Aufenthaltsbereich somit attraktiver zu machen, das ist eine Forderung, die von verschiedenen Seiten erhoben wird. Allerdings ist sie vom Einzelhandel nicht immer positiv aufgenommen worden. Ich gehe aber davon aus, dass ein Umdenken durch den immer stärker werdenden Wettbewerbsdruck (siehe auch Online-Handel) beschleunigt wird.
Der Wille zur Kooperation muss wachsen. Wir sind derzeit noch nicht so weit, das zeigt die „vornehme Zurückhaltung“ bis offene Ablehnung der Geschäftsinhaber gegenüber dem neu gegründeten „Stadtmarketing Gunzenhausen“. De facto heißt das: Der Leidensdruck muss sich erst noch erhöhen, damit die Geschäftsleute zur Einsicht gelangen, dass nur ein geschlossenes Miteinander weiter hilft. Das aber setzt Solidarität voraus. An der aber mangelt es gewaltig. Ich empfinde es als depremierend und traurig, dass die Geschäftsinhaber nicht freiwillig mitziehen. Es geht letztlich doch auch darum, ihren Umsatz und ihren Gewinn zu erhöhen. Das Stadtmarketing wird so lange ein „zahnloser Tiger“ bleiben, als ihm die finanzielle Ausstattung fehlt, um eine Vielzahl von image- und verkaufsfördernden Aktionen starten zu können. Nach Lage der Dinge wird das aber erst mit den Einnahmen der Fremdenverkehrsabgabe (rund 250000 Euro im Jahr) und der Arbeit eines ganzjährig tätigen Citymanagers möglich sein.
Ich schlage vor, dass die „Perspektiven für den Einzelhandel in Gunzenhausen“ von Dieter Popp, dem ehemaligen Regionalmanager des Landkreises, mit Vertretern der Stadtratsfraktionen, der Verbände und des Stadtmarketingvereins diskutiert werden.
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