Zimmermeisterhandwerk in Windischhausen
Ein Anliegen von Landrat Gerhard Wägemann ist es, bei seinen regelmäßigen Unternehmensbesuchen neben den großen Firmen des Landkreises auch das regionale Handwerk zu berücksichtigen. Der jüngste Besuch führte deshalb nach Windischhausen in den Betrieb Holzbau Hans König.
Herr König begrüßte den Landrat standesgemäß in der traditionellen Zimmermannskluft, wobei er anmerkte, dass diese Berufskleidung nach wie vor die Werte des Zimmererhandwerks zum Ausdruck bringt. Neben dem Inhaber der Zimmerei hießen auch seine Ehefrau und seine Tochter die Abordnung des Landratsamtes willkommen.
Das Unternehmen Holzbau Hans König wurde im Jahre 1995 gegründet, als sich Herr König aus seiner langjährigen Tätigkeit als Bauleiter heraus entschloss, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Seit dem Beginn des Betriebes, bei dem eine ehemalige Maschinenhalle auf dem landwirtschaftlichen Anwesen als Werkstatt umgebaut wurde, wuchs die Zimmerei stetig. Schon im Jahr 1998 geriet die Raumkapazität an ihre Grenzen und ein Betriebsgebäude mit Abbundhalle musste errichtet werden, um den Anforderungen der wachsenden Anzahl an Kunden gerecht zu werden. Da diese positive Entwicklung weiter anhält, wurde zuletzt vor zwei Jahren durch einen weiteren Anbau neuer Platz geschaffen. Derzeit ist das Unternehmen außerdem dabei, die Büroräume aus dem Privathaus der Königs in die Betriebshalle zu verlegen. Beim Betreten der neuen Räume herrscht natürlich ein Werkstoff ganz besonders vor: Holz.
Die Begeisterung für das Bauen mit Holz merkte man König auch beim ausführlichen Gespräch mit dem Landrat an. „Meiner Meinung nach wird das Potential des Baustoffes Holz noch viel zu wenig ausgeschöpft!“, erklärte der Firmeninhaber. Es gebe derzeit keinen vergleichbaren Baustoff, der bei der Energieeinsparung so effizient ist, denn neben dem Einsparen von CO² bei der Gewinnung des nachwachsendes Rohstoffes müsse man auch die CO² speichernde Eigenschaft des Baumes betrachten, so König. Aus diesem Grund müsse das Thema „Bauen mit Holz“ seiner Meinung nach noch viel weiter in das Bewusstsein der Menschen eindringen. In dieser Beziehung nahm König, der als stellvertretender Obermeister zusätzlich in der Bau-Innung sehr aktiv ist, auch die öffentlichen Behörden in die Pflicht. „Bei öffentlichen Bauvorhaben spielte und spielt Holz derzeit leider so gut wie keine Rolle.“, berichtete er dem Landrat. Als Paradebeispiel für Bauprojekte aus Holz nannte er den Landkreis Garmisch-Partenkirchen, wo auch der Landkreis zahlreiche Gebäude in Holz ausführen lässt. Auch bei der aktuellen Problematik auf dem Wohnungsmarkt könne der Baustoff Holz für eine Entspannung sorgen, so König. Denn durch die Bauweise aus Holz könne schnell geeigneter Wohnraum geschaffen werden, weshalb sich in dieser Beziehung auch der Landesverband der Zimmererinnungen stark engagiert. Gerhard Wägemann stimmte dem zu und bot an, dieses Thema bei einem internen Gespräch mit den zuständigen Stellen am Landratsamt noch einmal intensiver aufzugreifen. Immerhin könne man im Landkreis die gesamte Wertschöpfungskette von der Holzernte über das Sägewerk bis zur Verarbeitung abbilden.
Derzeit sind bei Hans König acht Mitarbeiter angestellt, wobei neben dem Inhaber selbst noch zwei weitere Meister für einen reibungslaufen Betrieb sorgen. Zusätzlich sind noch zwei Bürokräfte für die verwaltungstechnischen Abläufe zuständig. Außerdem ist die Zimmerei ein Ausbildungsbetrieb und bildet regelmäßig junge Menschen im Zimmererhandwerk aus. Seinen Kundenstamm hat König fast ausschließlich im Landkreis, wobei zu ca. 80-85% das Privatkundengeschäft bedient wird. Landrat Wägemann zeigte sich von diesen Zahlen beeindruckt: „Hier wird vom Abbinden bis zum Aufrichten noch alles in echter Handwerksmanier aus einer Hand angeboten!“, betonte Wägemann. Zum Ende des Unternehmensbesuchs wünschte der Landrat dem Firmeninhaber und seinem Betrieb alles Gute für die Zukunft und bedankte sich für die Gastfreundschaft.
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