Sorge wegend es Erstarkens der rechtspopulistischen Kräfte
Die EU-Parlamentarierin Kerstin Westphal war bereits das dritte Mal in Pappenheim zu Gast. Unter dem Eindruck der Wahlen in Dänemark sprach sie bewegt über die Gefahren für Europa durch das Erstarken rechtspopulistischer Kräfte. Alle demokratischen Kräfte müssten hier entgegenwirken. Das Haus Europa sei gut, müsse aber renoviert werden. Der Schwerpunkt ihres Vortrags lag bei ihrer konkreten Arbeit im Ausschuss für regionale Entwicklung. Der Ausschuss gestaltet unter anderem die Aufteilung der EU-Fördergeldern bis auf die Landesebene. Westphal hat sich außerdem für die Einrichtung eines Städtebeauftragten eingesetzt, der die Themen der EU-Kommissare gerade mit Blick auf kleinere und mittlere Städte zusammenführt. Im aktuellen Förderzeitraum stünden für Bayern knapp eine halbe Milliarde Euro für die regionale Entwicklung zur Verfügung; hinzu kämen 300 Millionen Euro für den Sozialfonds. Es liege dann in bayerischer Hand dafür Sorge zu tragen, dass die EU-Fördermittel auch bei den Bürgern ankämen. Dabei habe man ein Partnerschaftsprinzip durchgesetzt: die bayerische Staatsregierung müsse bei der Verteilung mit Städtetag, Landkreistag, Wirtschaftsorganisationen und Non-Profit-Organisationen zusammenarbeiten. Mit Fördergeldern würde der demografische Wandel jedoch Chancen bieten. Erster Bürgermeister Uwe Sinn verwies dabei auf die vielen Projekte in Pappenheim, hinter denen EU-Fördergelder steckten, etwa das Neue Schloss, das Büchelehaus, das Dekanat und eben das EHP.
Kerstin Westphal unterstrich, dass das EHP und sein Leiter, Prof. Dr. Joachim Grzega, unter Parlamentariern in Brüssel als richtungsweisendes Modell für eine europäische Basisarbeit gesehen würde. Bildungseinrichtungen seien für kleinere Orte wichtig. Wenn sie fehlen, sei dies mit eine Ursache, wenn Orte aussterben. Für ihren engagierten Vortrag erntete Kerstin Westphal viel Applaus.
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