Luftrettung rückt näher

Erklärung der CSU-Kreistagsfraktion Ansbach

Zur Verbesserung der Luftrettung im Landkreis Ansbach wurde mit dem Spatenstich zur neuen Hubschrauberstation in Dinkelsbühl-Sinbronn Anfang August ein weiterer Meilenstein erreicht. Viele Aufträge des 4-Millionen-Projektes konnten an Firmen aus dem Landkreis Ansbach vergeben werden, was die heimische Bauwirtschaft stärkt. Die Erschließungs- und Bauarbeiten gehen aktuell zügig voran. Erstellt werden ein Hangar, Betriebs- und Sozialräume, eine mobile Landeplattform und eine Tankanlage. Die Fertigstellung des Projekts ist für Juli 2015 geplant. Dann kann der künftige Betreiber die neue Station mietweise übernehmen. Aktuell läuft die Ausschreibung für den Betrieb, auf die sich Interessenten noch bis Ende September bewerben können. Eine Auswahl wird bis Ende des Jahres 2014 erfolgen.

Die CSU-Kreistagsfraktion begrüßt den erkennbaren Fortschritt im Projekt, erklärt deren Fraktionschef Stefan Horndasch. Sie fordert zudem auch bei den aktuellen Anstrengungen um eine vollständige Refinanzierung der Baukosten durch die Krankenkassen, dass Patienten im ländlichen Raum nicht schlechter gestellt werden dürfen als in Großstädten. Auch bei dieser wichtigen Frage ist eine große Geschlossenheit in der Region erforderlich, parteipolitische Auseinandersetzungen und Profilierungsversuche Einzelner schaden hier den Interessen der Bürgerinnen und Bürger.

Falk Report jeden Monat per E-Mail bekommen

Der "Falk Report" berichtet  monatlich aus dem Leben im Fränkischen Seenland (Altmühlfranken).

Die Beiträge kommen vom Herausgeber und von Gastautoren. Im Mittelpunkt stehen kommunalpolitische und gesellschaftspolitische Themen. In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ist es mir wichtig, historische Beiträge zu veröffentlichen.

Es würde mich freuen, wenn wir auf diese Weise im Kontakt bleiben könnten.

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

Teile diesen Artikel

4 Thoughts on “Luftrettung rückt näher

  1. Ich verweise einfach mal an Augsburg: Einst hochherschaftlich durch Ministerpräsident Seehofer und Innenminister Herrmann bestimmt wurde am dortigen Klinikum eine Hubschrauberbasis gebaut und die Luftrettung ausgeschrieben. Doch kein Betreiber, kein ADC, keine DRF, ja nicht einmal der KS, hatte Interesse dort einen Hubschrauber zu stationieren! Der Grund, so einfach wie klar, dutzendfach in „Fachmedien“ wie dem Rotorblatt oder der Zeitschrift FlugRevue nachzuzlesen: es rechnet sich nicht. Das Klinikum Augsburg verlangte einer derart hohe Miete für die Basis dass kein wirtschaftlicher Betrieb möglich gewesen wäre. Statt also einen neuen Hubschrauberstandort zu schaffen stand die Basis Jahrelang leer. Erst im Januar 2014 und nach der 3. Ausschreibung (!) kam dann ein Hubschrauber, nachdem nach div. Protesten Seehofer nochmals ein paar Euro locker machte.
    Ich bin gespannt ob Dinkelsbühl daher sofort einen Betreiber findet.

    Im Übrigen sei Herrn Staatsanwalt Horndasch gesagt dass die Krankenkassen sicherlich kein Interesse daran haben auch noch die Baukosten zu übernehmen. Was in all den Debatten und öffentlichen Diskussionen, auch im Altmühl-Boten, von Landrat Wägemann und all den Leuten die was zu sagen hatten verschwiegen wurde ist die Tatsache dass ein Rettungshubschrauber ein Defizitgeschäft ist. Keiner hat sich mal die Mühe gemacht und beispielsweise auf der Homepage vom ADAC Luftrettung nachgelesen: die Kosten eines Rettungshelis werden nur zu (je nach Standort, Einsätzen und Einsatzprofilen) 75-85% von den Krankenkassen gedeckt. Die DRF, die bspw. die beiden in Nürnberg stationierten RTH und ITH betreibt, schreibt hierzu „…Zum einen durch die Erstattung der Flugminutenpreise durch die gesetzlichen und privaten Krankenkassen, die individuell ausgehandelt werden und sich je nach Bundesland unterscheiden. Die erstatteten Flugminutenpreise decken jedoch im bundesweiten Durchschnitt nur die Kosten der Grundversorgung. Daraus resultieren Finanzierungslücken. Um das hohe Qualitätsniveau zu halten und Patienten die optimale Versorgung zu bieten, finanziert sich die DRF Luftrettung zum anderen durch die Unterstützung von Förderern, Spendern und Sponsoren.“ Rund 4% stammen aus diesen Spenden, die restlichen Prozent dürfen in der Regel Zweckverbände (Landkreis, Komunen) beisteuern. Dass der „Rettungshubschrauber Gunzenhausen“ (der Gott sei dank nicht kommt) uns WUGlern teuer gekommen wäre hat Wägemann geschickt unter den Teppich gekehrt. Wer irgendwas anderes sagt, wie ja nun auch Staatsanwalt Horndasch, verarscht den Wähler.

    • Werner Falk on 11. September 2014 at 23:27 said:

      Sehr geehrter Herr Rentsch, vielen Dank für Ihre Mitteilung, was die Kosten des Unterhalts betrifft. Dass die Kassen nur 75-80 Prozent übernehmen, ist mir neu. Ich weiß auch nicht, wieviel die Landkreise zuschießen müssen, werde mich aber erkundigen. Gruß Werner Falk

  2. Werner Falk on 11. September 2014 at 23:17 said:

    Gute Frage. Ich werde mich kundig machen. Gruß Werner Falk

  3. Andreas Rentsch on 14. September 2014 at 14:19 said:

    Zusatzfrage: Wie ist das jetzt eigentlich, die Nachbarn aus Baden-Württemberg wollten ja keinen Hubschrauber da es dort angeblich keine Unterversorgung gab. Weder der dortige Landtag, noch die dortigen Kassen wollten sich bekanntlich beteiligen, Verhandlungen mit dem Freistaat scheiterten ja regelmäßig. Nun wird auf bayerischer Seite in Grenznähe eine Maschine stationiert um das Loch in der Luftrettung auf bayerischer Seite zu schließen. Kann diese Maschine dann auch von BaWü aus alarmiert werden (wenn ja, wer zahlt es wenn doch kein Vertrag mit BaWü vorliegt)? Oder ist die Maschine nur für Bayern zuständig, und die Leute 2km hinter der Grenze in BaWü beißen ggf. ins Gras weil sich die Großkopferten zweier Bundesländer nicht einig wurden? Dies dürfte aber dann auch dazu führen dass die Maschine eine wahnsinnig geringe Auslastung haben wird, denn statt einem normalen Einsatzgebiet von rund 5000 Quadratkilometern deckt man somit ja (geschätzt) nur 3000 Quadratkilometer ab. Dies würde sich ja auch sehr stark auf die Finanzierung auswirken.

    Dinkelsbühl finde ich als Standort im übrigen gut gewählt, da er zentral im Loch liegt. Im Falle von Gunzenhausen hätten wir weiterhin Gebiete mit Löchern gehabt, aber auch gleichzeitig Gebiete mit vierfach-Abdeckung (2x Nürnberg, 1x Ingolstadt, 1x Gunzenhausen). Ebenso hätte es bei einer Stationierung in Ansbach Mehrfachabdeckungen gegeben.

    Kleine Geschichte am Rande: Vor einigen Jahren war ich in Weißenburg im Krankenhaus, Notaufnahme. Nach Sturz bei der Nachschicht war mein Arm ausgekugelt. Man betonte höflich das für Knochengeschichten Gunzenhausen zuständig sei und ich das nächste Mal doch bitte dorthin solle (Entfernung vom Unfallort wäre ungefähr die gleiche gewesen), aber man behandelte mich doch freundlich & kompetent, schickte mich aber zu Weiterbehandlung in die normale Sprechstunde nach Gunzenhausen. Ein Jahr später fuhr ich meine Schwiegermutter wie geheißen nach Gunzenhausen, da diese im Bad ausgerutscht war und ihr der Arm höllisch weh tat. Gegen 22:30 Uhr kamen wir an und verbrachten über 2 Stunden im Wartebereich der Notaufnahme bei „Notbeleuchtung“. Über die Wartezeit will ich ja nichts sagen, es gibt dringendere Notfälle, ich erwähne es nur. Das war noch in der alten Notaufnahme, während der Umbauphase. Schautafeln mit der Entwicklung des Krankenhauses, die hauptsächlich als Abgrenzung zum Baubereich dienten, schilderten auch welche supermodernen Maschinen, Röntgengeräte und Zeug und War´ vorhanden ist. Kurz vor 1 Uhr kam dann ein Arzt, schaute sich den Arm an, tastete ihn ab, und schickte uns wieder nach Hause. Nachts sei kein Röntgengerät personell besetzt hies es (!!), man solle doch bitte am nächsten Tag wieder kommen um eine Röntgenaufnahme zu machen. Im Endeffekt durften wir also über 2 Stunden auf ein bisschen Fummelei warten. Man träumt von einem Rettungshubschrauber der Schwerstverletzte nach Gunzenhausen bringt, der Universitätsfachklinik Gunzenhausen mit internationalem Ruf, aber schafft es nicht Nachts für Notfälle eine Fachkraft mit Röntgenerfahrung vorzuhalten. Jede Zahnarzthelferin-Azubine macht im 2. Lehrjahr selbständig Aufnahmen vom Gebiss, aber das Krankenhaus Gunzenhausen schickt die Leute wieder heim weil keiner die Maschine bedienen kann. Man gab lieber Zigtausend Euro für die unsinnige Umbenennung in Afklinik aus anstatt hier etwas zu tun. Dafür habe ich null Verständnis. Da kann ich genauso gut gleich ein Schild hinhängen „Nachts geschlossen, bitte bemühen sie sich nicht vor morgen früh zu sterben“. Auch hierzu brennt mir noch etwas auf der Seele, aber das kann ich sicherlich bei einem anderen Blobbeitrag von Ihnen einmal besser unterbringen.
    Ihnen einen schönen Sonntag.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Post Navigation